Sachverhalt:
Auf der Grundlage des ab dem 01.01.2009 in Kraft getretenen Gesetzes zur Förderung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege (Kinderförderungsgesetz – KiFöG) verpflichten sich die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe bis zum Jahr 2013 für 35% der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze bereit zu stellen. Im Rahmen der beschlossenen Krippen-und Tagespflegeausbauplanung der Stadt Laatzen für den Zeitraum 2008 – 2013 (Dr.-Nr.: 199/2008) wurde die Schaffung von bis zu weiteren 6 Krippengruppen bis 2013 beschlossen.
Die ev.-luth. Thomas-Kirchengemeinde hatte im Januar 2009 die Absicht geäußert, die bestehende Kindertagesstätte umzubauen und um eine Krippengruppe mit 15 Plätzen zu erweitern. Nunmehr wurden durch die Kirchengemeinde konkrete Planungsunterlagen eingereicht.
Die neu einzurichtende Krippengruppe der Thomas-Kirchengemeinde würde der
Verbesserung des Angebots für Familien aus Laatzen-Mitte dienen. Ferner würde der in der Drucksache Dr.-Nr.: 199/2008 ausgeführte Bedarf an Krippenplätzen zu einem weiteren wichtigen Teil gedeckt werden.
Für die Krippenkinder sollen im Erdgeschoss des zweigeschossigen Anbaus ein Gruppenraum, ein Schlafraum, ein Therapieraum, ein WC- und Wickelraum und ein Garderobenraum geschaffen werden. Über einen neu errichteten Windfang ist der Anbau mit der bisherigen Kindertagesstätte verbunden.
Die Kindertagesstätte wurde in den 1970er Jahren erbaut. Sie entspricht nicht mehr den aktuell erforderlichen räumlichen Standards einer vorschulischen Bildungseinrichtung. Es gibt bereits zwei integrative Gruppen. So fehlen insbesondere Kleingruppenräume z.B. zur therapeutischen Betreuung der in den beiden Integrativ-Gruppen betreuten Kinder mit einer Behinderung und zur Durchführung der Sprachförderung. Auch der vorhandene Personalraum ist für die gestiegene Anzahl der pädagogischen Fachkräfte nicht mehr ausreichend. Aus diesem Grund sollen im Obergeschoß des Anbaus ein anforderungsgerechter Personalraum, ein Materialraum, ein Kleingruppenraum und ein Personal-WC errichtet werden.
Die Zahl der täglich zuzubereitenden Mahlzeiten ist in den zurück liegenden Jahren stetig angestiegen, so dass im Gebäudebestand eine Erweiterung der Küche vorgesehen ist.
Es werden nach DIN 276 Bau- und Einrichtungskosten von 946.500 € veranschlagt.
Die Finanzierung des Vorhabens ist laut Finanzplan wie folgt vorgesehen:
Baukosten:
Thomas-Kirchengemeinde Baurücklage 105.000 €
Kirchenkreis Laatzen-Springe 75.000 €
Investitionsförderung Land/Bund (über die Stadt Laatzen) 195.000 €
Investitionsförderung Region 36.100 €
Schadstoffbelastung Kindertagesstätte (Region Hannover) 8.800 €
Diakonie aus Mitteln der Konzessionsabgabe 150.000 €
Fundraising bei Stiftungen usw. 64.100 €
Investitionszuschuss Stadt Laatzen 265.000 €
Zusammen: 899.000 €
Inneneinrichtung:
Thomas-Kirchengemeinde Eigenmittel 10.000 €
Diakonisches Werk der Landeskirche Hannover 15.000 €
Investitionsförderung Bund/Land (über die Stadt Laatzen)
22.500 €
Zusammen: 47.500 €
Die Realisierung der Fördermittel vom Land und der Region Hannover wird als positiv eingeschätzt. Voraussetzung für die Bewilligung ist jedoch die Sicherstellung der Finanzierung des Vorhabens. Der Finanzierungsplan der Kirchengemeinde ist als Anlage beigefügt.
Die Kirchengemeinde strebt einen Beginn des Bauvorhabens im ersten Halbjahr 2010 an.
Folgekosten:
Für den laufenden Betrieb der Krippengruppe werden voraussichtlich jährliche Kosten in Höhe von rund 136.000 € entstehen. Demgegenüber stehen voraussichtliche Einnahme aus Elternentgelten und der Landesförderung von rund 63.800 €. Das jährliche Betriebskostendefizit der Kindertagesstätte der Thomas-Kirchengemeinde würde sich um rund 72.200 € erhöhen.
Die Kirche wird sich über den bestehenden Rahmen hinaus nicht an den Betriebskosten neuer Betreuungsgruppen beteiligen.
Seitens der Thomaskirchengemeinde besteht grundsätzlich der Wunsch, die Krippe als integrative Krippengruppe einzurichten. Die Ausweitung der integrativen Betreuung auf Kinder unter drei Jahren wird als konsequente Fortsetzung des Konzeptes über die Gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung im Elementarbereich in der Stadt Laatzen gesehen.
Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass es bislang keine landesrechtliche Regelung zur Einrichtung und Förderung integrativer Krippen gibt. Derzeit gibt es Überlegungen, in Niedersachsen zunächst eine Erprobungsphase mit mehreren Modellstandorten durchzuführen. Die Thomas-Kirchengemeinde bemüht sich um die Aufnahme in ein entsprechendes Pilotprojekt.
Je nach Ausgestaltung der Pilotphase und einer späteren landesrechtlichen Regelung kann ein höheres Defizit beispielsweise durch eine erforderliche Verringerung der Gruppenstärke oder erhöhte Personalanforderungen nicht ausgeschlossen werden.
In Vertretung
Arne Schneider
Beschlussvorschlag:
|
Änderung: |
||
Ziel: |
|||
-- |
Erweiterung des Betreuungsangebots um eine Krippengruppe |
||
Kennzahl: |
|||
-- |
|
Anbau und Umbau |
100 % |
Für den Anbau von Räumlichkeiten an den bestehenden Kindergarten der ev.-luth. Thomas-Kirchengemeinde zur Erweiterung des Betreuungsangebots um eine Krippengruppe und notwendige Umbaumaßnahmen im baulichen Bestand werden im Jahr 2010 als Investitionskostenzuschuss 265.000 € in den Haushaltsplan eingestellt.
Das durch den Betrieb der Krippengruppe zukünftig jährlich zusätzlich entstehende Betriebskostendefizit von voraussichtlich rund 72.200 € wird im Rahmen des Betriebsführungsvertrages übernommen. Der Betriebsführungsvertrag vom 21.07.1994 ist entsprechend anzupassen.