Betreff
Verkehrslenkung rund um den Kindergarten Pinienweg/Erich-Panitz-Straße
- Antrag der CDU/FDP-Gruppe im Rat
- Stellungnahme der Verwaltung
Vorlage
2019/037/1
Art
Mitteilung
Referenzvorlage

Die Erschließung der geplanten Kita Pinienweg wurde im Vorfeld umfassend diskutiert. Dabei wurde auch eine Zufahrt von der Straße Kiefernweg in den Pinienweg geprüft, um zu vermeiden, dass eine Zufahrt von der Erich-Panitz-Straße erfolgen muss.

 

Die Zufahrt über den Kiefernweg in den Pinienweg kommt aus mehreren Gründen nicht in Frage. So wird nach dem Abriss der Förderschule und dem folgenden Erweiterungsbau der Albert-Einstein-Schule auch das Schulgrundstück vergrößert. Eine Erschließung der Kita über den Kiefernweg zum Pinienweg würde dann direkt über das Schulgelände führen. Neben dem täglichen Bring- und Holverkehr müsste auch die Ver- und Entsorgung der Kita über diesen Verkehrsweg erfolgen, was angesichts der zahlreichen Radfahrerinnen und Radfahrern und zu Fußgehenden in diesem Bereich mit einem hohen Konfliktpotenzial belastet wäre.

 

Da somit eine Erschließung nur über die Erich-Panitz-Straße erfolgen kann, wurde nach Möglichkeiten gesucht, das Bringen und Abholen der Kinder verkehrssicher zu gestalten. Auf dem Grundstück selbst wird nur wenig Parkraum zur Verfügung stehen. Da die nächsten öffentlichen Parkmöglichkeiten im Kastanienweg mehr als 250 Meter von der Kita entfernt liegen, ist damit zu rechnen, dass Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen möchten, direkt am rechten Fahrbahnrand der Erich-Panitz-Straße parken.

 

Die Parkplätze im Kastanienweg dienen darüber hinaus insbesondere vor dem Blumen- und dem Steinmetzgeschäft dem dortigen Kundenverkehr. Insbesondere in den Mittagsstunden, also zur Abholzeit in der Kita, finden auf dem Friedhof oft Beisetzungen statt. Schon jetzt finden Trauergäste nicht immer ausreichend Parkraum.

 

Durch die geplante Verengung auf eine Fahrspur im Bereich der Kita, wird ein geschützter Bereich geschaffen, in dem Fahrzeuge „ordentlich“ abgestellt werden können. Damit dieser Raum nicht für eine Dauernutzung (z.B. dem Pendlerverkehr) zur Verfügung steht, wird die Parkzeit hier beschränkt. Die Verengung wird durch eine „Zunge“ gestaltet, die sich dann in Höhe des Weges befindet, der vom Schulgelände nach oben zur Erich-Panitz-Straße führt. An dieser Stelle queren täglich viele Schülerinnen und Schüler die Straße, um zu den Supermärkten oder zur Stadtbahnhaltestelle auf der Ostseite zu gelangen. Nachdem bisher hier zwei Fahrspuren überquert werden müssen, wäre künftig nur noch eine Fahrspur zu queren. Die Verengung führt daher auch zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit.

 

Durch die vorgeschriebene Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h vor Kindertagesstätten (Verwaltungsvorschriften der StVO Anlage 2 lfd. Nr. 49) wird der fließende Verkehr ohnehin gemäßigt an den Kreuzungsbereich Kastanienweg herangeführt, wo im Anschluss an die Ausfahrt der Kita dann wieder vier Fahrspuren (zwei geradeaus, sowie der Rechtsabbieger in den Kastanienweg und der Linksabbieger in die Lange Weihe), zur Verfügung stehen.

 

Bevor die Einspurigkeit im Bereich der Kita Bestandteil der Planung wurde, war die Leistungsfähigkeit der Erich-Panitz-Straße dahingehend zu überprüfen, ob ein einspuriger Abschnitt die anfallenden Verkehre noch zügig abwickeln kann. Das gilt insbesondere für die täglichen Spitzenstunden. Zugrunde gelegt werden hier die Regelungen der RASt 06 (Richtlinie für die Anlage von Straßen der FGSV -Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen). Hiernach kann der Verkehr während der Spitzenstunde bei einer Verkehrsstärke von 1.400 bis 2.200 Fahrzeugen flüssig abgewickelt werden. Die letzte Verkehrszählung hat ergeben, dass in dem Streckenabschnitt zwischen der Wülferoder Straße und der Langen Weihe/Kastanienweg pro Tag 15.000 Fahrzeuge unterwegs sind, davon 1.500 Fahrzeuge in der Spitzenstunde. Die Verkehrszahlen in diesem Streckenabschnitt befinden sich demnach im unteren Bereich der Leistungsfähigkeit einer zweispurigen Straße (ein Fahrstreifen pro Fahrtrichtung).

 

Aus den vorgenannten Gründen bestehen aus verkehrsbehördlicher Sicht daher keine Bedenken, die Erich-Panitz-Straße im Bereich der Kita Pinienweg auf eine Fahrspur zu verengen.