Betreff
Schulbezogene Jugendsozialarbeit
- Übergang Schule-Beruf -
Vorlage
2017/134
Art
Mitteilung

 

Von 2011 bis 2013 wurde in Laatzen das Projekt „Regionales Übergangsmanagement“ (RÜM) im Rahmen des Programms "Perspektive Berufsabschluss" des Bun­desministeriums für Bildung und Forschung als einem von bundesweit 55 Projekt­standorten umgesetzt.

 

Das RÜM Laatzen hatte in der dreijährigen Projektphase den Auftrag, die vorhan­denen Unterstützungsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene beim Über­gang Schule‑-Beruf zu vernetzen und flächendeckend eine einheitliche Struktur zu organisieren. Ziel war es, die bestehenden Angebote im Übergang Schule‑Beruf des Stadtgebietes Laatzen zu standardisieren und zusammenzuführen und so eine ver­lässliche und dauerhafte Vernetzung von vorhandenen Hilfestrukturen zu schaffen, um die Bildungs‑, Ausbildungs‑, und Erwerbschancen, insbesondere der leistungs­schwachen und benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zu erhöhen.


Das Koordinierungsbüro des RÜM Laatzen wurde für den Projektzeitraum mit einem Projektleiter und einer Mitarbeiterin für Monitoring und Evaluation jeweils in Vollzeit sowie einer Mitarbeiterin für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit mit einer halben Personalstelle eingerichtet.

 

Mit dem Programm zur Profilierung der Hauptschulen finanzierte das Land Nieder­sachsen schulbezogene Jugendsozialarbeit im Bereich Übergang SchuleBeruf. In Laatzen wurden je eine halbe Personalstelle an der Erich Kästner Oberschule und an der KGS Albert Einstein mit jeweils bis zu 26.000 €/Jahr gefördert. Das Programm ist zum Jahresende 2016 ausgelaufen. Um die Laatzener Schülerinnen und Schüler nach Auslaufen des HauptschulProfilierungsprogramms weiterhin im Übergang SchuleBeruf zu unterstützen, werden die beiden unbefristet beschäftigten Sozialarbeiterinnen die Angebote der Berufsorientierung mit 19,5, bzw. 30 WStd. in Anstellung und Finanzierung durch die Stadt Laatzen weiterführen.

 

Die KGS Albert Einstein wie auch die Erich Kästner Oberschule arbeiten jeweils mit einem jahrgangsübergreifenden Konzept zur Berufsorientierung. Die beiden Sozial­pädagoginnen sind hier Ansprechpartnerinnen sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrerinnen, Lehrer und Eltern. In enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen Schule organisieren und koordinieren sie u. a. die aufeinander abge­stimmten Angebote der Berufsorientierung, Berufsfindung und der Berufsvorbereitung. Wichtiger Bestandteil ist dabei die Kooperation mit außerschulischen Partnern, wie z. B. der Agentur für Arbeit, regionalen Betrieben, Krankenkassen, Kammern, Verbänden, Berufsschulen und Bildungsträgern. Die Sozialpädagoginnen beraten individuell bei der Berufswahl, der Praktikums und Ausbildungsplatzsuche und bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen. Daneben beraten sie bei persönlichen Proble­men, die einer Berufsorientierung entgegenstehen. Zielführende Unterstützung bietet dabei auch das ProAktivCenter (PACE) Laatzen.

 

Diese etablierte Organisationsform ist mit den Schulen abgestimmt und wird von diesen begrüßt.

 

Schulpflichtige Schülerinnen und Schüler, die nach dem Besuch einer allge­mein­bildenden Schule kein Ausbildungsverhältnis vorweisen können, müssen sich bei der Berufsbildenden Schule (BBS) anmelden. Das RÜMLaatzen hatte erreicht, dass die Anmeldeunterlagen der betreffenden Schülerinnen und Schüler aller Laatzener Schulen gesammelt bei der BBS Springe eingereicht werden konnten. Dieses Verfahren konnte mit Hilfe der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, die beim Ausfüllen und Vorbereiten der Unterlagen unterstützt, weitergeführt und verbessert werden.

 

Die vom RÜMLaatzen initiierten Netzwerktreffen mit relevanten Akteuren aus dem Arbeitsfeld Übergang SchuleBeruf sollen zukünftig wieder zweimal jährlich stattfinden. Die an den Schulen im Bereich Übergang SchuleBeruf tätigen Sozialpädagoginnen werden diese, angepasst an die Berufsorientierungskonzepte der Schulen, ausrichten.

 

Die Homepage des RÜMLaatzen durfte nach Ablauf des Projektzeitraumes nicht aktualisiert werden. Neben Informationen zu Ausbildung und Beruf sollen einschlägige Hinweise und Kontaktdaten für junge Menschen sowie für Eltern in den sich derzeit im Aufbau befindlichen Internetauftritt des Kinder und Jugendbüros (kijublaatzen.de) eingebunden werden.

 

Die jetzige Form der begleitenden Orientierung und Findung ist Resultat eines mehr­jährigen Entwicklungsprozesses. Die derzeitige Form ist jedoch nicht statisch, vielmehr muss sie auf eintretende Änderungen äußerer Bedingungen flexibel angepasst werden, da sich personelle Ausstattung, Kooperationen, gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen, Infrastruktur etc. im ständigen Wandel befinden.

 

Schulabgänge 2015 und 2016

 

Auf der Basis der von den Schulen übermittelten Daten ergibt sich folgendes Bild:

 

2015 haben an der Albert Einstein Schule von 176 Schülerinnen und Schüler (SuS) im Haupt und Realschulzweig vier die Schule ohne Abschluss verlassen.

 

Am Erich Kästner Gymnasium haben alle 61 Schülerinnen und Schüler einen Abschluss erreicht, davon 52 SuS mit der allgemeinen Hochschulreife.

 

Die Erich Kästner Oberschule verließen 8 SuS mit einem Hauptschulabschluss, 46 SuS mit einem Realschulabschluss und 35 SuS mit einem erweiterten Sekun­darabschluss I.

 

2016 haben an der Albert Einstein Schule von 190 SuS im Haupt und Real­schulschulzweig nur zwei SuS die Schule ohne Abschluss verlassen.

 

Am Erich Kästner Gymnasium haben alle 45 Schulabgänger/innen mind. einen Realschulabschluss erreicht. 35 SuS erwarben die Hochschulreife.

 

Die Erich Kästner Oberschule verließen 14 SuS mit einem Hauptschulabschluss, 35 SuS mit einem Realschulabschluss und 41 SuS mit einem erweiterten Sekundar­abschluss I.

 

Der Aufbau einer Jugendberufsagentur in Laatzen kann zu einer weiteren Verbesserung der Vernetzung und Bündelung der Kompetenzen beitragen und damit ein wichtiger Baustein in der zielführenden Begleitung junger Menschen sein

 

Im Auftrag

 

 

 

Thomas Schrader