- Anfrage der Gruppe SPD / Bündnis 90/Die Grünen / Die Linke -
- Stellungnahme der Verwaltung -
Die Fragen zum Thema Obdachlosigkeit in Laatzen können wie folgt
beantwortet werden:
1.
Wie
hoch ist aktuell die Anzahl der obdachlosen Menschen in Laatzen und wie werden
diese betreut?
Antwort:
Derzeit sind in Laatzen insgesamt 391 Personen zur Vermeidung von akuter Obdachlosigkeit
in angemieteten und gekauften Wohnungen und Gemeinschaftsunterkünften untergebracht.
Von diesen 391 Personen sind 52 Personen Deutsche oder EU‑Bürger. Die
übrigen 339 Personen sind größtenteils anerkannte Bürgerkriegsflüchtlinge
und deren Familien (Familiennachzug).
Betreut werden die anerkannten Flüchtlinge durch vier
Flüchtlingssozialarbeiterinnen mit insgesamt 156 Wochenstunden. Die
Mitarbeiterinnen beraten und unterstützen sowohl Asylbewerber als auch anerkannte Flüchtlinge und deren Familien,
die im Familiennachzug nach Laatzen kommen in allen Fragen des Alltags und
leisten Unterstützung bei der Wohnungssuche und dem anschließenden Übergang in
privaten Wohnraum.
Im "klassischen" Obdachlosenbereich kümmert sich der Soziale Dienst
um die Wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen. Ziel der
städtischen Aktivitäten im Bereich des Sozialen Dienstes ist es
Wohnungsverluste durch Aktivierung der Selbsthilfe der Betroffenen oder durch
präventive Maßnahmen zu verhindern und teure Unterbringungen in Gemeinschaftsunterkünften
zu vermeiden. Die Reaktivierung der Selbsthilfekräfte erfolgt durch aufsuchende
Hilfe, sozialarbeiterische und hauswirtschaftliche Falldiagnose, Beratung und
durch unterstützende personenbezogene und wirtschaftliche Hilfen, um die
Menschen dauerhaft mit angemessenem Wohnraum in normalen Mietverhältnissen zu
versorgen.
Die Aufgaben des Sozialen Dienstes werden bei der Stadt Laatzen durch zwei Diplom‑Sozialarbeiterinnen
mit insgesamt 60 Wochenstunden wahrgenommen.
2.
Wie viele Zwangsräumungen gab es in den Jahren
2015 und 2016?
Antwort:
Im Jahr 2015 wurde der Soziale Dienst über 87 Räumungsverfahren informiert, in
19 Fällen kam es zu
konkreten Räumungsterminen. In Obdachlosenunterkünften mussten 4 Haushalte untergebracht werden.
Im Jahr 2016 wurde der Soziale Dienst über 64 Wohnungsnotfälle informiert. Es
kam in 16 Fällen zu konkreten Räumungen. Eine Familie musste in einer
Obdachlosenunterkunft untergebracht werden.
3.
Zu wie vielen Stromsperren, Gasabschaltungen
sowie Abstellungen von Wasser und Fernwärme kam es in den Jahren 2015 und 2016?
Antwort:
Diese Zahlen werden von der Stadt Laatzen nicht statistisch erfasst, da es
keine Verpflichtung gibt diese zu melden oder aber die Stadt Laatzen bei den
Absperrungen bzw. Wiederanschaltungen zu beteiligen. Daten über die jeweiligen
Absperrungen von Strom, Wasser, Fernwärme und Gas werden nur bei den jeweiligen
Grundversorgern erhoben. Die Daten wurden bei den jeweiligen Versorgern
angefragt liegen aber noch nicht vor. Sobald die Daten vorliegen werden sie mitgeteilt.
Jürgen Köhne