Betreff
Jahresbericht 2008 über die Seniorenarbeit
Vorlage
139/2009
Art
Mitteilung

Beratung von Senioren und deren Angehörigen

 

Seit 2008 können durch die Einstellung einer weiteren Sozialarbeiterin weitere niedrig­schwellige Hilfen angeboten werden, um den Alltag der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie der pflegenden Angehörigen zu entlasten.

 

Das Verbleiben in der eigenen Wohnung auch im höheren Alter ist ein Lebensziel. Da­her wurden in 2008 häufig Wohnberatung, Vermittlung von ambulanten Hilfen und Hil­fen beim Aufbau eines sozialen Netzes abgefragt.

 

Einzelfallhilfe umfasst Fall‑Management in Form von Einzelberatung, Informationsgesprächen und längerfristigen Begleitungen. Insgesamt wurden 70 Seniorinnen und Senioren beraten und weitere 17 Personen zu Hause aufgesucht. Die Zusammenarbeit mit der psychiatrischen Beratungsstelle und der Schuldnerberatung, den stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten reichte von kurzen Absprachen bis hin zur intensiven Kooperation.

 

Betrieb der städtischen Seniorentreffs

 

Die fünf städtischen Einrichtungen konnten im vergangenen Jahr 3.771 Jahresöff­nungs­stunden anbieten. Die Öffnungszeiten lagen in der Regel zwischen 14.00 und 18.00 Uhr. Die monatliche Besucherzahl betrug durchschnittlich 1.900 Personen. Die Betreuung der Seniorinnen und Senioren wurde durch 77 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gewährleistet. Viele Gruppenmitglieder und ehrenamtliche Gruppenleiter waren 70 Jahre und älter. Die Anzahl der Gruppenteilnehmer sank, die Vereine klagen über Nachwuchsprobleme.

 

Neue Medien und Senioren

 

Der PC‑Club im Seniorentreff Laatzen‑Mitte bestand aus 71 Teil­neh­merinnen und Teilnehmern. Insgesamt boten 6 Gruppenleiter in 7 Gruppen wöchentlich ihr Wissen an und gemeinsam wird am PC geübt und gelernt.

 

Das Internet‑Cafe 50plus im Seniorentreff in Gleidingen hat sich etabliert. Regelmäßig nahmen 20 bis 30 Senioren das zweimal wöchentlich stattfindende Angebot wahr. Drei Ehrenamtliche informierten und begleiteten die Besucher bei den ersten Versuchen sowie bei weitergehenden Fragestellungen.

 

Am 06.02.2008 eröffnete im Seniorentreff in Ingeln‑Oesselse ein weiterer Senioren‑Inter­net‑Treff. Mit insgesamt vier Computern ausgestattet und von drei ehrenamtlichen Leitern begleitet, startete das einmal wöchent­lich stattfindende Angebot und wurde, dank des Einsatzes der vor Ort ansässigen Akteure, ein voller Erfolg. Ende des Jahres bestand die Gruppe aus 16 Männern und 6 Frauen, die größtenteils ihre eigenen Laptops mitbrachten.

 

Im Erich Kästner‑Schulzentrum bot eine Honorarkraft zwei weitere PC‑Gruppen mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an.

 

Insgesamt nahmen an den PC‑Angeboten wöchentlich über 140 Se­niorinnen und Senioren teil. Diese Arbeit trägt zur Bildung und Geselligkeit bei.

 

Ehrenamtlicher Handwerkerdienst für Senioren

 

Der im Herbst 2007 gegründete „Ehrenamtliche Handwerkerdienst für Senioren“ bietet älteren Menschen im Laatzener Stadtgebiet ehrenamtlich Hilfe an. Eine Pauschale von 5 Euro ist als kleiner Kostenbeitrag zu zahlen. Der Zeitaufwand beträgt bis zu zwei Stun­den. Wiederkehrende Arbeiten werden nicht ausgeführt. Das Angebot ist mit der Handwerkskammer abgestimmt, diese Arbeiten stehen nicht in Konkurrenz zu den Fachbetrieben.

 

Die Gruppe der ehrenamtlichen Handwerker besteht aus 16 ehrenamtlichen Ruheständlern. Einige Mitglieder sind gelernte Elektriker, Klempner, Gärtner, Schlosser oder Maurer. Im Jahr 2008 wurden bereits über 150 Wünsche von älteren Menschen nach Hilfeleistungen erledigt. Viele ältere Menschen nahmen diesen Service bereits mehrmals in Anspruch.

 

Laatzener Interessenbörse

 

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Interessenbörse bieten dreimal die Woche im Rathaus Sprechzeiten an. Sie vermitteln Kontakte zu anderen Menschen, die Personen für gemeinsame Aktivitäten suchen. Einen englischen Gesprächskreis, eine Nähgruppe und eine Frühstücksrunde wurden bereits als feste Gruppen initiiert. Auf Grund des Erfolges wurde eine weitere Frühstücksrunde wie auch eine zweite Nähgruppe geplant. Die Mitarbeiterinnen der Interessenbörse übernehmen die Telefonvermittlung zwischen dem „ehrenamtlichen Handwerkerservice für Senioren“ und den Hilfesuchenden.

 

Sicherheitspartnerschaft für Seniorinnen und Senioren

 

Die ehrenamtlichen Multiplikatoren wurden durch die Polizei Laatzen geschult. Insgesamt fanden drei Treffen in 2008 statt.

 

Laatzener Senioren‑Rocker

 

Die „Laatzener Senioren-Rocker“ sind eine offene Gruppe von Motorradfahrern, die sich einmal im Monat zu einem gemeinsamen Frühstück mit Ausfahrt trifft. Zur Auftaktveranstaltung am 6. April fanden sich ca. 20 In­te­ressierte ein, am Ende der Saison waren es bereits 36 Personen.

 

Sitzgymnastik

 

Im Seniorentreff in der Wiesenstraße bot eine Honorarkraft Sitzgymnastik für ältere Menschen an. Insgesamt 40 bis 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an diesen wöchentlichen Gruppen teil.

 

Besuchsdienstkreis

 

Seit mehr als 15 Jahren gibt es einen „Ehrenamtlichen Partnerbesuchsdienstkreis“ in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände. Die Ehrenamtlichen besuchen einsame Menschen in ihren Wohnungen oder in stationären Pflegeheimen. Der Leiter der AG der freien Wohlfahrtsverbände begleitete diese Grup­pe und bot mehrmals im Jahr Gruppentreffen und Gespräche an.

 

Feiern für Seniorinnen und Senioren

 

Zur städtischen Feier für die Seniorinnen und Senioren im „Seniorenpflegeheim Leinetal“ kamen 200 Heimbesucher mit ihren Angehörigen.

 

An den drei vorweihnachtlichen Feiern in Alt‑Laatzen, Laatzen‑Mitte und Gleidingen nahmen insgesamt 500 Seniorinnen und Senioren teil. Das Seniorenbüro unterstützte diese ehemalig städtischen Weihnachtsfeiern durch finanzielle und organisatorische Leistungen.

 

Fortbildungen für Ehrenamtliche

 

Auch in 2008 wurde eine Fortbildung für ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter von Seniorenkreisen angeboten. Mit dem Thema „Hast du mich verstanden? Vom Miteinander reden mit Worten und Körper“ bot die Referentin eine Vielfalt an Ideen für die eigene Gruppenarbeit an. Ein konstanter Teilnehmerkreis von 25 Personen fand sich regelmäßig wie schon in den letzten Jahren zu dieser Veranstaltung ein und nahm Anregungen für ihre Gruppenarbeit mit. Neben neuen didaktischen Anregungen bestand ein Teil des Lerninhaltes aus Selbstreflexion und Gruppendynamik.

 

Die Fortbildungsveranstaltung der Stadt Laatzen zum Thema „Einsamkeit ‑ was muss ich als Besuchsdiensthelfer darüber wissen“ besuchten 23 ehrenamtliche Besuchsdiensthelferinnen und –helfer des städtischen und der kirchlichen Besuchsdienstkreise. Nach einem Impulsvortrag zum Thema „Einsamkeit bei älteren Menschen in Laatzen“ durch das Seniorenbüro vermittelte die ehrenamtliche Kursleiterin Wissen über die psychischen Auswirkungen von Einsamkeit. Auf Grund ihrer Berufserfahrung konnte sie Anregungen über Hilfsmöglichkeiten und deren Grenzen aufzeigen und an Beispielen erläutern. Die Teilnehmer formulierten Leitsätze und tauschten sich über ihre praktischen Erfahrungen aus. Die Laienspielgruppe „prosecco“ aus Gleidingen bildete den Abschluss.

 

Förderung von Verbänden, Vereinen und Institutionen; Serviceleistungen

 

Die im Rahmen der offenen Altenarbeit in 21 Seniorenkreisen ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer wurden für ihren Einsatz auf der Grundlage städtischer Richtlinien mit insgesamt 9.600 € unterstützt. Es wurden 4.620 Stunden mit dieser Aufwandspauschale gefördert.

 

Das Deutsche Rote Kreuz Ortsverein Alt‑Laatzen führte 2008 zwei Behindertenfahrten in Kooperation mit der Stadt Laatzen durch. Diese Veranstaltungen wurden mit 1.300 € bezuschusst.

 

Unterstützung des Seniorenbeirates

 

Die Arbeit des Seniorenbeirates wurde durch das Seniorenbüro der Stadt Laatzen unterstützt.

 

Demografischer Wandel

 

Nach Auswertung der Ergebnisse der Umfrage zur Lebenssituation älterer Menschen in Laatzen ist festzustellen, dass viele Menschen gern in Laatzen leben und auch im Alter in der Stadt in ihrer Wohnung eigenständig weiterhin leben möchten. Um neue Möglichkeiten und Wege aufzuzeigen, wurde mit einer Veranstaltungsreihe „Wohnen in Laatzen… ‑ ein Leben lang“ begonnen. Zur Auftaktveranstaltung konnte u. a. der frühere Bremer Bürgermeister Dr. Henning Scherf als Referent gewonnen werden. Die Veranstaltung besuchten 200 Personen.

 

Die Stadt Laatzen will sich auf die umfassenden Veränderungen durch den demographischen Wandel vorbereiten und sich damit zukunftsfähig machen. Hierzu wurde eine Projektgruppe eingerichtet.

 

In Vertretung

 

 

 

Arne Schneider