Betreff
Kinder- und Jugendhilfeplanung
- Hortbedarfsplanung für den Zeitraum der Betreuungsjahre
2016/17 bis 2021/22 -
Vorlage
2017/029
Art
Mitteilung

Die Fortschreibung der Hortbedarfsplanung beinhaltet eine Bestandsaufnahme der aktuellen Versorgungssituation und die Entwicklung der Zahlen der 4 Grundschuljahrgänge bis zum Schuljahr 2021/22. In die Betrachtung einbezogen sind auch die für das Schuljahr 2017/2018 bereits vorliegenden Hortaufnahmeanträge. Ziel der Planung ist die Sicherung eines unter Berücksichtigung der gültigen Aufnahmekriterien bedarfsgerechten Betreuungsplatzangebotes für die Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Klassen.

 

Laufendes Betreuungsjahr 2016/2017:

 

Den 1.515 Kindern (+ 72 gegenüber Vorjahr) der vier zu berücksichtigenden Jahrgänge stehen derzeit 380 Hortplätze zur Verfügung. Die Versorgungsquote beträgt 25,1 % (Vor­jahr 26,3 %; zum Vergleich 2010 = 16,2 %) und ist damit erstmals seit Jahren aufgrund steigender Kinderzahlen leicht gesunken.

 

Darüber hinaus wird das insbesondere für die Viertklässler, die nicht mehr für einen Hortplatz berücksichtigt werden konnten, eingerichtete Alternativangebot eines betreuten Mittagstisches mit anschließender Hausaufgabenbetreuung gut angenommen. An vier Standorten können insgesamt bis zu 70 Schülerinnen und Schüler an dem Angebot teilnehmen. Aktuell nehmen im Jugendtreff „Alte Penne“ in Ingeln‑Oesselse 14 Kinder, in der „Quatschkiste“ in Laatzen‑Mitte 25 und in der „Juka“ in Alt‑Laatzen 6 Kinder das Angebot wahr. In der „Buchte“ in Rethen wird mangels Nachfrage im laufenden Betreuungsjahr kein betreuter Mittagstisch angeboten. Unter Berücksichtigung dieses Angebotes ergibt sich eine Versorgungsquote von 29,7 %.

 

Tabelle 1:

 

 

Anzahl

6 - 10jährige

(4 Jahrgänge)

Platzangebot am 01.08.2016

Deckung in %

tatsächliche

Belegung

01.08.2016

Alt-Laatzen

172

40

23,3 %

40

Grasdorf

142

70

49,3 %

63

Laatzen-Mitte

607

80

13,2 %

79

Rethen

295

100

33,9 %

96

Gleidingen

156

60

38,5 %

60

Ingeln-Oesselse

143

30

21,0 %

30

Gesamt

1.515

380

25,1 %

368

 

Nach Ablauf der Anmeldefrist für das Betreuungsjahr 2016/2017 am 30.11.2015 lagen zunächst 452 Anmeldungen vor, diesen standen 380 Plätze gegenüber. Am 01.08.2016 wurde das Angebot von 368 Kindern genutzt. Während des Vergabeverfahrens wurden 23 Anmeldungen wegen fehlender Berufstätigkeitsnachweise wieder zurückgezogen. Darüber hinaus wurden in 28 Fällen erfolgte Platzzusagen nicht angenommen bzw. der Platz nicht mehr benötigt. Von 48 angeschriebenen Familien wollten 34 das Alternativangebot des betreuten Mittagstisches annehmen, die restlichen Kinder sollten ausschließlich auf der Hortplatz‑Warteliste verbleiben.

 

Tabelle 2:

 

Einrichtung

Anmeldungen 01.12.2015

Platzangebot 01.08.2016

tatsächliche Belegung am 01.08.2016

Auslastung

An der Masch/GS

50

40

40

100,0 %

Sudewiesenstraße

31

30

25

  83,3 %

St.Marien

50

40

38

  95,0 %

Thomaskindergarten

24

20

20

100,0 %

Wülferoder Straße

69

40

39

  97,5 %

Brucknerweg

20

20

20

100,0 %

Rethen "Im Park"

39

40

38

  95,0 %

Rethen "Die Insel"

26

20

19

  95,0 %

Familienzentrum

25

20

19

  95,0 %

Sehlwiese

32

20

20

100,0 %

Gleidingen/GS

52

60

60

100,0 %

Barmklagesweg

62

30

30

100,0 %

Insgesamt

480

380

368

  96,8 %

 

Unterjährig wurden noch zwei weitere Plätze belegt. Zum regulären Kündigungstermin am 31.01.2017 wurden 8 Kinder abgemeldet, ein Platz konnte neu vergeben werden, so dass aktuell 363 Kinder in den Hortgruppen betreut werden.

 

Neues Betreuungsjahr 2017/2018:

 

Nach Ablauf der Anmeldefrist am 01.11.2016 lagen 482 fristgerecht eingegangene Anmeldungen vor, weitere 19 Anmeldungen sind nach Ablauf der Anmeldefrist eingegangen. Die Bedarfssituation für das kommende Betreuungsjahr 2017/2018 stellt sich derzeit wie folgt dar:

 

 

Tabelle 3:

 

Stadtteil

Platzangebot am

01.08.2017

reguläre Gruppen

und Kleingruppen

Anmeldungen

am

01.11.2016

in %

der Kinderzahl

der 6‑ bis 10jährigen

Alt-Laatzen

40

53

30,8

Grasdorf

70

65

45,8

Laatzen-Mitte

80

132

21,7

Rethen

100

111

37,6

Gleidingen

60

62

39,7

Ingeln-Oesselse

40

59

41,3

Gesamt

390

482

31,8

 

Tabelle 4 gliedert die Anmeldungen nach Alter bzw. Klassenstufen auf:

 

 

Verteilung der Anmeldungen nach Klassenstufen

Stadtteil

1. Klasse

2. Klasse

3. Klasse

4. Klasse

Gesamt

fehlende

Arbeitsnachweise

Alt-Laatzen

20

13

15

5

53

1

Grasdorf

22

15

15

13

65

1

Laatzen-Mitte

49

45

24

14

132

8

Rethen

35

36

23

17

111

1

Gleidingen

20

17

15

10

62

5

Ingeln-Oesselse

23

23

7

6

59

0

Gesamt

169

149

99

65

482

16

in % aller angemeldeten Kinder

35,1

30,9

20,5

13,5

100,0

 

in % der Kinder des Jahrgangs

41,7

39,5

26,2

17,7

31,6

 

 

Nachdem die Zahl der Anmeldungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist, bewegt sie sich für das Betreuungsjahr 2017/2018 auf dem Niveau des Vorjahres. Ob der durch die vorliegenden Anmeldungen derzeit manifestierte Bedarf allerdings bis zum Beginn des neuen Betreuungsjahres Bestand haben wird, ist vor dem Hintergrund der Erfahrungen der letzten Jahre fraglich. So fehlen aktuell für das neue Betreu­ungsjahr noch rund 150 erforderliche Arbeitsnachweise (die gewährte Fristverlängerung läuft Anfang Februar ab). In den letzten neun Jahren ist die Nachfrage von 223 An­meldungen (Betreuungsjahr 2008/2009) um + 116 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum wurden 224 neue Hortplätze geschaffen (+ 135 %).

 

Mittelfristige Entwicklung:

 

Die Entwicklung der Kinderzahlen bis 2021/22 kann der nachfolgenden Tabelle 5 entnommen werden. Die Daten basieren auf der Schülerstatistik unter Berücksichtigung der geplanten Baugebiete (Stand 05.10.2016).

 

Tabelle 5:

 

 

Kinderzahl 6‑ bis 10jährige (4 Grundschuljahrgänge)

Stadtteil

2016/2017

2017/18

2018/19

2019/20

2020/21

2021/22

Alt-Laatzen

172

176

187

183

194

206

Grasdorf

142

125

127

128

121

132

Laatzen-Mitte

607

622

633

655

668

658

Rethen

295

289

285

268

263

255

Gleidingen

156

167

185

204

214

222

Ingeln-Oesselse

143

148

141

136

135

123

Gesamt

1.515

1.527

1.558

1.574

1.595

1.596

Differenz zur Vorjahresprognose

+ 40

+ 64

+ 126

+ 139

+ 206

+ 245

 

In der Praxis werden für die Grasdorfer Grundschule durchschnittlich pro Jahrgang 15 Aus­nahmegenehmigungen erteilt. Diese sind in der nachfolgenden Tabelle berücksichtigt, da hierdurch eine erhöhte Hortnachfrage in Grasdorf ausgelöst wird.

 

Tabelle 5 a:

 

Stadtteil

2016/2017

2017/18

2018/19

2019/20

2020/21

2021/22

Grasdorf

142

140

157

173

181

192

 

Gegenüber der Vorjahresprognose mussten die Schülerzahlen für 2016/17 und alle Folgejahre nach oben korrigiert werden. Ursache sind die starken Zuwanderungsgewinne durch den allgemein zu erkennenden Trend des Zuzugs von Familien in Ballungsräume und die Aufnahme von Flüchtlingen. Nur in Rethen und Ingeln‑Oesselse ist nach der aktuellen Fortschreibung der Statistik ein kontinuierlicher Rückgang der Schülerzahlen zu erkennen. Dem stehen erhebliche Zuwächse in Laatzen‑Mitte, Alt‑Laatzen und Gleidingen gegenüber. Bei gleichbleibender Beschäftigungslage und einer stabilen Bevölkerungsentwicklung durch Zuwanderungsgewinne ist in den kommenden Jahren ein weiterer Anstieg der Nachfrage nach Betreuungsangeboten nicht auszuschließen. Ausgehend von der aktuellen Nachfragequote von rund 32 % für alle Kinder der Klassenstufen 1 bis 4 müssten bis zum Schuljahr 2020/21 weitere 120 Hortplätze geschaffen werden. Bei Beibehaltung des betreuten Mittagstisches würde sich die Zahl zusätzlicher Hortplätze entsprechend reduzieren.

 

 

Die zukünftige Nachfrage wird aber auch von der weiteren Entwicklung des Ganztagsschulausbaus und der Möglichkeit der Einrichtung ergänzender (Hort‑) Betreuungsangebote im Kontext des schulischen Ganztagsangebotes beeinflusst werden. Es ist davon auszugehen, dass Eltern vermehrt Angebote annehmen werden, die eine verlässliche Betreuung nach dem Ende der nachmittäglichen schulischen (Unterrichts‑) Angebote und in den Ferien garantieren, sofern auch die Betreuungsqualität durch geeignetes Fachpersonal sichergestellt wird. Der Ausbau solcher Modelle sollte, den Fortbestand einer angemessenen finanziellen Förderung durch das Land vorausgesetzt, Vorrang haben.

 

Grundsätzlich wird bei der Vergabe der Plätze, sofern die Aufnahmekriterien erfüllt sind, nach der Klassenstufe verfahren. Vorrangig werden Erst‑ und Zweitklässler berücksichtigt. Bei nicht ausreichendem Platzangebot werden unter Berücksichtigung der im Regelfall größeren Selbstständigkeit den Viertklässlern und  ‑ sofern im Einzelfall erforderlich ‑ den Drittklässlern die betreuten Mittagstische im Rahmen erweiterter Öffnungszeiten in den städtischen Kinder‑ und Jugendtreffs angeboten. Vor dem Hintergrund der o. g. Anmeldezahlen ergibt sich zum 01.08.2017 in den einzelnen Stadtteilen folgende Situation:

 

 

Alt-Laatzen

 

Sofern in allen noch ausstehenden Fällen Berufstätigkeitsnachweise vorgelegt werden sollten, könnten bis zu 13 Dritt‑und Viertklässler zwar keinen Hortplatz erhalten, den Betroffenen kann jedoch das niedrigschwellige Betreuungsangebot in der "JuKa" angeboten werden. Das Mittagessen können die Kinder in der Mensa der Grundschule Rathausstraße einnehmen. Mittelfristig könnte das Hortplatzangebot im Zuge der geplanten Einrichtung einer Kindertagesstätte im D‑Trakt der Schule Rathausstraße ggf. erweitert werden.

 

 

Laatzen-Mitte

 

Sollten in allen noch ausstehenden Fällen Arbeitsnachweise vorgelegt werden, könnten von den 132 angemeldeten Kindern nur 80 einen Hortplatz erhalten. Den nicht berücksichtigten Kindern wird das in der "Quatschkiste" bestehende niedrigschwellige Betreu­ungsangebot mit Mittagstisch angeboten. Mittelfristig wäre ein Ausbau des Hortplatzangebotes im Zusammenhang mit dem Bau einer neuen Kindertagesstätte im Bereich des Kiefernweges möglich.

 

 

Grasdorf

 

Nach derzeitigem Stand können alle Kinder aufgenommen werden.

 

 

Rethen

 

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre ist davon auszugehen, dass eine Reihe der Kinder auch für die Ganztagsschule angemeldet wird, sodass im Fall einer Zusage der Schule der Hortplatz u. U. nicht angenommen wird. Sollten sich wider Erwarten doch mehr Eltern für einen Hortplatz entscheiden und die insgesamt 100 zur Verfügung stehenden Plätze nicht ausreichen, müsste für das Angebot eines betreuten Mittagstisches für einen Übergangszeitraum ein alternativer Standort gefunden werden, da die „Buchte“, bedingt durch die erforderliche Verlegung im Zuge des Baues der neuen Feuerwache, zwei bis drei Monate nicht zur Verfügung steht.

 

 

Gleidingen

 

Nach den Erfahrungen früherer Jahre kann davon ausgegangen werden, dass das Platzangebot ausreicht. Unter Berücksichtigung des in der Fortschreibung der Schülerzahlen prognostizierten Anstiegs der Schülerinnen und Schüler könnte mittelfristig das Angebot durch den Bau einer neuen Kindertagesstätte im Baugebiet „Erdbeerfeld“ oder im Zusammenhang mit einem Neubau für den Jugendtreff „Jott“ erhöht werden.

 

 

Ingeln‑Oesselse

 

Durch die neue Übergangsgruppe im TSV‑Vereinsheim stehen im neuen Betreuungsjahr 40 Hortplätze zur Verfügung. Den älteren Schülerinnen und Schülern kann weiterhin der betreute Mittagstisch in der „Alten Penne“ angeboten werden. Darüber hinaus könnten bei Bedarf ggf. weitere Hortplätze nach Abschluss der bereits beschlossenen Ausbaumaßnahmen im 1. OG des zur Kita Barmklagesweg gehörenden Gebäudes Gleidinger Straße 12 angeboten werden.

 

Im Auftrag

 

 

 

Thomas Schrader