- Antrag der CDU/FDP-Gruppe im Rat
- Stellungnahme der Verwaltung
Die Erschließung
der geplanten Kita Pinienweg wurde im Vorfeld umfassend diskutiert. Dabei wurde
auch eine Zufahrt von der Straße Kiefernweg in den Pinienweg geprüft, um zu
vermeiden, dass eine Zufahrt von der Erich-Panitz-Straße erfolgen muss.
Die Zufahrt über
den Kiefernweg in den Pinienweg kommt aus mehreren Gründen nicht in Frage. So
wird nach dem Abriss der Förderschule und dem folgenden Erweiterungsbau der
Albert-Einstein-Schule auch das Schulgrundstück vergrößert. Eine Erschließung
der Kita über den Kiefernweg zum Pinienweg würde dann direkt über das
Schulgelände führen. Neben dem täglichen Bring- und Holverkehr müsste auch die
Ver- und Entsorgung der Kita über diesen Verkehrsweg erfolgen, was angesichts
der zahlreichen Radfahrerinnen und Radfahrern und zu Fußgehenden in diesem
Bereich mit einem hohen Konfliktpotenzial belastet wäre.
Da somit eine
Erschließung nur über die Erich-Panitz-Straße erfolgen kann, wurde nach
Möglichkeiten gesucht, das Bringen und Abholen der Kinder verkehrssicher zu
gestalten. Auf dem Grundstück selbst wird nur wenig Parkraum zur Verfügung
stehen. Da die nächsten öffentlichen Parkmöglichkeiten im Kastanienweg mehr als
250 Meter von der Kita entfernt liegen, ist damit zu rechnen, dass Eltern, die
ihre Kinder bringen oder abholen möchten, direkt am rechten Fahrbahnrand der
Erich-Panitz-Straße parken.
Die Parkplätze im
Kastanienweg dienen darüber hinaus insbesondere vor dem Blumen- und dem
Steinmetzgeschäft dem dortigen Kundenverkehr. Insbesondere in den
Mittagsstunden, also zur Abholzeit in der Kita, finden auf dem Friedhof oft
Beisetzungen statt. Schon jetzt finden Trauergäste nicht immer ausreichend
Parkraum.
Durch die geplante
Verengung auf eine Fahrspur im Bereich der Kita, wird ein geschützter Bereich
geschaffen, in dem Fahrzeuge „ordentlich“ abgestellt werden können. Damit
dieser Raum nicht für eine Dauernutzung (z.B. dem Pendlerverkehr) zur Verfügung
steht, wird die Parkzeit hier beschränkt. Die Verengung wird durch eine „Zunge“
gestaltet, die sich dann in Höhe des Weges befindet, der vom Schulgelände nach
oben zur Erich-Panitz-Straße führt. An dieser Stelle queren täglich viele
Schülerinnen und Schüler die Straße, um zu den Supermärkten oder zur
Stadtbahnhaltestelle auf der Ostseite zu gelangen. Nachdem bisher hier zwei Fahrspuren
überquert werden müssen, wäre künftig nur noch eine Fahrspur zu queren. Die
Verengung führt daher auch zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Durch die
vorgeschriebene Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h vor
Kindertagesstätten (Verwaltungsvorschriften der StVO Anlage 2 lfd. Nr. 49) wird
der fließende Verkehr ohnehin gemäßigt an den Kreuzungsbereich Kastanienweg
herangeführt, wo im Anschluss an die Ausfahrt der Kita dann wieder vier
Fahrspuren (zwei geradeaus, sowie der Rechtsabbieger in den Kastanienweg und
der Linksabbieger in die Lange Weihe), zur Verfügung stehen.
Bevor die
Einspurigkeit im Bereich der Kita Bestandteil der Planung wurde, war die
Leistungsfähigkeit der Erich-Panitz-Straße dahingehend zu überprüfen, ob ein
einspuriger Abschnitt die anfallenden Verkehre noch zügig abwickeln kann. Das
gilt insbesondere für die täglichen Spitzenstunden. Zugrunde gelegt werden hier
die Regelungen der RASt 06 (Richtlinie für die Anlage von Straßen der FGSV
-Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen). Hiernach kann der
Verkehr während der Spitzenstunde bei einer Verkehrsstärke von 1.400 bis 2.200
Fahrzeugen flüssig abgewickelt werden. Die letzte Verkehrszählung hat ergeben,
dass in dem Streckenabschnitt zwischen der Wülferoder Straße und der Langen
Weihe/Kastanienweg pro Tag 15.000 Fahrzeuge unterwegs sind, davon 1.500
Fahrzeuge in der Spitzenstunde. Die Verkehrszahlen in diesem Streckenabschnitt
befinden sich demnach im unteren Bereich der Leistungsfähigkeit einer zweispurigen
Straße (ein Fahrstreifen pro Fahrtrichtung).
Aus den
vorgenannten Gründen bestehen aus verkehrsbehördlicher Sicht daher keine
Bedenken, die Erich-Panitz-Straße im Bereich der Kita Pinienweg auf eine
Fahrspur zu verengen.