Betreff
Einfluss der Corona-Pandemie auf die Kinder- und Jugendhilfe
Vorlage
2020/145
Art
Mitteilung

Das Deutsche Jugendinstitut hat im Juni 2020 das DJI-Jugendhilfebarometer veröffentlicht, in welches Auskünfte von 65 % der deutschen Jugendämter eingeflossen sind.

 

Zum Thema Corona-Pandemie und Kinderschutz sind folgende Ergebnisse aufgeführt:

·                Die meisten Jugendämter (JÄ) verzeichnen keine Zunahme von Hinweisen auf Kindeswohlgefährdung - Gründe hierfür sind eventuell auch die Unterbrechung der Kommunikationswege durch die Schließung von Schulen und Kitas.

·                Bei vielen JÄ bestehen Unsicherheiten über die Lage und Bedarfe junger Menschen (Sorge, dass Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung nicht ausreichend erkannt wird).

·                Hilfeplanung findet (teilweise eingeschränkt) weiter statt, alternative Kommunikations- und Arbeitsformen werden ausprobiert.

 

Auch die Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Laatzen verzeichnet keinen Anstieg der Meldungen von Kindeswohlgefährdung. Aufgrund der geringen Anzahl von Meldungen (bedingt durch Laatzens Größe) ist die Schwankung zwischen 0 und 5 Meldungen im Monat ohnehin üblich. Dies bezieht Polizeimeldungen mit Kindeswohlbezug mit ein. Es lässt sich aber feststellen, dass die Familien, um die wir uns besondere Sorgen gemacht haben, überraschend gut über die Zeit gekommen sind. Vermutlich hat das auch mit dem Wegfall äußerer Einflüsse und Anforderungen auf die Familien zu tun.

 

Die in den Medien häufig geäußerte Sorge, die Corona-Maßnahmen könnten zu einem Anstieg von Gewalt in der Familie gegen Kinder führen, kann aus hiesiger Sicht nicht bestätigt werden.

 

Die Kinder- und Jugendhilfe hat in der akuten Phase der Corona-Zeit die Präsenz im Rathaus deutlich eingeschränkt und mit Homeoffice und Rufbereitschaft die anfallenden Aufgaben bearbeitet. Planbare Termine, die mit der Teilnehme mehrerer Personen verbunden sind, wurden verschoben oder ausgesetzt. Dies betraf insbesondere Hilfeplangespräche, an denen häufig 5 - 8 Personen teilnehmen.

 

Im Bereich Kinderschutz kam es zu keinen Einschränkungen. Es ist Schutzausrüstung vorhanden, um im Bedarfsfall auch in einer infektiösen Umgebung tätig werden zu können.

 

Ambulante Maßnahmen wurden von den Trägern nach Möglichkeit ohne persönliche Kontakte in geschlossenen Räumen fortgeführt. Hier wurde verstärkt auf Videotelefonie und elektronische Medien gesetzt. Aufgrund des guten Wetters konnten viele Kontakte auch im Freien unter Einhaltung der Abstandsregeln durchgeführt werden.

 

Seit Mitte Juni 2020 wird wieder ein Normalbetrieb unter Einhaltung der Hygieneregeln angestrebt.

 

Im Auftrag

 

 

 

Thomas Schrader