Betreff
Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2023
Laatzener Solaroffensive - Nutzung geeigneter privater Dachflächen beschleunigen
- Antrag der Gruppe SPD-Grüne-Linke im Rat
Vorlage
2022/222/31
Art
Antrag
Referenzvorlage

Begründung:

 

Die Stadt Laatzen weist von allen Kommunen des Umlands der Region Hannover den höchsten Anteil von Siedlungsfläche aus. Der geringe Freiraumanteil innerhalb der Stadtgrenzen ist als Schutzgebiet besonders gesichert oder befindet sich im Sperrbereich der Luftverkehrssicherheitsanlage in Sarstedt, scheidet daher etwa als Standort für (neue) Windenergieanlagen aus. Dem steht jedoch ein überdurchschnittlicher Gebäudebestand gegenüber. Soll die Energiewende mittels Eigenstromerzeugung aus erneuerbaren Energien vorangetrieben werden, kommt unter diesen Umständen vorrangig Photovoltaik auf Dachflächen in Frage.

 

Die Solarpotenzialanalyse hat ergeben, dass sich die Eigenstromerzeugung auf Laatzener Dächern vervielfältigen lässt und Laatzen seinen Stromverbrauch bilanziell zu 155 % decken könnte. Zudem bietet sie die Grundlage, um Dachflächen nach Eignung und Größe zu priorisieren und somit knappe Handwerkskapazitäten sowie investive Mittel möglichst effizient im Sinne der Energiewende einzusetzen.

 

Zwar sind die Mittel einer Kommune, den PV-Ausbau auf privaten Dächern bestehender Gebäude voranzutreiben, rechtlich begrenzt. Doch der Erfolg des Solarstammtisches, den die Stabsstelle Nachhaltigkeit respektvollerweise angestoßen hat, zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger unter hohen Stromkosten ächzen und nach Möglichkeiten suchen, diese zu senken. Vermutlich ist vielen von ihnen die Eignung ihrer Dachfläche gar nicht bewusst oder sie scheuen den hohen Aufwand, der mit Informationssuche, Rentabilitätskalkulation und Anbietersuche verbunden ist.

 

Vor diesem Hintergrund sollte die Stadt Laatzen ergebnisoffen prüfen, wie kommunales oder durch die Kommune angestoßenes privates Engagement als Katalysator wirken kann, um Investitionsbereitschaft bei den Eigentümerinnen und Eigentümern geeigneter Dachflächen zu schaffen. Das Ziel sollte dabei sein, Investitions- und Fördermöglichkeiten aufzuzeigen und die bestehenden Hürden durch proaktive Beratung und ggf. Dienstleistungen aus einer Hand soweit wie möglich zu senken.

 

Ulrich Haarmann

Antrag:

 

1. Die Verwaltung wird beauftragt, bis zum 30.06.2023 ein Konzept zu erarbeiten und dem Rat vorzulegen. Das Konzept sollte mindestens das folgende enthalten:

 

o   Baseline: installierte Leistung PV/ Solarthermie (in kWp) zum 31.12.2022

o   ehrgeizige und realistisches Ziel für die avisierte installierte Leistung im Jahr zum 31.21.2027 und zum 31.12.2032 gegliedert nach privaten und

gewerblichen Dächern,

o   eine Darstellung konkreter Maßnahmen, mit denen die Verwaltung das anvisierte Ziel zu erreichen gedenkt, insbesondere, ob und in welcher Form private Dienstleister eingebunden werden können,

o   eine Darlegung, wie eine Konzentration auf die günstigsten und größten Dachflächen möglich ist.

2.    Die erforderlichen Mittel zur Umsetzung werden in den Haushalt eingestellt.

3.    Die Verwaltung unterrichtet den Rat jährlich bis 31.03. jedes Jahres beginnend mit dem 31.03.2024 über

o   In Laatzen installierte Leistung PV/ Solarthermie (in kWp),

o   den Stand der Umsetzung der o.g. genannten Maßnahmen,

o   ggf. eine aktualisierte Zeitplanung, wenn es zu schwerwiegenden Verzögerungen kommt.

4.    Die Berichterstattung erfolgt in einem einheitlichen Format, um die jährlichen Fortschritte bewerten zu können. Alle Möglichkeiten für eine möglichst schlanke und weitgehend digitalisierte Berichterstattung sind zu nutzen. Sieht die Verwaltung sich nicht in der Lage, die Daten selbst zu erheben und bereit zu stellen, sind Partnerschaften mit Netzbetreiber und Versorger zu entwickeln und zu nutzen.