Sachverhalt:
Die Verwaltung strebt die Teilnahme an einem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geförderten Projekt zur nachhaltigen Energieeinsparung in Schulen an. Dieses Vorhaben wird mit bis zu 85 % der Kosten unterstützt. Als Fördervoraussetzung gilt die Einführung oder Weiterführung eines bereits bestehenden Energiesparmodells (finanzielles Anreiz-System). Es gibt mehrere bewährte Energiesparmodelle, mit denen Klimaschutzprojekte in Schulen und Kitas unterstützt werden. Hierzu gehört beispielsweise das „Fifty-Fifty-Modell“. Hierbei erhalten die beteiligten Einrichtungen in der Regel Prämien in Höhe von bis zu 50 % der Kosteneinsparungen. Weiterhin kämen auch das Budgetierungsmodell (hierbei können bis zu 100 % der Einsparungen ins Folgejahr übertragen werden) oder ein Prämiensystem mit Unterstützung der Aktivitäten der Nutzer der Schulen in Betracht. Bei allen Modellen gehört die Unterstützung der pädagogischen Arbeit in den Schulen, die Förderung von Fortbildung und Vernetzung der Einrichtungen sowie Öffentlichkeitsarbeit dazu. Die Verwaltung favorisiert das pädagogische Aktivitätsprämiensystem, da dieses aus den Erfahrungen anderer Kommunen vergangener Jahre den langfristigsten Effekt auf das Nutzerverhalten hat.
Mit dem auf 3 Jahre ausgelegten Projekt soll in den teilnehmenden Schulen über die dort bereits bestehende Behandlung des Themas hinaus ein nachhaltiger Prozess des Engagements von Bildungseinrichtungen zugunsten des Klimaschutzes eingeleitet werden. Die Schulen werden als wichtige Multiplikatoren angesehen, durch die eine breite Schicht der Bevölkerung zu Energieeinsparungen motiviert werden kann, da Schüler erfahrungsgemäß Wissen und Engagement für den Klimaschutz in den Familienalltag hineintragen.
Für die beratende Begleitung zur Einführung eines Energiesparmodells in Schulen an sich ist kein Ratsbeschluss notwendig. Der Projektträger Jülich wird den Antrag jedoch nur dann positiv bescheiden, wenn ein Beschluss des Rates darüber vorliegt.
Die Projektkoordination soll durch die Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH unter Einschaltung externer Bildungsanbieter und Energieberater erfolgen. Zur optimalen Vernetzung aller Akteure wird eine Lenkungsgruppe gebildet, die neben Vertretern der Schulen aus je einem Verwaltungsmitarbeiter aus dem Team Gebäudemanagement, dem Team Bildung und Sport sowie dem Projektkoordinator aus der Klimaschutzagentur besteht. Am Ende des Projektzeitraumes sollte das Projekt auch ohne Förderung des Bundes weitergeführt werden.
Die Projektkosten für die Einführung von Energiesparmodellen in Schulen werden sich während der dreijährigen Laufzeit auf 58.000 € belaufen. Abzüglich der o. g. Zuwendungen in Höhe von 85 % verbliebe für die Stadt Laatzen ein Eigenanteil von 8.700 €, der sich gemäß Finanzierungsplan mit 3.225 € (2012), 2.505 € (2013),1.920 € (2014) und 1.050 € (bis Ende Februar 2015) auf die jeweiligen Projektjahre verteilen würde. Der Eigenanteil wird bei dem jeweiligen Sachkonto „Besondere Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen“ veranschlagt.
Erfahrungswerte aus der Stadt Hannover (89 Schulen, 2009) zeigen, dass ein jährliches Einsparvolumen von rund 10 % im Strom- und Wärmebereich zu erzielen ist. Damit würde sich der städtische Eigenanteil bereits im ersten Jahr „erwirtschaften“ lassen.
In Vertretung
Arne Schneider
Beschlussvorschlag:
Der Rat beschließt entsprechend der Vorgaben des Projekt-Trägers Jülich: „– vorbehaltlich der entsprechenden Bewilligung von Fördermitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – die beratende Begleitung zur Einführung von Energiesparmodellen in Schulen der Stadt Laatzen durch die Klimaschutzagentur der Region Hannover.“.