Sachverhalt:
Mit dem Beschluss
zum Haushalt 2016 wurde die Verwaltung beauftragt, die Möglichkeiten zur
Schaffung einer Krippengruppe in der Kita Barmklagesweg zu prüfen und die
entsprechenden Kosten zu ermitteln (Dr.‑Nr. 2015/222/8). Mit der
Drucksache 2015/222/9 wurde grundsätzlich über die Möglichkeit der Schaffung
eines Anbaus sowie alternativ über einen Ausbau des 1. OG im
Gebäudebestand informiert. Die beiden vorgestellten Varianten sollten weiter
aufbereitet und zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden. Um die
Umsetzung der Maßnahme in 2017 realisieren zu können, wurden hierfür im
Haushalt 2016 bereits Planungskosten in Höhe von 50.000 Euro bereitgestellt.
Zwischenzeitlich
hat sich die Nachfrage nach Kindergartenplätzen derart erhöht, dass spätestens
ab 2017/2018 die Einrichtung einer zusätzlichen Kindergartengruppe mit
25 Plätzen erforderlich ist. Schon ab Januar 2017 reichen die vorhandenen
Plätze nicht mehr aus, den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz vor Ort
sicherzustellen. Übergangsweise können in der Kita bis zu 10 Betreuungsplätze
nach der Verlagerung der Hortkleingruppe in das Vereinsheim des TSV
Ingeln-Oesselse zusätzlich bereitgestellt werden.
Insgesamt sollten
neben den 15 neuen Krippenplätzen 25 zusätzliche Kindergartenplätze in Ingeln‑Oesselse
geschaffen werden.
Folgende Varianten
wurden betrachtet:
A.
Anbau
einer Krippengruppe und einer zusätzlichen Kindergartengruppe an die
Räumlichkeiten der Kita Barmklagesweg.
B.
Aufstockung
des angebauten eingeschossigen Traktes
C.
Umbau
Dachgeschoss Gleidinger Str. 12 zu 2 Kindergartengruppen und Umbau einer
Kindergartengruppe zur Krippe nach Umzug ins Dachgeschoss - Kita Barmklagesweg
(siehe Anlage 1a und 1 b)
D.
Neubau
als eigenständige Einrichtung
Variante A scheitert an Größe und Zuschnitt des vorhandenen Grundstückes. Derzeit
beträgt das Außengelände rd. 1.500 m². Bei Schaffung von 40 zusätzlichen
Plätzen würde nach den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen
insgesamt ein Außengelände von 135 (95 + 40) Kinder x 12 m² =
1.620 m² vorgehalten werden müssen. Eine Reserve von rund 160 m²
besteht, wenn das Außengelände bis zum Eingangsbereich erweitert wird, so dass
dann 1.660 m² zur Verfügung stehen würden. Allerdings müssten hier noch
rd. 200 m² für den Baukörper abgezogen werden, so dass dann nur noch
1.460 m² verfügbar wären. Ein Zukauf angrenzender Flächen ist nicht
möglich, um das Außengelände zu erweitern, da das Grundstück von drei Seiten
von Straßen begrenzt ist. Das einzige angrenzende Grundstück ist bebaut.
Variante B scheitert daran, dass die Statik des vorhandenen Gebäudes nicht auf ein
zweites Geschoss ausgerichtet ist.
Variante C ist nach einem vorliegenden Statikgutachten möglich. Die Kosten für den
Umbau des Obergeschosses liegen gem. Kostenermittlung nach DIN 276 bei
386.300 € Brutto. Hinzu kommen 88.900 € für den Umbau der
freigezogenen Kindergartengruppe zur Krippengruppe, so dass insgesamt
475.200 € an Kosten entstehen. Fördermittel von der Region Hannover sind
für die Schaffung der zusätzlichen Kindergartengruppe in Höhe von insgesamt rd.
57.800 € zu erwarten (30 % von 25/50 von 386.300 €). Die Fördermittel
des Landes für die Krippengruppe wurden bereits aufgrund des Auslaufens des
Förderprogrammes ohne klare Nachfolgeregelung für einen möglichen Anbau beantragt
und bewilligt. Eine Umwidmung auf einen Umbau ist zwar eingeräumt, aber die
Bindungsfrist endet vor einer möglichen Fertigstellung der Baumaßnahme.
Inwieweit der Antrag zurückgezogen und in das neue Förderprogramm des Bundes
aufgenommen werden kann, für das noch keine Landesrichtlinien (Auszahlung
erfolgt über die Länder) vorliegen, ist noch nicht bekannt. Inwieweit die
Region bei dieser Sachlage mit Fördermitteln eintreten würde, bleibt
abzuwarten. Daher wurden diese Fördermittel bei der Betrachtung nicht
berücksichtigt. Im Saldo bleibt daher ein Finanzierungbedarf von
417.400 €.
Die statische
Untersuchung hat ergeben, dass der Dachstuhl unabhängig von der vorgenannten
Baumaßnahme kurzfristig schon dieses Jahr ertüchtigt werden muss. Die Kosten
hierfür belaufen sich auf rund 30.000 €. Zur Deckung dieser Kosten können
die in 2016 nach Abzug der Kosten des Statikgutachtens noch verbleibenden rd.
44.500 € herangezogen werden.
Variante D geht von geschätzten Neubau-/Anbaukosten allein für eine Krippe
(ca. 120 m²) von 280.000 € aus. Zusätzlich zu den Krippenräumen
werden dann noch rd. 80 m² für eine Kindergartengruppe und mangels
vorhandener Infrastruktur 100 m² für Personalraum, Leitungsbüro, Personal‑WC,
Küche, Technik, Putzmittelraum Flure/Eingangsbereich benötigt. Insgesamt ist
bei einem separaten Neubau von einem m²‑Bedarf von mindestens 300 m²
Nutzfläche auszugehen. Dies würde bei den o. g. Annahmen zu Kosten in Höhe
von rd. 720.000 ‑ 760.000 €, ermittelt nach Baukostenindex
und Erfahrungswerten aus bisherigen Bauvorhaben, führen. Ferner würden für die
Beschaffung eines nicht vorhandenen Grundstücks mit einer Größe von ca.
900 m² für die KiTa, Außenanlagen, Zuwegungen und Stellplätze bei einem
Bodenrichtwert (Stand 2015) von 150 €/m² zusätzliche Kosten in Höhe
von 135.000 € entstehen. Fördermittel sind für einen Neubau in Höhe von
325.482,40 € zu erwarten, die sich wie folgt zusammensetzen:
Krippe: Landesförderung
180.000 € (15 x 12.000 €)
Region
Hannover 37.500 € (15 x 2.500 €)
Region
Hannover 40.493,40 € (15 x 2.699,56 €)
Kindergarten: Region
Hannover 67.489 € (25 x 2.699,56 €)
Im Saldo bleibt ein
Finanzierungsbedarf von ca. 530.000 ‑ 570.000 €.
Im Auftrag
Thomas Schrader
Beschlussvorschlag:
Der Bürgermeister wird gebeten,
alle notwendigen Schritte zur Umsetzung der in der Drucksache 2016/249
dargestellten Variante C einzuleiten.
Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im Rahmen der Haushaltsplanberatungen
für das Jahr 2017 bereitzustellen.