- Antrag der Gruppe SPD-Grüne-Linke-Scheibe im Rat -
Begründung:
Die bessere Berücksichtigung
der Belange von Menschen mit Behinderungen ist seit Jahren erklärtes Ziel
unserer Politik. Die Herausforderungen dabei sind vielfältig und reichen dabei
vor allem von Hilfestellungen für Menschen mit
Behinderungen im Umgang mit Behörden und bei der Nutzung öffentlicher
Einrichtungen und Angebote, der Implementierung der einfachen Sprache in der
Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Zusammenarbeit mit
Selbstorganisationen der Menschen mit Behinderungen bis hin zur Bauplanung.
In der Debatte zum
Haushalt 2016 wurde im Rat der Stadt Laatzen die Schaffung der Stelle eines
Behindertenbeauftragten bzw. einer Behindertenbeauftragten beraten. In der
Stellungnahme der Verwaltung hat der Bürgermeister damals erläutert, dass es sich
bei der Aufgabe der besseren Berücksichtigung der Belange von Menschen mit
Behinderungen um eine Querschnittsaufgabe handelt, die in die Arbeit aller
Teams der Verwaltung integriert sein muss und nicht von einem einzelnen
Beauftragten oder einer einzelnen Beauftragten erledigt werden kann.
So sehr wir diesen
Ansatz richtig finden und auch in den Haushaltsberatungen 2016 unterstützt
haben, so sehr können wir leider nicht feststellen, dass er von der Verwaltung
der Stadt Laatzen seitdem so umgesetzt wurde, dass erkennbar Verbesserungen für
die Belange der Menschen mit Behinderungen erzielt wurden. Insbesondere fehlen
uns Erkenntnisse darüber, wie die einzelnen Teams mit dieser Aufgabe umgehen,
welche Maßnahmen in einem integrierten Konzept geplant und umgesetzt werden und
wie die Umsetzung überwacht wird.
Wir halten es daher
jetzt für angebracht und dringend, ein eigenes Team „Inklusion“ in der
Verwaltung einzurichten, dessen vornehmliche Aufgabe darin besteht, die anderen
Teams der Verwaltung bei der besseren Berücksichtigung der Belange der Menschen
mit Behinderungen zu unterstützen und den Fortschritt zu überwachen. Darüber
hinaus soll das Team die Zusammenarbeit mit den Akteuren der Zivilgesellschaft
in diesem Aufgabenbereich verbessern und auch Einzelpersonen in der
Kommunikation mit der Laatzener Verwaltung und anderen Einrichtungen und
Behörden unterstützen.
Petra Herrmann
Antrag:
In der Verwaltung
der Stadt Laatzen wird ein Team „Inklusion“ eingerichtet und personell
angemessen ausgestattet. Das Team koordiniert die Bemühungen um die
Verbesserung der Inklusion als Querschnittsaufgabe in der Verwaltung und im
öffentlichen Leben der Stadt Laatzen.
Die Aufgaben des
Teams sind vor allem
·
Unterstützung
der anderen Teams bei der Optimierung ihrer jeweiligen Arbeit hinsichtlich der
Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Behinderungen
·
Konzeptionierung
von inklusiven Konzepten für alle Bereiche des öffentlichen Lebens (Kitas,
Schulen, öffentliche Einrichtungen und Angebote)
·
Mitwirkung
bei den anstehenden Investitionsmaßnahmen (Neubau EKS, Kitas, Rathaus etc.)
·
Förderung
der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Beruf, Sport und Kultur
·
Förderung
der Zusammenarbeit mit allen Organisationen, Verbänden und Selbstorganisationen
von Menschen mit Behinderungen
·
Aufklärung
über Rechte von Menschen mit Behinderungen
·
Beratung
von Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen
Der Beschluss ist
im Haushalt und im Stellenplan umzusetzen.