Betreff
Antrag für die Bereitstellung von Arbeitskapazität durch Aufgabenumwandlung bzw. Aufstockung der bereits bestehenden Stellen, bei Bedarf Schaffung einer neuen Stelle, zur fachlichen Unterstützung bei der Antragsstellung im Bereich Bildung und Teilhabe (BuT)
- Interfraktioneller Antrag -
Vorlage
2021/241
Art
Antrag

Begründung:

 

Der Rat der Stadt Laatzen hatte sich in der Vergangenheit einstimmig für die Gründung des „Runden Tisches gegen Kinderarmut “, unter Beteiligung der Politik ausgesprochen. Daraus ist im April dieses Jahres eine Arbeitsgruppe entstanden, in der sich Vertreter aus Stadtverwaltung, Schule, KiTa, der Leine-VHS, dem Integrationsbereich und der Politik mit Maßnahmen zur Inanspruchnahme-Quote des Bildungs- und Teilhabepaketes (BuT) befassen.

 

Die Notwendigkeit nach BuT-Leistungen sind vorhanden, administrative und sprachliche Barrieren erschweren jedoch oftmals die korrekte Antragsstellung. Zwar unterstützen bereits Personen (in Schule, KiTa, usw.) beim Ausfüllen der Formalitäten, dennoch reicht das nicht aus und viele Berechtigte verzichten letztendlich auf Leistungen nach dem BUT.

 

Andere Kommunen machen es uns vor (wie Isernhagen oder Wunstorf) und stellen Schulsozialarbeiter oder Verwaltungsangestellte als sogenannte „Schnittstelle“ ab, die diese Aufgaben übernehmen:

Die Personen nehmen Kontakte zu den Antragstellern auf, unterstützen beim Ausfüllen, sprechen mit dem Jobcenter bzw. Region Hannover.

Alles in allem ermöglicht dies den Berechtigten die erfolgreiche Antragstellung.

 

(Beispiel: 2019 lag die Quote der Inanspruchnahme der BUT Leistung „Lernförderung“ in der Altersgruppe 6-15 Jahren in Laatzen bei lediglich 30 %. Isernhagen hatte mit 60 % den „Bestwert“ aller Regionskommunen in dieser Förderung.)

 

Wir möchten das Beste für unsere Laatzener BürgerInnen – altersübergreifend – erreichen, denn gerade für Kinder sind diese Leistungen gesellschaftspolitisch von großer Bedeutung: Klassenfahrten oder Ausflüge in KITA oder Schule, ergänzende angemessene Lernförderung, Vereinsmitgliedschaften in Sportvereinen, Mittel für den persönlichen Schulbedarf, Schülerbeförderung, Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in der Gemeinschaft, u.v.m. zählen dazu.

 

Daher beantragen wir, eine Schnittstelle aus der Laatzener Verwaltung zur Region Hannover und Jobcenter heraus einzurichten.

Vorschlag: Aus der Bereitstellung bestehender Arbeitskapazität bzw. noch zu schaffenden Ressourcen könnten Stunden explizit für diese Aufgaben vorgesehen und umgewandelt werden.

 

Die bisher bereits aktiven Multiplikatoren (Sozialarbeiter*innen / Einrichtungen der KITAs, Schulen/Sekretariate, Sportvereine, Leine-Volkshochschule, usw.) bleiben in der Verantwortung und geben den Familien als erste Anlaufstelle vor Ort Informationen bekannt und nennen bei Bedarf direkte Ansprechpersonen, die bei der Beantragung der Förderungen helfen. Hierbei ist wichtig, dass konkrete Unterstützung bei der Beantragung auch mehrsprachig möglich ist.

Für alle Fraktionen im Rat der Stadt Laatzen

Christoph Dreyer          Gerd Klaus          Michael Kleen             Silke Rehmert Matthias Krüger

(CDU)                      (FDP)                   (GFW)                  (SPD-Grüne- Linke-Faull-Scheibe)

Antrag:

 

Alle Fraktionen des Rates der Stadt Laatzen beantragen in den zuständigen Gremien

 

1.   die Bereitstellung von Arbeitskapazität zur fachlichen Unterstützung bei der Antragsbearbeitung im Bereich Bildung und Teilhabe ,

2.   die Stadt Laatzen zu verpflichten, darauf einzuwirken, dass die an den Schulen und KITas tätigen Sozialarbeiter*innen in vierteljährigen Abständen, aktiv in den entsprechenden Einrichtungen auf Teilhabemöglichkeiten hinweisen, indem sie Kontakt mit den bedürftigen Familien aufnehmen und der unter 1. geschaffenen Arbeitskapazität über den Vorgang Bericht erstatten und gegebenenfalls von dieser über weiterführende Maßnahmen unterrichtet zu werden.