- Übergang Schule-Beruf -
Von 2011 bis 2013 wurde in Laatzen das Projekt „Regionales Übergangsmanagement“ (RÜM) im Rahmen des Programms "Perspektive Berufsabschluss" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung als einem von bundesweit 55 Projektstandorten umgesetzt.
Das RÜM Laatzen hatte in der dreijährigen Projektphase den Auftrag, die vorhandenen Unterstützungsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene beim Übergang Schule‑-Beruf zu vernetzen und flächendeckend eine einheitliche Struktur zu organisieren. Ziel war es, die bestehenden Angebote im Übergang Schule‑Beruf des Stadtgebietes Laatzen zu standardisieren und zusammenzuführen und so eine verlässliche und dauerhafte Vernetzung von vorhandenen Hilfestrukturen zu schaffen, um die Bildungs‑, Ausbildungs‑, und Erwerbschancen, insbesondere der leistungsschwachen und benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zu erhöhen.
Das Koordinierungsbüro des RÜM Laatzen wurde für den Projektzeitraum mit einem
Projektleiter und einer Mitarbeiterin für Monitoring und Evaluation jeweils in
Vollzeit sowie einer Mitarbeiterin für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit mit
einer halben Personalstelle eingerichtet.
Mit dem Programm zur Profilierung der Hauptschulen finanzierte das Land
Niedersachsen schulbezogene
Jugendsozialarbeit im Bereich Übergang Schule‑Beruf. In Laatzen wurden je eine halbe
Personalstelle an der Erich Kästner Oberschule und an der KGS Albert Einstein
mit jeweils bis zu 26.000 €/Jahr
gefördert. Das Programm ist zum Jahresende 2016 ausgelaufen. Um die Laatzener Schülerinnen und Schüler nach Auslaufen
des Hauptschul‑Profilierungsprogramms
weiterhin im Übergang Schule‑Beruf
zu unterstützen, werden die beiden unbefristet beschäftigten
Sozialarbeiterinnen die Angebote der Berufsorientierung mit 19,5, bzw. 30 WStd. in Anstellung und Finanzierung durch
die Stadt Laatzen weiterführen.
Die KGS
Albert Einstein wie auch die Erich Kästner Oberschule arbeiten jeweils mit einem
jahrgangsübergreifenden Konzept zur Berufsorientierung. Die beiden Sozialpädagoginnen sind hier Ansprechpartnerinnen
sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrerinnen, Lehrer und
Eltern. In enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen Schule organisieren und
koordinieren sie u. a. die
aufeinander abgestimmten Angebote
der Berufsorientierung, Berufsfindung und der Berufsvorbereitung. Wichtiger
Bestandteil ist dabei die Kooperation mit außerschulischen Partnern, wie z. B. der Agentur für Arbeit, regionalen
Betrieben, Krankenkassen, Kammern, Verbänden, Berufsschulen und Bildungsträgern.
Die Sozialpädagoginnen beraten individuell bei der Berufswahl, der Praktikums‑ und Ausbildungsplatzsuche und bei der
Erstellung der Bewerbungsunterlagen. Daneben beraten sie bei persönlichen
Problemen, die einer Berufsorientierung
entgegenstehen. Zielführende Unterstützung bietet dabei auch das Pro‑Aktiv‑Center (PACE) Laatzen.
Diese
etablierte Organisationsform ist mit den Schulen abgestimmt und wird von diesen
begrüßt.
Schulpflichtige Schülerinnen und Schüler, die nach dem Besuch einer
allgemeinbildenden Schule kein Ausbildungsverhältnis
vorweisen können, müssen sich bei der Berufsbildenden Schule (BBS) anmelden.
Das RÜM‑Laatzen hatte
erreicht, dass die Anmeldeunterlagen der betreffenden Schülerinnen und Schüler
aller Laatzener Schulen gesammelt bei der BBS Springe eingereicht werden
konnten. Dieses Verfahren konnte mit Hilfe der Berufsberatung der Agentur für
Arbeit, die beim Ausfüllen und Vorbereiten der Unterlagen unterstützt, weitergeführt
und verbessert werden.
Die vom RÜM‑Laatzen
initiierten Netzwerktreffen mit relevanten Akteuren aus dem Arbeitsfeld
Übergang Schule‑Beruf
sollen zukünftig wieder zweimal jährlich stattfinden. Die an den Schulen im
Bereich Übergang Schule‑Beruf
tätigen Sozialpädagoginnen werden diese, angepasst an die
Berufsorientierungskonzepte der Schulen, ausrichten.
Die Homepage des RÜM‑Laatzen
durfte nach Ablauf des Projektzeitraumes nicht aktualisiert werden. Neben
Informationen zu Ausbildung und Beruf sollen einschlägige Hinweise und
Kontaktdaten für junge Menschen sowie für Eltern in den sich derzeit im Aufbau
befindlichen Internetauftritt des Kinder‑ und Jugendbüros (kijub‑laatzen.de) eingebunden werden.
Die jetzige Form
der begleitenden Orientierung und Findung ist Resultat eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses. Die derzeitige Form
ist jedoch nicht statisch, vielmehr muss sie auf eintretende Änderungen äußerer
Bedingungen flexibel angepasst werden, da sich personelle Ausstattung,
Kooperationen, gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen,
Infrastruktur etc. im ständigen Wandel befinden.
Schulabgänge 2015 und 2016
Auf der Basis der
von den Schulen übermittelten Daten ergibt sich folgendes Bild:
2015 haben an der Albert
Einstein Schule von 176 Schülerinnen und
Schüler (SuS) im Haupt‑ und
Realschulzweig vier die Schule ohne Abschluss verlassen.
Am Erich Kästner
Gymnasium haben alle 61 Schülerinnen und
Schüler einen Abschluss erreicht, davon 52 SuS mit der allgemeinen Hochschulreife.
Die Erich Kästner
Oberschule verließen 8 SuS mit einem
Hauptschulabschluss, 46 SuS mit einem
Realschulabschluss und 35 SuS mit einem
erweiterten Sekundarabschluss I.
2016 haben an der
Albert Einstein Schule von 190 SuS
im Haupt‑ und Realschulschulzweig nur zwei SuS die Schule ohne
Abschluss verlassen.
Am Erich Kästner
Gymnasium haben alle 45 Schulabgänger/‑innen mind. einen Realschulabschluss erreicht. 35 SuS erwarben die Hochschulreife.
Die Erich Kästner
Oberschule verließen 14 SuS mit einem
Hauptschulabschluss, 35 SuS mit einem
Realschulabschluss und 41 SuS mit einem
erweiterten Sekundarabschluss I.
Der Aufbau einer
Jugendberufsagentur in Laatzen kann zu einer weiteren Verbesserung der
Vernetzung und Bündelung der Kompetenzen beitragen und damit ein wichtiger
Baustein in der zielführenden Begleitung junger Menschen sein
Im Auftrag
Thomas Schrader