Betreff
Kosten und Möglichkeiten Anbau Kita Barmklagesweg
Vorlage
2016/249
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Sachverhalt:

 

Mit dem Beschluss zum Haushalt 2016 wurde die Verwaltung beauftragt, die Möglichkeiten zur Schaffung einer Krippengruppe in der Kita Barmklagesweg zu prüfen und die entsprechenden Kosten zu ermitteln (Dr.‑Nr. 2015/222/8). Mit der Drucksache 2015/222/9 wurde grundsätzlich über die Möglichkeit der Schaffung eines Anbaus sowie alternativ über einen Ausbau des 1. OG im Gebäudebestand informiert. Die beiden vorgestellten Varianten sollten weiter aufbereitet und zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden. Um die Umsetzung der Maßnahme in 2017 realisieren zu können, wurden hierfür im Haushalt 2016 bereits Planungskosten in Höhe von 50.000 Euro bereitgestellt.

 

Zwischenzeitlich hat sich die Nachfrage nach Kindergartenplätzen derart erhöht, dass spätestens ab 2017/2018 die Einrichtung einer zusätzlichen Kindergartengruppe mit 25 Plätzen erforderlich ist. Schon ab Januar 2017 reichen die vorhandenen Plätze nicht mehr aus, den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz vor Ort sicherzustellen. Übergangsweise können in der Kita bis zu 10 Betreuungsplätze nach der Verlagerung der Hortkleingruppe in das Vereinsheim des TSV Ingeln-Oesselse zusätzlich bereitgestellt werden.

 

Insgesamt sollten neben den 15 neuen Krippenplätzen 25 zusätzliche Kindergartenplätze in Ingeln‑Oesselse geschaffen werden.

 

Folgende Varianten wurden betrachtet:

 

A.        Anbau einer Krippengruppe und einer zusätzlichen Kindergartengruppe an die Räumlichkeiten der Kita Barmklagesweg.

B.        Aufstockung des angebauten eingeschossigen Traktes

C.        Umbau Dachgeschoss Gleidinger Str. 12 zu 2 Kindergartengruppen und Umbau einer Kindergartengruppe zur Krippe nach Umzug ins Dachgeschoss - Kita Barmklagesweg (siehe Anlage 1a und 1 b)

D.        Neubau als eigenständige Einrichtung

 

Variante A scheitert an Größe und Zuschnitt des vorhandenen Grundstückes. Derzeit beträgt das Außengelände rd. 1.500 m². Bei Schaffung von 40 zusätzlichen Plätzen würde nach den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen insgesamt ein Außengelände von 135 (95 + 40) Kinder x 12 m² = 1.620 m² vorgehalten werden müssen. Eine Reserve von rund 160 m² besteht, wenn das Außengelände bis zum Eingangsbereich erweitert wird, so dass dann 1.660 m² zur Verfügung stehen würden. Allerdings müssten hier noch rd. 200 m² für den Baukörper abgezogen werden, so dass dann nur noch 1.460 m² verfügbar wären. Ein Zukauf angrenzender Flächen ist nicht möglich, um das Außengelände zu erweitern, da das Grundstück von drei Seiten von Straßen begrenzt ist. Das einzige angrenzende Grundstück ist bebaut.

 

Variante B scheitert daran, dass die Statik des vorhandenen Gebäudes nicht auf ein zweites Geschoss ausgerichtet ist.

 

Variante C ist nach einem vorliegenden Statikgutachten möglich. Die Kosten für den Umbau des Obergeschosses liegen gem. Kostenermittlung nach DIN 276 bei 386.300 € Brutto. Hinzu kommen 88.900 € für den Umbau der freigezogenen Kindergartengruppe zur Krippengruppe, so dass insgesamt 475.200 € an Kosten entstehen. Fördermittel von der Region Hannover sind für die Schaffung der zusätzlichen Kindergartengruppe in Höhe von insgesamt rd. 57.800 € zu erwarten (30 % von 25/50 von 386.300 €). Die Fördermittel des Landes für die Krippengruppe wurden bereits aufgrund des Auslaufens des Förderprogrammes ohne klare Nachfolgeregelung für einen möglichen Anbau beantragt und bewilligt. Eine Umwidmung auf einen Umbau ist zwar eingeräumt, aber die Bindungsfrist endet vor einer möglichen Fertigstellung der Baumaßnahme. Inwieweit der Antrag zurückgezogen und in das neue Förderprogramm des Bundes aufgenommen werden kann, für das noch keine Landesrichtlinien (Auszahlung erfolgt über die Länder) vorliegen, ist noch nicht bekannt. Inwieweit die Region bei dieser Sachlage mit Fördermitteln eintreten würde, bleibt abzuwarten. Daher wurden diese Fördermittel bei der Betrachtung nicht berücksichtigt. Im Saldo bleibt daher ein Finanzierungbedarf von 417.400 €.

 

Die statische Untersuchung hat ergeben, dass der Dachstuhl unabhängig von der vorgenannten Baumaßnahme kurzfristig schon dieses Jahr ertüchtigt werden muss. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 30.000 €. Zur Deckung dieser Kosten können die in 2016 nach Abzug der Kosten des Statikgutachtens noch verbleibenden rd. 44.500 € herangezogen werden.

 

Variante D geht von geschätzten Neubau-/Anbaukosten allein für eine Krippe (ca. 120 m²) von 280.000 € aus. Zusätzlich zu den Krippenräumen werden dann noch rd. 80 m² für eine Kindergartengruppe und mangels vorhandener Infrastruktur 100 m² für Personalraum, Leitungsbüro, Personal‑WC, Küche, Technik, Putzmittelraum Flure/Eingangsbereich benötigt. Insgesamt ist bei einem separaten Neubau von einem m²‑Bedarf von mindestens 300 m² Nutzfläche auszugehen. Dies würde bei den o. g. Annahmen zu Kosten in Höhe von rd. 720.000 ‑ 760.000 €, ermittelt nach Baukostenindex und Erfahrungswerten aus bisherigen Bauvorhaben, führen. Ferner würden für die Beschaffung eines nicht vorhandenen Grundstücks mit einer Größe von ca. 900 m² für die KiTa, Außenanlagen, Zuwegungen und Stellplätze bei einem Bodenrichtwert (Stand 2015) von 150 €/m² zusätzliche Kosten in Höhe von 135.000 € entstehen. Fördermittel sind für einen Neubau in Höhe von 325.482,40 € zu erwarten, die sich wie folgt zusammensetzen:

 

Krippe:                    Landesförderung 180.000 € (15 x 12.000 €)

                                 Region Hannover  37.500 € (15 x 2.500 €)

                                 Region Hannover  40.493,40 € (15 x 2.699,56 €)

Kindergarten:         Region Hannover  67.489 € (25 x 2.699,56 €)

 

Im Saldo bleibt ein Finanzierungsbedarf von ca. 530.000 ‑ 570.000 €.

 

Im Auftrag

 

 

Thomas Schrader

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Bürgermeister wird gebeten, alle notwendigen Schritte zur Umsetzung der in der Drucksache 2016/249 dargestellten Variante C einzuleiten. Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für das Jahr 2017 bereitzustellen.