- Hortbedarfsplan für den Zeitraum der Betreuungsjahre 2017/18 bis 2022/23 -
Die Fortschreibung der Hortbedarfsplanung beinhaltet eine Bestandsaufnahme der aktuellen Versorgungssituation und die Entwicklung der Zahlen der 4 Grundschuljahrgänge bis zum Schuljahr 2022/23. In die Betrachtung einbezogen sind auch die für das Schuljahr 2018/2019 bereits vorliegenden Hortaufnahmeanträge. Ziel der Planung ist die Sicherung eines unter Berücksichtigung der gültigen Aufnahmekriterien bedarfsgerechten Betreuungsplatzangebotes für die Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Klassen.
Laufendes Betreuungsjahr 2017/2018:
Den 1.541 Kindern (+26 gegenüber Vorjahr) der vier zu berücksichtigenden Jahrgänge stehen derzeit 390 Hortplätze zur Verfügung. Die Versorgungsquote beträgt 25,3 % (Vorjahr 25,1 %).
Darüber hinaus wird das insbesondere für die Viertklässler, die nicht mehr für einen Hortplatz berücksichtigt werden konnten, eingerichtete Alternativangebot eines betreuten Mittagstisches mit anschließender Hausaufgabenbetreuung gut angenommen. An den aktuellen Standorten im Jugendtreff „Alte Penne“ in Ingeln‑Oesselse (21 Kinder), in der „Quatschkiste“ in Laatzen‑Mitte (26) und in der „Juka“ in Alt‑Laatzen (3) nehmen insgesamt 50 Schülerinnen und Schüler an dem Angebot teil. Unter Berücksichtigung dieses Angebotes ergibt sich eine Versorgungsquote von 29,3 %.
Tabelle 1:
|
Anzahl 6 - 10jährige (4 Jahrgänge) |
Platzangebot am 01.08.2017 |
Deckung in % |
tatsächliche Belegung 01.08.2017 |
Alt-Laatzen |
159 |
40 |
25,2 % |
39 |
Grasdorf |
129 |
70 |
54,3 % |
63 |
Laatzen-Mitte |
629 |
80 |
12,7 % |
78 |
Rethen |
302 |
100 |
33,1 % |
98 |
Gleidingen |
160 |
60 |
37,5 % |
53 |
Ingeln-Oesselse |
162 |
40 |
24,7 % |
40 |
Gesamt |
1.541 |
390 |
25,3
% |
371 |
Nach Ablauf
der Anmeldefrist für das Betreuungsjahr 2017/2018 am 31.10.2016 lagen zunächst
482 Anmeldungen vor, diesen standen 390 Plätze gegenüber. Am 01.08.2017 wurde
das Angebot von 371 Kindern genutzt. Während des Vergabeverfahrens konnten 60
Anmeldungen wegen fehlender Berufstätigkeit bzw. fehlender Nachweise nicht
berücksichtigt werden bzw. wurden wieder zurückgezogen. Darüber hinaus wurden
in 28 Fällen erfolgte Platzzusagen nicht angenommen bzw. der Platz nicht mehr
benötigt.
Tabelle 2:
Einrichtung |
Anmeldungen 01.11.2016 |
Platzangebot 01.08.2017 |
tatsächliche Belegung am 01.08.2017 |
Auslastung |
An der Masch/GS |
53 |
40 |
39 |
97,5 % |
Sudewiesenstraße |
30 |
30 |
28 |
93,3 % |
St.Marien |
35 |
40 |
35 |
87,5 % |
Thomaskindergarten |
29 |
20 |
20 |
100,0 % |
Wülferoder
Straße |
77 |
40 |
40 |
100,0% |
Brucknerweg |
26 |
20 |
18 |
90,0 % |
Rethen
"Im Park" |
35 |
40 |
38 |
95,0 % |
Rethen
"Die Insel" |
19 |
20 |
20 |
100,0 % |
Familienzentrum |
29 |
20 |
20 |
100,0 % |
Sehlwiese |
28 |
20 |
20 |
100,0 % |
Gleidingen/GS |
62 |
60 |
53 |
88,3 % |
Barmklagesweg |
53 |
40 |
40 |
100,0 % |
Insgesamt |
482 |
390 |
371 |
95,1 % |
Unterjährig wurden noch sechs weitere Plätze belegt. Zum regulären Kündigungstermin am 31.01.2018 wurden 6 Kinder abgemeldet, zwei Plätze konnten neu vergeben werden, so dass aktuell 373 Kinder in den Hortgruppen betreut werden.
Neues
Betreuungsjahr 2018/2019:
Nach Ablauf der Anmeldefrist am 01.11.2017 lagen 444 fristgerecht eingegangene Anmeldungen vor, weitere 17 Anmeldungen sind nach Ablauf der Anmeldefrist eingegangen. Die Bedarfssituation für das kommende Betreuungsjahr 2018/2019 stellt sich derzeit wie folgt dar:
Tabelle 3:
Stadtteil |
Platzangebot
am 01.08.2018 reguläre
Gruppen und
Kleingruppen |
Anmeldungen am 01.11.2017 |
in
% der
Kinderzahl der
6‑ bis 10jährigen |
Alt-Laatzen |
40 |
44 |
25,9 |
Grasdorf |
70 |
71 |
55,9 |
Laatzen-Mitte |
80 |
111 |
17,8 |
Rethen |
100 |
103 |
35,5 |
Gleidingen |
60 |
63 |
38,0 |
Ingeln-Oesselse |
40 |
52 |
33,8 |
Gesamt |
390 |
444 |
29,0 |
Tabelle 4:
|
Verteilung der Anmeldungen nach
Klassenstufen |
|||||
Stadtteil |
1. Klasse |
2. Klasse |
3. Klasse |
4. Klasse |
Gesamt |
Bereits zurückgezogene Anmeldungen |
Alt-Laatzen |
11 |
11 |
9 |
13 |
44 |
0 |
Grasdorf |
19 |
21 |
15 |
16 |
71 |
2 |
Laatzen-Mitte |
33 |
27 |
34 |
17 |
111 |
2 |
Rethen |
23 |
36 |
29 |
15 |
103 |
1 |
Gleidingen |
24 |
14 |
14 |
11 |
63 |
1 |
Ingeln-Oesselse |
17 |
19 |
10 |
6 |
52 |
0 |
Gesamt |
127 |
128 |
111 |
78 |
444 |
6 |
in
% aller angemeldeten Kinder |
28,6 |
28,8 |
25,0 |
17,6 |
100,0 |
|
in
% der Kinder des Jahrgangs |
32,0 |
32,4 |
30,0 |
21,1 |
29,0 |
|
Nachdem die Zahl der Anmeldungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist, ist sie für das Betreuungsjahr 2018/2019 erstmals rückläufig. Unter Einbeziehung des betreuten Mittagstisches kann der aktuelle Bedarf grundsätzlich abgedeckt werden. Problematisch ist die Bedarfsdeckung im Einzugsbereich einzelner Schulstandorte (GS Im Langen Feld).
Grundsätzlich wird bei der Vergabe der Plätze, sofern die Aufnahmekriterien erfüllt sind, nach der Klassenstufe verfahren. Vorrangig werden Erst‑ und Zweitklässler berücksichtigt. Bei nicht ausreichendem Platzangebot werden unter Berücksichtigung der im Regelfall größeren Selbstständigkeit den Viertklässlern und, sofern im Einzelfall erforderlich, den Drittklässlern die betreuten Mittagstische im Rahmen erweiterter Öffnungszeiten in den städtischen Kinder- und Jugendtreffs angeboten.
Mittelfristige Entwicklung und
Ausblick:
Die Entwicklung der Kinderzahlen bis 2022/23 kann der Tabelle 5 entnommen werden. Die Daten basieren auf der Schülerstatistik unter Berücksichtigung der geplanten Baugebiete (Stand 03.10.2017).
Tabelle 5:
|
Kinderzahl 6‑ bis
10jährige (4 Grundschuljahrgänge) |
|||||
Stadtteil |
2017/18 |
2018/19 |
2019/20 |
2020/21 |
2021/22 |
2022/23 |
Alt-Laatzen |
159 |
170 |
166 |
174 |
186 |
198 |
Grasdorf |
129 |
127 |
126 |
123 |
134 |
133 |
Laatzen-Mitte |
629 |
625 |
644 |
633 |
629 |
655 |
Rethen |
302 |
290 |
277 |
257 |
242 |
245 |
Gleidingen |
160 |
166 |
180 |
198 |
208 |
209 |
Ingeln-Oesselse |
162 |
154 |
149 |
149 |
129 |
123 |
Gesamt |
1.541 |
1.532 |
1.542 |
1.534 |
1.528 |
1.563 |
Differenz zur Vorjahresprognose |
+ 14 |
- 26 |
- 32 |
- 61 |
- 68 |
|
In der Praxis werden für die Grundschule Grasdorf durchschnittlich pro Jahrgang 15 Ausnahmegenehmigungen erteilt. Diese sind in der nachfolgenden Tabelle berücksichtigt, da hierdurch eine erhöhte Hortnachfrage in Grasdorf ausgelöst wird.
Tabelle 5 a:
Stadtteil |
2017/18 |
2018/19 |
2019/20 |
2020/21 |
2021/22 |
2022/23 |
Grasdorf |
129 |
142 |
156 |
168 |
194 |
193 |
Gegenüber der Vorjahresprognose mussten die Schülerzahlen ab dem Betreuungsjahr 2018/19 und für alle Folgejahre nach unten korrigiert werden, so dass die Gesamtzahl etwa auf dem jetzigen Niveau verharrt. In den einzelnen Stadtteilen verläuft die Entwicklung u.a. vor dem Hintergrund der geplanten Wohnungsbauvorhaben unterschiedlich. Während die Kinderzahlen im Betrachtungszeitraum insbesondere in Alt-Laatzen und Gleidingen deutlich steigen, sind sie in Rethen und Ingeln‑Oesselse kontinuierlich rückläufig.
Ausgehend von der aktuellen Nachfragequote von rund 29 % (gegenüber 32 % im vergangenen Jahr) für alle Kinder der Klassenstufen 1 bis 4, müssten bis zum Schuljahr 2022/23 weitere 64 Hortplätze geschaffen werden. Bei Beibehaltung des betreuten Mittagstisches würde sich die Zahl zusätzlicher Hortplätze entsprechend reduzieren.
Allerdings müssen sich die Kommunen darauf einstellen, dass die Nachfrage nach Ganztagsbetreuungsplätzen für Kinder im Grundschulalter im Fall der Realisierung der auf Bundesebene derzeit diskutierten Einführung eines Rechtsanspruches deutlich zunehmen wird, da bislang fast ausschließlich nur Kinder berücksichtigt werden können, deren Eltern berufstätig sind. Um den Bedarf decken zu können, müssen in Abhängigkeit von der konkreten Ausgestaltung des Rechtsanspruches bereits in nächster Zukunft die richtigen Weichen gestellt werden. Hierzu gehört der qualitative Ausbau des Ganztagsschulangebotes und eine Zusammenführung der Betreuungssysteme, da ein paralleles Fortbestehen von Horten einerseits und einem schulischen Ganztagsangebot andererseits auch finanzwirtschaftlich nicht zu vertreten ist. Der Gesetzgeber hat darüber hinaus die Verpflichtung, neben den rechtlichen Grundlagen insbesondere für eine auskömmliche Finanzierung dieser zusätzlichen Pflichtaufgabe zu sorgen.
Vor dem Hintergrund der o. g. Anmeldezahlen ergibt sich zum 01.08.2018 in den einzelnen Stadtteilen folgende Situation:
Alt-Laatzen
Sofern in allen noch ausstehenden Fällen Berufstätigkeitsnachweise vorgelegt werden sollten, könnten derzeit vier Viertklässler zwar keinen Hortplatz erhalten, den Betroffenen kann jedoch das niedrigschwellige Betreuungsangebot in der "JuKa" angeboten werden. Das Mittagessen können die Kinder in der Mensa der Grundschule Rathausstraße einnehmen. Im Fall der Einführung eines Rechtsanspruches dürfte sich die Nachfrage mittelfristig auch angesichts der noch steigenden Kinderzahlen erhöhen. Da sich neben dem Hort mit der „JuKa“ auch eine Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Schulgebäude befindet, liegen hier gute Voraussetzungen für eine dann anzustrebende Kooperation vor.
Laatzen-Mitte
In Laatzen-Mitte besteht rechnerisch die größte Deckungslücke.
Sollten in allen noch ausstehenden Fällen Arbeitsnachweise vorgelegt werden,
fehlen aktuell 31 Plätze. Den nicht berücksichtigten Kindern wird das in der
"Quatschkiste" bestehende niedrigschwellige Betreuungsangebot mit
Mittagstisch angeboten.
Da das Defizit in erster Linie im Einzugsbereich der GS Im Langen Feld besteht, wäre mittelfristig zwar ein Ausbau des Hortplatzangebotes im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer neuen Kindertagesstätte im Bereich des Kiefernweges möglich. Vor dem Hintergrund des diskutierten Rechtsanspruchs sollte jedoch eine Lösung im schulischen Kontext angestrebt werden.
Grasdorf
Nach derzeitigem Stand können alle Kinder aufgenommen werden.
Rethen
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre ist davon auszugehen, dass nach derzeitigem Stand alle Kinder aufgenommen werden können. Da erfahrungsgemäß ein Teil der Kinder auch für die Ganztagsschule angemeldet wird, könnte sich die Zahl der für einen Hortplatz angemeldeten Kinder noch reduzieren.
Gleidingen
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre kann davon ausgegangen werden, dass das Platzangebot z. Zt. ausreicht. Unter Berücksichtigung des in der Fortschreibung der Schülerzahlen prognostizierten Anstiegs ist ein steigender Bedarf in den kommenden Jahren wahrscheinlich. Da sich die in Gleidingen bestehenden Hortplätze alle in der Grundschule befinden, bieten sich hier bereits gute Voraussetzungen für eine Kooperation und den Ausbau eines qualitativ hochwertigen Ganztagsbetreuungsangebotes im Vorfeld der zu erwartenden Einführung eines Rechtsanspruches. Einer Anbindung an die Schule sollte auch Vorrang gegenüber einer grundsätzlich möglichen Schaffung einer weiteren Hortgruppe im geplanten Neubau im Baugebiet „Am Erdbeerhof“ eingeräumt werden.
Ingeln‑Oesselse
Zusätzlich zu den beiden bereits
bestehenden Hortgruppen mit 40 Plätzen ist vorgesehen, nach Abschluss der
laufenden Ausbaumaßnahmen im 1. OG des zur Kita Barmklagesweg gehörenden
Gebäudes Gleidinger Straße 12, eine sogenannte altersübergreifende Gruppe,
in der bis zu zehn weitere Hortkinder gemeinsam mit 3-6jährigen betreut werden
können, einzurichten. Unter Einbeziehung des betreuten Mittagstisches in der
„Alten Penne“, der vorrangig den älteren Schülerinnen und Schülern angeboten
wird, können alle angemeldeten Kinder incl. zwischenzeitlich erfolgter
Nachmeldungen aufgenommen werden.
Im Auftrag
Thomas Schrader