Betreff
Maßnahmenkonzept für den Park der Sinne und die angrenzenden Erweiterungsflächen 2017/2018
Vorlage
2017/133
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt

Der sieben Hektar große „Park der Sinne“ gehört seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 zu den besonderen Attraktionen in Laatzen mit überregionaler Bedeutung. Der Park wurde durch seine besondere Gestaltung von äußeren Einflüssen abgeschottet, um als Ort der ruhigen Naherholung dienen zu können. Er wurde mit besonderen Elementen zur Sinneserfahrung ausgestattet, die weit über das übliche Maß anderer Parks und Landschaftsgärten hinausgehen. Die Philosophie eines Landschaftsparks zur ruhigen Naherholung mit besonderer Sinneswahrnehmung wurde bewahrt und weiterentwickelt.

 

I. Erweiterungsfläche- Ost

Aufgrund der Vielzahl von eingereichten Vorschlägen und dem damit einhergehenden Wunsch zur Umgestaltung der Fläche, welcher u.a. durch die Vorstellung von diversen Konzeptentwürfe am 18.04.2016 im StEW bekräftigt und erläutert wurde, sollen Ausweichflächen geschaffen werden, die eine aktivere Freizeitgestaltung zulassen und gleichzeitig die Ursprungsidee des Parks zur ruhigen Naherholung wahren. Hierzu wurde am 26.10.2016 ein Bürgerbeteiligungsworkshop zur Maßnahmenpriorisierung für die Erweiterungsfläche Ost erfolgreich durchgeführt.

Die Maßnahmen „Sportbereich“, „Grillout- Area“ und „Dünenlandschaft“ wurden in der aufgeführten  Rangfolge priorisiert. Die verwaltungsinternen Vorplanungen dazu haben begonnen:

 

1.    Sportbereich: Umplanung und Umgestaltung eines Teiles der alten Sportanlagen zu einer nutzbaren Beachvolleyball- bzw. Footvolleyballfläche (s. Anlage 1; Nr. 1). Das Fußballfeld wird auf der Hälfte der Fläche um zwei weitere Tore ergänzt (s. Anlage 1; Nr. 2).

 

2.    Grillout- Area: Teilweise Umgestaltung der Wiese zu Grillflächen mit Aufenthalts-möglichkeiten und Entsorgungsbehältern unter Einbeziehung der Pächter der Gastronomie (s. Anlage 1; Nr. 3).

3.    Dünen-/ Relax- Area: Dünenlandschaft mit Entspannungs- und Verweilmöglichkeiten (s. Anlage 1; Nr. 4).

 

Die Maßnahmen sollen mit Haushaltsresten i.H.v. 96.500,00 € umgesetzt werden. Die Haushaltsreste setzen sich zusammen aus Mitteln i.H.v. 50.000,00 € für die Erweiterungsfläche Ost aus den Jahren 2014/ 2016 und insgesamt 46.500,00 € für die Optimierung der Toiletten- und Stromsituation im Park aus dem Jahr 2014.

 

Voraussichtlich können im Haushaltsjahr 2017 bzw. 2018 zunächst nur die Maßnahmen Sportbereich und Grillout- Area umgesetzt werden.

Die Umfunktionierung und Umgestaltung der alten Tennisflächen (s. Anlage 1; Nr. 1) zu einem Beachvolleyball- und Footvolleyballfeld soll erfolgen. Das Fußballfeld soll bestehen bleiben und eine Ergänzung um zwei Fußballtore auf der Hälfte des Spielfeldes soll umgesetzt werden, um ein weiteres bzw. kleineres Spielfeld herzustellen (s. Anlage 1; Nr. 2).

Die Grillout-Area könnte auf der Wiese in Kooperation mit dem Pächter der Gastronomie(s. Anlage 1; Nr. 3) realisiert werden. Müllbehältern für Restmüll und Kohleentsorgung sollen installiert werden.

Für das Haushaltsjahr 2018 müssten Haushaltsmittel zum weiteren Ausbau und Optimierung der initiierten Maßnahmen und zur Realisierung einer Dünenlandschaft inklusive Infrastruktur eingestellt werden. Aktuell wird hier eine Akquise von Fördergeldern betrieben.

 

Erweiterung der Zugänge

Im Bereich Karlsruher Str./ Expo- Weg soll ein weiterer Zugang bei dem bereits vorhandenen Tor (s. Anlage 1; Nr. 9) geschaffen werden. Hierzu werden Verhandlungen mit dem Pächter der Gastronomie für eine Mitnutzung durch die Stadt aufgenommen. Alternativ könnte eine neue Zuwegung am Expo- Weg entstehen.

 

II. Park der Sinne (Bestandspark)

Im Park der Sinne wurden im Jahr 2016 viele Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, die das Erscheinungsbild des Parks erheblich verbessert haben. Unter anderem wurden mit Fördermitteln der Region Hannover die Wege im Park saniert und neue Drainagen angelegt. Weitergehend wurde die Brücke über den Teich mit neuen Balken versehen und instand gesetzt, die Pergola wurde komplett erneuert, neue Rosen wurden gepflanzt und die Teichrandsanierung wurde abgeschlossen.

 

Erhöhung der Stromkapazitäten

Es wurde angeregt, zukünftig die Stromkapazität im Park, im Gartenhaus und auf der Erweiterungsfläche zu erhöhen. Der Bedarf besteht ausschließlich bei wenigen Großveranstaltungen.

Aus wirtschaftlicher und technischer Sicht ist die Erweiterung der Kapazitäten nicht sinnvoll, da mobile Energiegeneratoren genutzt werden können.

 

Erhöhung der Parkplatz- und Toilettenkapazitäten

Die Schaffung von neuen Stellflächen ist zunächst nicht notwendig, da es eine vertraglich Einigung mit dem Pächter der Gastronomie zur Nutzung des Besucherparkplatzes (s. Anlage 1; Nr.5) gibt.  

Die Flächen werden mithilfe eines Schildes explizit ausgewiesen. Die Unterhaltung der Parkflächen wird von der Stadt durchgeführt. Darüber hinaus konnte mit der Gesellschaft für Verkehrsförderung mbH (Messegelände) vereinbart werden, bei Großveranstaltungen die Parkflächen auf den Messeparkplätzen hinter der Kulturbühne (s. Anlage; 1 Nr.6) unentgeltlich zu nutzen.

Weitergehend ist die Erhöhung der Kapazitäten der Toilettenanlagen im Park zunächst nicht erforderlich, da der Pächter der Gastronomie seine Toiletten gegen Kostenbeteiligung zur Verfügung stellt. Die Toilettenanlagen vom angrenzenden Messeparkplatz können bei Großveranstaltungen mitgenutzt werden. Folgerichtig wird die Idee der Komposttoiletten „Goldgrube“ verworfen und die Kosten eingespart.

 

Erneuerbare Energien am Gartenhaus

Eine Kleinwindkraftanlage, eine thermische Solaranlage und eine Photovoltaikanlage sollen das Gartenhaus modernisieren und zukunftssicher gestalten, um energetisch nahezu autark bestehen zu können. Die Module der drei erneuerbaren Energien sollen konzeptionell flexibel am Gebäude (s. Anlage 1; Nr. 7) errichtet werden, so dass sie demontierbar und an zukünftige Objekte installierbar sind. Das Projekt soll erneuerbare Energien für die Bevölkerung erfahrbar machen und zur Nachahmung anregen. Mithin werden mithilfe von spezifischen Lehrprogrammen alle Generationen angesprochen und unterrichtet. Weitergehend könnte am Park der Sinne die erste zentrumsnahe und klimaneutrale E-Bike-Aufladestation errichtet werden und für Fahrradfahrer am Mitmachgarten bzw. „essbarem Rastplatz“ eine Symbiose eingehen (s.  Anlage 2: Projektskizze B. Rosenthal).

 

Wegesanierung 2017

Die Wegesanierung muss fortgeführt werden, insbesondere am Gartenhaus und am Eingang Karlsruher Str. (s. Anlage 1; Nr. 8) sind Mängel zu beklagen (u.a. durch Radfahrschäden).

Wegesanierungsarbeiten im Park werden voraussichtlich i.H.v insgesamt 38.000,00 € durchgeführt. 22.800,00 € werden von der Region als Zuweisung bereitgestellt. Unter anderem werden wassergebundene Wegebeläge (Natursteinpflaster), Sanierung der vorhandenen Wegedecke, Entwässerungstechnische Anlagen errichtet und umgesetzt, sowie Rasenflächen modelliert und eingesät.

 

Überdachung der Tribüne

Eine Überdachung der Tribüne an der Kulturbühne (s. Anlage 1; Nr. 10) wird derzeit technisch geprüft. Nach derzeitiger Einschätzung sollte der Charakter der „Freiluftbühne“ jedoch erhalten bleiben.

 

III. Schlussbetrachtung

Für die Folgejahre soll das Maßnahmenkonzept bedarfsgerecht fortgeschrieben werden. Fraglich ist hierbei, wie die neu geschaffenen Flächen angenommen und genutzt werden. Aufgrund der gewonnen Erfahrungswerte soll das Konzept dementsprechend an das Nutzerverhalten angepasst werden.

 

Ab dem Pflegejahr 2017 wurde die Pflege der Grünflächen der Erweiterungsfläche von der Stadt übernommen und intensiviert. Die Vorhandenen Flächen (Veranstaltungsflächen) werden im laufenden Jahr erstmals u.a. von der KGS (Grillen mit Austauschschülern), Transition Town Hannover (Eröffnung des Natur-Aktiv-Platzes) und im Rahmen des Bundesprojektes „Demokratie Leben“ (Jugendworkcamp) genutzt. Die Flächen sollen zukünftig weiter mit verschiedenen Aktionen belebt werden.

 

 

Im Auftrage                                        

 

 

Axel Grüning

 

 

 

Anlagen

Anlage 1 (Übersichtskarte)

Anlage 2 (Projektbeschreibung Erneuerbare Energien

am Gartenhaus)

 

 

 

Beschlussvorschlag:

Es wird beschlossen, auf der Erweiterungsfläche Ost am Park der Sinne im laufenden Haushaltsjahr mit der Umgestaltung des Sportbereiches sowie der Schaffung eines Grillbereiches zu beginnen und hierfür die bewilligten Haushaltsreste zu nutzen.