Abschlussbericht
des Klimaschutzmanagers
Der Klimaschutzmanager hat die Stadt mit dem Auslaufen der Fördermaßnahme
zum Jahresende 2020 verlassen. Die Maßnahmen wie z.B. das „Leuchtturmprojekt“
am Gartenhaus im Park der Sinne werden selbstverständlich weitergeführt, ebenso
wie die übrigen Teile des Klimaschutz–Aktion–Programmes. Die dafür vorgesehene,
in Vorbereitung befindliche Stabsstelle Nachhaltigkeit wird ihre Arbeit
voraussichtlich zum 1.4.2021 aufnehmen.
Tätigkeitsbericht
des Klimaschutzmanagers:
1. Einleitung
und Übersicht
Der Klimaschutzmanager
Bernd Rosenthal hat am 1. November 2015 seine Arbeit in der Stadt Laatzen
aufgenommen. Die durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der
Kommunalrichtlinie für zunächst 3 Jahre geförderte Stelle (Erstvorhaben) wurde
durch Ratsbeschluss bis zum 31. Oktober 2020 verlängert (Anschlussvorhaben).
Eine Verlängerung bis zum 31.12.2020 konnte aufgrund von Mitteleinsparungen
durch die Corona-Pandemie erreicht werden. Das Anschlussvorhaben wurde durch
das BMU zu 56% gefördert.
Die Aufgaben des
Klimaschutzmanagers liegen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, der
Durchführung von Kampagnen und in der Umsetzung der im Maßnahmenkatalog des
Klimaschutzaktionsprogramms der Stadt Laatzen festgelegten Aufgaben. Der
vorliegende Bericht enthält Ergebnisse der zwischen Anfang September 2019 und Ende
Dezember 2020 durchgeführten Arbeiten.
Die Berichtsperiode beträgt 18 Monate. Behandelt werden in diesem Bericht die
Arbeiten mit Verweis auf den Abschlussbericht zum Erstvorhaben an den
Projektträger Jülich, der auf der Homepage der Stadt Laatzen unter der Rubrik
Klimaschutz einzusehen ist.
Im
Anschlussvorhaben sollten hauptsächlich die Themen des
Klimaschutzaktionsprogramms umgesetzt werden, die im Erstvorhaben
unberücksichtigt blieben. Darüber hinaus wurden einige Themen weitergeführt,
deren Erfolge sonst verloren gegangen wären.
Anschlussvorhaben September 2019
bis Dezember 2020
Folgende Themen wurden im
Zeitraum 2019-20 bearbeitet (Auswahl):
2.1
Öffentlichkeitswirksame Beteiligung an
Wettbewerben und Aktionen
2.2
Errichtung neuer städtischer Gebäude mit
baulichen Voraussetzungen zur Installation
von PV-Anlagen
2.3
Stellungnahme
der Verwaltung zur Novellierung des Ratsbeschlusses
“Passivhausstandard für Neubauten“
von 2009
2.4 Beschaffungswesen
2.5
Energiemanagement
der städtischen Gebäude
2.6
Umstellung Straßenbeleuchtung auf
effiziente LED-Lampen
2.7 Energieeffizienzsteigerung in Unternehmen
2.8
Installation
von Kleinwindkraftanlagen – Leuchtturmprojekt
2.9
Initiierung und Installierung von Bürgersolaranlagen
auf öffentlichen Dächern
2.10
Klimaschutzprojekte an Schulen und Kitas
2.11 Radverkehrsförderung – Lastenrad Hannah
2.12 E-Mobilität
– Ladestationen für E-Mobile
2.13 Nahwärmeversorgung für Neubau- und
Bestandsgebiete
2.14 Beratung und Unterstützung der
Teams bei der Beschaffung von Fördermitteln
2. Durchgeführte
Tätigkeiten
2.1 Öffentlichkeitswirksame
Beteiligung an Wettbewerben und Aktionen
STADTRADELN
Die
Stadt Laatzen hat sich erneut mit zunehmendem Erfolg am STADTRADELN beteiligt.
Seit 2016 hat sich die Zahl der Teams von fünf auf 19 im Jahr 2020, die Zahl
der Radelnden von 66 auf 379 und die gefahrenen Kilometer von 25.442 in 2016
auf 114.287 in 2020 erhöht. Damit ist Laatzen vom vorletzten Platz in der
Region Hannover auf Platz drei bei den gefahrenen Kilometern vorgerückt. Mehr
und mehr Menschen erkennen das Fahrrad als gesunde Alternative zum Auto und
legen viele Ihrer Wege CO2-neutral zurück. In den kommenden Jahren
sollte dies Potential ausgebaut und der Radverkehr intensiv gestärkt werden.
Klima
Kommunal
Die
Stadt Laatzen hat sich mit dem Neubauprojekt Kita Pinienweg am Wettbewerb
beteiligt. Die Kita wurde durch den enercity-Fonds proKlima nach der Richtlinie
„Passiv plus solar“ mit rund 40.000 € gefördert. So erhielt die im
Passivhaus-Standard erbaute Kindertagesstätte eine Photovoltaikanlage mit knapp
16 kWp. Zwar hat die Stadt mit dem
Neubau keinen Wettbewerbspreis gewonnen, doch erscheint das Gebäude auf der
Homepage der Klimaschutz-und Energieagentur Niedersachsen unter beste
Beispiele.
HOLZBAU
Plus 2020
Die
Stadt Laatzen hat sich mit dem Neubauprojekt Kita Pinienweg am Wettbewerb
beteiligt, da es sich um ein Gebäude in Holzständerbauweise handelt und darüber
hinaus sehr viel Holz im Außenbereich und in der Innenausstattung verwendet
wurde. Das Gebäude ist im Passivhaus-Standard erbaut und mit einer
Photovoltaikanlage mit knapp 16 kWp versehen. Die Preisverleihung steht noch
aus.
2.2 Errichtung neuer städtischer Gebäude mit
baulichen Voraussetzungen zur Installation von PV-Anlagen
Neben der
Sporthalle 2 der Erich-Kästner-Schule (EKS) und dem Dach der Fahrzeughalle der
Feuerwache Gleidingen-Rethen, werden auch der Neubau der EKS und weitere
Schulneubauten für Photovoltaik vorgerüstet. Die Kitas Lavendelweg und
Würzburger Strasse sollen PV-Anlagen erhalten, ebenso die neue GS
Ingeln-Oesselse und der Betriebshof.
Sofern die Gebäude
im Passivhaus-Standard gebaut werden, sollen Förderanträge bei proKlima – Der
enercity-Fonds gestellt werden.
Wichtig ist es nun
noch, die für PV vorgesehenen Dächer auch möglichst schnell mit Solarzellen zu
belegen. Dabei kann die Stadt Laatzen selbst investieren oder die Dächer Dritten
für den Bau und Betrieb einer Anlage überlassen. Durch Verbrauch des selbst
erzeugten Solarstroms in den Liegenschaften kann die Stadt die Ausgaben für den
Stromeinkauf senken. Gleichzeitig geht die Stadt mit gutem Beispiel voran und
erhöht die Akzeptanz für Solarenergie.
2.3 Stellungnahme
der Verwaltung zur Novellierung des Ratsbeschlusses
“Passivhausstandard für Neubauten“
von 2009
Das Klimaschutzmanagement wurde beauftragt, eine Stellungnahme zur
Anpassung des Passivhaus-Beschlusses an die Klimaschutzziele zu erarbeiten. Das
mit Hilfe externer Beratung erarbeitete Konzept befindet sich derzeit in der
abschließenden verwaltungsinternen Abstimmung und wird dann der Politik zur
Beschlußfassung vorgelegt. Es sieht vor,
dass städtische Gebäude in Ihrer Gesamtheit bis 2040 die Anforderungen der
Klimaneutralität erfüllen und als Vorbild für das Baugeschehen in Laatzen
wirken.
2.4
Beschaffungswesen
In einem ersten Schritt hat die Verwaltung für die Jahre 2019-20 79% des
Kopierpapiers in Recycling-Qualität eingekauft, das zu 100% aus Altpapier
besteht. Im Unterschied zu früher ist Recyclingpapier nicht mehr von Papier aus
frischem Holz zu unterscheiden. Es erfüllt alle einschlägigen Normen für
Kopierpapier und lässt sich genauso bedrucken und verarbeiten wie das Papier
aus frischem Holz. Recyclingpapier gibt es in verschiedenen Weißgraden.
Weiterhin beschafft die Stadt fair gehandelte Produkte, wie z.B. Kaffee und
Orangensaft. Sitzungsgetränke werden von regionalen Herstellern bezogen oder
sind mit dem EU – Bio – Siegel zertifiziert. Damit wurde das Thema
umweltverträgliche Beschaffung erfolgreich begonnen. Es wird empfohlen, diesen
Prozess konsequent auf weitere Anschaffungen auszudehnen, z.B. A+++ Geräte,
LED-Beleuchtung, weitere fair gehandelte Lebensmittel.
2.5 Energiemanagement
der städtischen Gebäude
Das Thema hat zwei
wichtige Aspekte, die eng miteinander verbunden sind. Für die Erfassung,
Dokumentation und Auswertung der Energieverbräuche der städtischen
Liegenschaften wurde eine neue Software beschafft. Die Gebäudedaten sind eine
wichtige Grundlage für die Gebäudebewertung und für die Erkennung von
Einsparpotentialen, z.B. durch Vergleich der Lastgänge mit Nutzungszeiten.
Von Dezember 2016
bis März 2019 wurden 21 Liegenschaften begangen und einer energetischen Prüfung
unterzogen. Dazu wurden zusätzlich zu den Energieverbräuchen, Daten über die
Bausubstanz und die technischen Anlagen zusammengestellt. In allen Fällen
konnte Optimierungspotential festgestellt und Optimierungen z.T. direkt vor Ort
umgesetzt werden. Änderungsvorschläge wurden an das Fachteam übermittelt.
Einsparungen können z.B. durch Anpassung der Heizkurven und Heizzeiten sowie
Absenkung überhöhter Raumtemperaturen erzielt werden. Das
Energie-Einsparpotential liegt bei ca. 10% und beläuft sich damit für die
bereits begangenen Liegenschaften auf rund 70 Tonnen CO2 jährlich.
Angesichts der erst begonnenen Optimierung und weiterer noch zu begehender bzw.
zu optimierender städtischer Liegenschaften gibt es hier noch ein erhebliches
Einsparpotential von rund 200 Tonnen CO2 sowie auf Einsparung
erheblicher Finanzmittel, das in den nächsten Jahren ausgeschöpft werden kann.
Aufgrund der
Wirtschaftlichkeit von Strahlreglern, wurden die aktuellen Durchflussmengen in
den städtischen Kitas ermittelt. Es zeigte sich ein Einsparpotential von
durchschnittlich 50% für Wasser und in geringerem Umfang für Energie
(Warmwasser). Es wurden rund 320 m³ Wasser eingespart, was dem Jahresverbrauch
von vier 2-Personenhaushalten entspricht. Schulen und weitere städtische Liegenschaften
sollen in das Projekt einbezogen werden.
Das
Energiemanagement ist, wie Erfahrungen anderer Kommunen zeigen, eine
kontinuierliche Aufgabe, da sonst die erzielten Erfolge in der Regel wieder
verloren gehen.
2.6 Umstellung Straßenbeleuchtung auf
effiziente LED-Lampen
Bis Ende 2020 wurde
ein Anteil von 30% der Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt. Die Förderung
über die Kommunalrichtlinie wird voraussichtlich zum 31.12.2022 auslaufen. Bis
dahin sollen möglichst viele der verbleibenden Beleuchtungskörper,
vorbehaltlich der vorhandenen Ressourcen des Fachteams, auf LED umgestellt
werden.
2.7 Energieeffizienzsteigerung in
Unternehmen
Verschiedene
Fach-Veranstaltungen für Laatzener Unternehmen haben stattgefunden. Die Gründung
eines Energienetzwerkes bzw. eines Energiestammtisches konnte bisher nicht
initiiert werden. Für eine Unterstützung der Laatzener Unternehmen bei
Klimaschutzmaßnahmen werden künftig neue Wege zu suchen sein, die Unternehmen
helfen können, sich wettbewerbs- und zukunftsfähiger aufzustellen.
2.8 Installation
von Kleinwindkraftanlagen - Leuchtturmprojekt
Anfang Oktober 2018 wurde die
Smart Bench als Teil des Leuchtturmprojektes aufgestellt und offiziell von
Fördermittelgeber Avacon und der Klimaschutzagentur Region Hannover bei einem
Pressetermin übergeben.
Auf dem Gartenhaus
im Park der Sinne wird in Kürze eine Mikrowindkraftanlage gebaut. Diese dient
zusammen mit einer PV-Anlage zur Wärme- und Stromerzeugung des Gebäudes und ist
in ein Informations- und pädagogisches Konzept eingebunden. Das Projekt wurde
als Leuchtturmprojekt der Region Hannover eingestuft und durch proKlima-der
enercity-Fonds gefördert.
Das ursprünglich
sehr viel umfangreichere Leuchtturmprojekt konnte aufgrund der hohen Baupreise nicht
in der geplanten Form mit den verfügbaren Fördermitteln der Region Hannover
umgesetzt werden. Daher wurde eine Umplanung durchgeführt, um das Projekt in
geringerem Umfang doch noch umsetzen zu können.
2.9 Initiierung und Installierung von
Bürgersolaranlagen auf öffentlichen Dächern
Es haben Gespräche
mit einem interessierten Betreiber stattgefunden. Die Stadt hat noch keine
Entscheidung getroffen, ob städtische Dächer durch die Kommune mit PV belegt
werden oder ob diese Dritten angeboten werden. Aktuell ist die Tendenz, die
Dächer für eigene Anlagen zu nutzen. Dächer von zwei Bestandsbauten wurden auf
ihre Tauglichkeit für PV untersucht. Es
wird empfohlen, dies für alle PV-geeigneten Dächer durchzuführen. Die
PV-Eignung lässt sich im Solarkataster der Region Hannover ermitteln.
2.10 Klimaschutzprojekte an Schulen und
Kitas
Aktuell läuft ein Projekt zum energiesparenden
Lüften in Schulen und für gute Luftqualität
in den Klassen. Dazu wurden in den teilnehmenden Schulen Schüler*innen und
Lehrer*innen geschult. Lüftungsampeln (CO2-Messgeräte mit
Warnfunktion) kommen zum Einsatz, die die Raumluftqualität anzeigen und zum
Querlüften animieren.
Dies ist aufgrund der Corona-Pandemie aktuell
für die Schulen sehr wichtig. Das Projekt
"Ackerdemie" läuft in einer Kita. Eine weiterführende Schule wurde
für das Projekt "STADTRADELN" gewonnen und beteiligt sich seit 2019.
2.11 Radverkehrsförderung – Lastenrad Hannah
Am 10.04.2019 wurde durch proKlima und den ADFC ein Hannah-Lastenrad an
die Stadt Laatzen übergeben. Das Projekt ermöglicht eine kostenfreie Ausleihe
von Lastenfahrrädern in Hannover und den teilnehmenden Regionskommunen. Die
Laatzener Hannah kann an wechselnden Standorten kostenlos für bis zu drei Tage lang
ausgeliehen werden. Das Angebot wird sehr gut angenommen.
Alle Hannahs sind auf dem Internetportal www.hannah-lastenrad.de verzeichnet und über das Portal online
buchbar.
2.12 E-Mobilität
– Ladestationen für E-Mobile
Seit Juni 2018 gibt es eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema. Diese hat
geeignete Standorte im öffentlichen Raum für alle Laatzener Ortsteile
ermittelt. Diese sind in das E-Mobilitäts-Konzept der Region Hannover
eingeflossen, dessen Ergebnisse seit April 2020 vorliegen. Daneben führten
Gespräche mit dem Leine-Center und dem AquaLaatzium sowie Anbietern von
Ladeinfrastruktur dazu, dass am Leinecenter im August 2019 Ladeinfrastruktur
installiert wurde und mit dem AquaLaatzium eine Absichtserklärung zur
Installation unterschrieben wurde.
Die Ladesäule am AquaLaatzium wird der Stadt Laatzen von enercity
kostenfrei zur Verfügung gestellt. Darüber
hinaus stehen weiterhin 25.000 € (Mittel aus 2019) für Ladeinfrastruktur zur
Verfügung, die nun in eigene Ladesäulen am Standort Gutenberg Straße 15
investiert werden sollen.
2.13 Nahwärmeversorgung für Neubau- und
Bestandsgebiete
Das Neubaugebiet
Nördliches Heidfeld (ehemals Deutsche Rentenversicherung) wird über ein
Nahwärmenetz und ein BHKW mit Wärme versorgt. Damit entsteht ein weiteres
Nahwärmenetz in Laatzen. Das Nahwärmenetz entsteht auf Initiative des
Projektierers, da die Maßnahme wirtschaftlicher ist als einzelne Wärmeerzeuger
für jedes Gebäude. Für die Zukunft wird empfohlen, in Neubaugebieten
Nahwärmenetzen mit geringen Vorlauftemperaturen, wenn möglich kalten
Nahwärmenetzen den Vorzug zu geben.
3. Beratung und
Unterstützung der Teams bei der Beschaffung von Fördermitteln
In den Jahren 2019-2020 wurden folgende Beratungen zu Fördermitteln
durchgeführt:
-
Die Beantragung der Förderung einer PV-Anlage aus
EU-Mitteln über die N-Bank führte im November 2020 nach 13 Monaten zu einer
Bewilligung in Höhe von 50% der förderfähigen Kosten.
-
Die Kita Pinienweg wurde mit rund 44.000€ durch den
enercity-Fonds proKlima als „Passivhaus plus Solar“ gefördert. Auch für die
Kitas Lavendelweg und Würzburger Straße können entsprechende Förderanträge
gestellt werden. Aus dem proKlima-Programm „Klimaschutz & Bildung –
Visualisierung“ wurde eine VisiKid-Visualisierung für die PV-Anlage der Kita
Pinienweg gefördert. Auch diese Förderung kann für die beiden anderen Kitas beantragt
werden.
-
Angesicht der Erneuerung der Dächer der Sporthallen
des EKSZ wird empfohlen, eine PV-Anlage zu installieren, um die Kosten für
Stromverbrauch zu senken. Die durchgeführte Simulation für eine Solaranlage auf
den Hallendächern der Sporthallen 1 und 2 ergab einen jährlichen Energieertrag
von 190 MWh, von denen ca. 150 MWh direkt in der Liegenschaft EKSZ verbraucht
werden könnten. Dies ergäbe eine Einsparung von rund 36.000 € jährlich an
Stromkosten. Der nicht direkt verbrauchte Strom könnte ins Netz eingespeist
werden mit einem Erlös von rund 4.400 € jährlich. Damit ergäbe sich eine
Kostensenkung für Strom von rund 40.000€ jährlich für die Liegenschaft EKSZ.
Dies gilt auch für den Schul-Neubau. Dies ergäbe bei Investitionskosten von
197.000 € eine Amortisationsdauer von 6,4 Jahren. Gleichzeitig würden 114 t CO2
jährlich vermieden.
Es ist zu betonen,
dass die Berücksichtigung von Fördermitteln bei den allerersten Überlegungen zu
Bau- und Sanierungsmaßnahmen sinnvoll ist. Die Wirtschaftlichkeit als
Entscheidungskriterium für Neubau oder Sanierung wird in aller Regel durch
Förderungen beeinflusst.
4.
Zusammenfassung und Ausblick
Während des
Anschlussvorhabens zum Klimaschutzaktionsprogramm konnten weitere Impulse
gesetzt werden. Insbesondere die im Ratsbeschluss von 2009 vorgesehene
Passivhausbauweise sollte künftig priorisiert und neu bewertet werden. Erste
positive Umsetzungen sind mit den Kitas Pinienweg, Lavendelweg und Würzburger
Straße geschafft worden. Eine aktualisierte Passivhaus-Betrachtung befindet
sich in der verwaltungsinternen Abstimmungschluss und soll dann für die Zukunft
die klimaneutrale Bauweise neu festschreiben.
Seit dem Beginn des
Klimaschutzmanagements in Laatzen Ende 2015 haben sich die Folgen des
Klimawandels verstärkt und in trockenen und heißen Sommern, milden Wintern und
Starkregenereignissen gezeigt. Der Rat der Stadt Laatzen hat Ende 2019 einen
Beschluss zur „Verbesserung des Klimaschutzes“ gefasst, um die Einhaltung des
1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu unterstützen.
Dazu sind
konsequent klimaverträgliche Entscheidungen nötig. An erster Stelle steht dabei
die weitere deutliche Senkung des Energieverbrauchs, an zweiter Stelle der
schnelle Ausbau erneuerbarer Energien, sowie die Änderung des Modal-Split weg
vom Motorisierten Individualverkehr (MIV). In der direkten Verantwortung der
Stadt liegen der Energieverbrauch der kommunalen Gebäude, der Ausbau der
Solarenergie, die Qualität des Wohnungs- bzw. Städtebaus auf städtischen
Grundstücken und der Umbau der Mobilität sowie Maßnahmen zur Anpassung an den
Klimawandel.
Dabei entlasten die
Kommunen durch klimafreundliches Handeln bei überschaubaren Investitionen
dauerhaft und kurz-, mittel- und langfristig ihre Haushalte.
Dies zeigen langjährige
Erfahrungen vergleichbarer Kommunen.
Auch die neue
Förderkulisse der Bundesregierung wird den Kommunen helfen, die notwendigen
Schritte zu tun. Ab Mitte 2021 sollen für Nichtwohngebäude-Neubauten bis zu
22,5% Zuschuss gewährt werden, wenn mindestens der KfW 40-Standard erreicht
wird.
Auch beim
Klimawandel gilt, dass Vorbeugung finanziell geringere Aufwendungen erfordert
als die Beseitigung von Schäden. Auf den Hochbau bezogen bedeutet es, dass es
preisgünstiger ist, jetzt klima-neutral zu bauen, als die Gebäude in 20 Jahren
auf den entsprechenden Standard sanieren zu müssen.
Klimaschutz ist
eine Daueraufgabe, die angesichts des schnell verlaufenden Klimawandels
intensiv und mit einem hohen Stellenwert zu bearbeiten ist. Um dieser
Anforderung gerecht zu werden, wurde die Einrichtung einer direkt dem
Bürgermeister zugeordneten Stabsstelle “Nachhaltigkeit“ möglichst zum
01.04.2021 vorgesehen.
Im Auftrag
Axel Grüning