- Antrag der Gruppe SPD-Grüne-Linke-Faull-Scheibe im Rat
Begründung:
1. Jedes fünfte Kind ist
in Deutschland von Armut betroffen. In Laatzen dürfte die Zahl sogar noch höher
sein. Armut wirkt sich für Kinder in vielen ihrer zentralen Lebensbereiche
negativ aus. Aus einer Kindheit in Armut wird oftmals eine lebenslange
Benachteiligung. Arme Kinder haben neben geringen materiellen Ressourcen,
schlechtere Zukunfts-und Bildungsperspektiven und sind häufiger von Ausgrenzung
betroffen.
2. Die vielschichtigen
Ursachen und Probleme von Kinderarmut können mit einer passenden Plattform wie
einem Runden Tisch angegangen werden. Um Maßnahmen und Projekte, welche eine
gesellschaftliche Teilhabe für alle Kinder der Stadt Laatzen effektiv zu
gestalten, muss das Ausmaß und die Verteilung von Kinderarmut festgestellt
werden.
3. Wir brauchen eine kontinuierliche
Überprüfung, ob die bereits vorhandenen Maßnahmen und Programme tatsächlich bei
den Kindern ankommen und von allen Berechtigten auch in Anspruch genommen
werden. Wenn dies nicht der Fall ist, müssen Wege gefunden werden, wie die
Bekanntheit der Maßnahmen und Programme verbessert wird und wie Berechtigte bei
den zum Teil komplizierten Verfahren zur Inanspruchnahme besser unterstützt
werden können. Dies gilt insbesondere für die Ansprüche aus dem Bildungs- und
Teilhabepaket.
4. Eltern nehmen eine Schlüsselposition
zur Vermittlung von Bildung an ihre Kinder ein. Angebote der Elternbildung
stärken Eltern und können die erzieherische Entwicklung von Kindern positiv zu
beeinflussen.
5. Dort, wo die
finanzielle Unterstützung der von Armut betroffenen Kinder noch nicht
ausreicht, müssen weitere Instrumente entwickelt werden, zum Beispiel durch den
Ausbau der Bildungsstiftung Laatzen zu einem kommunalen Bildungsfonds und durch
verbesserte Notfallhilfe.
6. Die Stadt Laatzen
sollte sich für eine Bekämpfung der Kinderarmut stark machen und ein
politisches Signal in verschiedene politische Ebenen senden.
Regina
Asendorf
Antrag:
1. Im Rahmen der laufenden
konzeptionellen Überlegungen zur Jugendhilfeplanung wird ein „Runder Tisch –
Kinderarmut in Laatzen“ gebildet.
2. Alle Einrichtungen,
Institutionen, Vereine und Verbände, die mit Fragen der Kinderarmut beschäftigt
sind, werden zur Mitarbeit eingeladen.
3. Ziel der Zusammenarbeit
ist die nachhaltige Verringerung der Kinderarmut in Laatzen.
4. Als Maßnahmen des
„Runden Tischs Kinderarmut“ werden vorgeschlagen:
a) Zusammenstellung aller
Maßnahmen und Programme, die zur Bekämpfung der Kinderarmut bereits bestehen
b) Gegenseitige
Verstärkung der Maßnahmen und Programme durch eine kontinuierliche Kooperation
der Aktiven
c) Überprüfung, ob weitere
Maßnahmen und Programme notwendig sind, und ggf. Vorschläge dazu an Politik und
Verwaltung, insbesondere mit Blick auf einen Kommunalen Bildungsfonds
d) Überprüfung, ob alle
Maßnahmen und Programme bei den Betroffenen, insbesondere bei den Eltern,
ausreichend bekannt sind, und Entwicklung von Ideen und Initiativen, wie diese
noch besser bekannt gemacht werden können
e) Überlegungen, ob und
wie die Berechtigten noch besser bei der Inanspruchnahme zu unterstützen,
insbesondere mit Blick auf das Bildungs- und Teilhabepaket
f) Entwicklung von
Angeboten der Elternbildung
g) Vorlage eines
jährlichen Berichts über die Entwicklung der Kinderarmut in Laatzen und die
Wirksamkeit von Maßnahmen und Programmen