Betreff
Kinder- und Jugendhilfeplanung
Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplanes
für den Zeitraum 01.08.2013 bis 31.07.2016
Vorlage
2013/292
Art
Mitteilung

Den 1.360 Kindern der vier zu berücksichtigenden Jahrgänge stehen 1.267 Be­treu­ungsplätze in 17 Kindertagesstätten zur Verfügung. Die Versorgungsquote beträgt somit 93,2%, damit wurde die zu erreichende Mindestversorgungsquote erstmals übertroffen. Zum 01.10.2013 befanden sich 1.066 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in den Betreuungseinrichtungen ‑ dies entspricht einer Auslastung von 84,1 %. 201 Plätze waren am 01.10. zwar noch nicht belegt, bis zum Ende des Betreuungsjahres werden aber noch 183 angemeldete Kinder das dritte Lebensjahr vollenden.

 

Die bislang in Laatzen-Mitte bestehende Versorgungslücke wurde durch die Eröffnung der neuen Kindertagesstätte Marktplatz im April 2013 geschlossen. Die aktuelle Fortschreibung weist kurzfristig bis 2016 nur für Rethen und Ingeln-Oesselse rückläufige Kinderzahlen aus. In Alt-Laatzen steigt die Zahl im gleichen Zeitraum sogar etwas an. Im Vergleich mit den Daten der Vorjahres-Fortschreibung ist festzustellen, dass die aktuelle Kinderzahl im Stadtgebiet aufgrund echter Zuwanderungsgewinne um 42 gestiegen ist. Diese Entwicklung kann als Beleg für die gute soziale Infrastruktur und die Betreuungssituation in der Stadt gewertet werden, die Laatzen als Zuzugsort für Familien mit Kindern attraktiv macht.

 

Engpässe im Platzangebot bestehen derzeit in Gleidingen, Ingeln-Oesselse und Alt-Laatzen, wo die Zahl der bis zum 31.07.2014 angemeldeten Kinder das derzeitige Angebot an freien Plätzen übersteigt. Da insgesamt  jedoch im Stadtgebiet ausreichend Plätze vorhanden sind, ist eine Betreuung, wenn auch nicht in jedem Fall im unmittelbaren Wohnumfeld, gesichert. Zunehmend nachgefragt werden Ganztagsplätze, hier drohen im kommenden Jahr Engpässe. Um diesen zu begegnen, müssen nicht mehr nachgefragte Halbtagsplätze umgewandelt werden.

 

Eine nicht geringe Zahl Laatzener Kinder besucht eine Betreuungseinrichtung außerhalb des Stadtgebietes oder eine sonderpädagogische Einrichtung. Im vergangenen Kindergartenjahr waren dies – soweit hier bekannt – insgesamt 55 Mädchen und Jungen (Vorjahr 44). Dies mindert die örtliche Nachfrage und kann im Einzelfall auch dazu führen, das nicht alle Plätze im Laufe des Betreuungsjahres belegt werden. Hierzu hat auch die Verschiebung der Schulpflicht vom 30.06. auf den 30.09. des Jahres beigetragen. Eine geringere Gruppengröße kann sich jedoch positiv auf die pädagogische Betreuungsarbeit auswirken, die sozialpädagogischen Fachkräfte haben die Möglichkeit, sich dem einzelnen Kind mehr zuzuwenden. Eine Übersicht über die Situation im Stadtgebiet und in den einzelnen Stadtteilen, das derzeitige Platzangebot in den einzelnen Einrichtungen und die Belegung zum 01.10.2013 geben die beigefügten Tabellen.

 

Die von der Landeshauptstadt und der Region Hannover im vergangenen Jahr herausgegebene „Bevölkerungsprognose 2012 bis 2020/2025“ prognostiziert für das Stadtgebiet Latzen bis zum Jahr 2020 bei der Altersgruppe der 3-5jährigen einen minimalen Rückgang um 2,3% bzw. 25 Kinder und damit eine stabile Entwicklung auf nahezu gleichem Niveau für den untersuchten Planungszeitraum.

 

Mittel- bis langfristig besteht die Möglichkeit der Reduzierung der Gruppengrößen gemäß bestehendem Grundsatzbeschluss des Rates, der Verbesserung der räumlichen Situation in einigen Einrichtungen und die Möglichkeit der Einrichtung altersübergreifender Gruppen, wodurch beispielsweise zusätzliche Krippenkinder ohne bauliche Erweiterungen aufgenommen werden könnten. Die Entscheidung für die eine oder andere Option muss jedoch im Rahmen der spezifischen Gegebenheiten der jeweiligen Einrichtung und der Nachfragesituation getroffen werden.

 

In den Einrichtungen im Stadtgebiet werden nach den Angaben der Kindertagesstätten 487 (= 45,6%; 2012 = 37,9%; 2011 = 37,0 %; 2010 = 28,9 %) Kinder mit Migrationshintergrund betreut. Besonders hoch ist der Anteil in allen Kindertagesstätten in Laatzen-Mitte (z.B. Marktplatz 87,2%; Thomaskindergarten 78,8 %) und in der Kindertagesstätte An der Masch (72,0 %).

 

Sprachbildungs- bzw. -förderbedarf haben 344 Kinder (Vorjahr 282). Das sind rund 32% aller betreuten Kinder. Besonders hoch ist der Bedarf in den Halbtagsgruppen. Gesunken ist die Quote der Kinder, die zusätzliche therapeutische Angebote wie Logopädie, Ergotherapie oder Krankengymnastik, die außerhalb der Einrichtungen stattfinden, benötigen. Dies betrifft 198 Mädchen und Jungen (Vorjahr 265). 9,8% Kinder  werden als beeinträchtigt eingestuft (z.B. Entwicklungsverzögerung).

 

Im Stadtgebiet können in acht Integrationsgruppen (Thomaskindergarten 2 Gruppen, Kindertagesstätte der AWO in der Langen Weihe 2 Gruppen, Kath. Kindergarten St. Mathilde, Familienzentrum und Ev. Kindergarten St. Nicolai jeweils 1 Gruppe) bis zu 28 Kinder mit einer Behinderung betreut werden.  Derzeit sind 25 Integrationsplätze belegt.

 

Im Auftrag

 

 

 

Thomas Schrader