Betreff
Hortübergangsgruppe im Vereinsheim des TSV Ingeln-Oesselse
- Sachstandsbericht -
Vorlage
2016/016/7
Art
Mitteilung
Referenzvorlage

Vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs an Hortbetreuungsplätzen wurde die Verwaltung durch Ratsbeschluss vom 03.03.2016 beauftragt, zur langfristigen Sicherstellung eines bedarfsgerechten Hortbetreuungsangebotes in Ingeln–Oesselse eine entsprechende Planungsgrundlage mit Kostenermittlung für eine bauliche Erweiterung auf dem Gelände der Grundschule zu erstellen. In diesem Rahmen sollen auch weitere Überlegungen zur bedarfsgerechten Schulraumversorgung angestellt werden. Die Kostenermittlungen sollen zur weiteren Beratung und Beschlussfassung im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für das HH‑Jahr 2017 vorgelegt werden (siehe Drucksache 2016/016/4).

 

Von der Planung, über die Aufnahme der Haushaltsmittel in den Haushaltsplan, bis zur konkreten Umsetzung der Maßnahme und der Inbetriebnahme der Räumlichkeiten ist von einem Zeitraum von bis zu 5 Jahren auszugehen.

 

Für diesen Zeitraum muss das Betreuungsangebot möglichst ortsnah im Rahmen einer kurzfristigen Übergangslösung sichergestellt werden.

 

Auch wenn sich für das Betreuungsjahr 2016/17 nach Anforderung von Arbeitsnachweisen der Bedarf insoweit reduziert hat, dass alle Kinder in den vorhandenen Einrichtungen (20 Hortplätze in der GS, 10 Hortplätze im DRK–Kindergarten (Kleingruppe) und bis zu 12 Plätze Mittagsangebot im Jugendtreff "Alte Penne") untergebracht werden können, zeichnet sich dauerhaft ein Bedarf von rd. 40 - 50 Plätzen ab, sofern keine Ganztagsschule entsteht.

 

Überdies führt die kurzfristige Entwicklung der Kinderzahlen im Bereich der
3 – 6 jährigen dazu, dass bereits ab Januar 2017 weitere Kindergartenplätze benötigt werden, um den Rechtsanspruch ab diesem Zeitpunkt sicherstellen zu können.

 

Möglich wäre dies durch eine Verlagerung der Hortkleingruppe von der DRK–Kinder-tagesstätte in die o. g. Hortübergangslösung. Mittelfristig kann das Kindergartenplatzangebot durch den Dachgeschoss–Ausbau des Gebäudes Gleidinger Str. 12 (Nutzung durch DRK–Kindergarten) dauerhaft verbessert werden.

 

Nachdem der TSV Ingeln–Oesselse der Stadt Räumlichkeiten im Obergeschoss des Vereinsheimes für die temporäre Einrichtung einer Hortgruppe schriftlich angeboten hatte, wurde die Verwaltung mit o. g. Ratsbeschluss beauftragt, vorrangig mit dem TSV Ingeln–Oesselse e. V. eine Vereinbarung abzuschließen, nach der in den Räumen des Vereinsheimes ein Hortangebot oder das Angebot eines betreuten Mittagstisches angeboten wird.

 

Im Rahmen der Machbarkeitsprüfungen wurde festgestellt, dass die vom TSV Ingeln–Oesselse angebotenen Räumlichkeiten grundsätzlich geeignet sind.

 

Eine Nutzung als Hort oder betreuter Mittagstisch ist im Bebauungsplan zwar nicht vorgesehen, wird aber vom Team Bauordnung geduldet, da es sich um eine zeitlich befristete Übergangslösung handelt. Die bauordnungsrechtlichen Auflagen sind zuvor zu erfüllen. Unter Beteiligung der Bauaufsicht, des Kultusministeriums, des Teams Hygiene der Region Hannover und der Brandschutzprüferin der Region Hannover wurden die für eine Nutzung als Hort (gilt auch für einen betreuten Mittagstisch) erforderlichen Umbaumaßnahmen ermittelt.

 

Die Kosten für die Umbaumaßnahmen liegen lt. vorliegender Kostenzusammenstellung bei rd. 114.000 €.

 

Der TSV–Ingeln-Oesselse ist mit den Umbaumaßnahmen einverstanden und hat die Räumlichkeiten für eine symbolische Kaltmiete von 1 € pro Jahr zuzüglich Nebenkosten für 5 Jahre zur Nutzung angeboten.

 

Für die von der Verwaltung ursprünglich vorgeschlagene Variante der Einrichtung eines Hortes im Gebäude Alte Schule Ingeln waren Umbaukosten von rd. 40.000 € veranschlagt worden. Mietkosten fallen nicht an. Bei den Nebenkosten ist davon auszugehen, dass diese in etwa denen der Nutzung der TSV–Räumlichkeiten entsprechen.

 

Die Räumlichkeiten des TSV Ingeln–Oesselse sind für eine Hortbetreuung allerdings aus pädagogisch–fachlicher Sicht wesentlich geeigneter, da mit der mitnutzbaren Gymnastikhalle nicht nur erheblich größere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, sondern mit der unmittelbar angrenzenden Sportanlage, die zumindest in Teilen ebenfalls mitnutzbar ist, auch ein großzügiges, den pädagogischen Anforderungen ohne Einschränkungen entsprechendes Außengelände vorhanden ist. Das gesamte Areal liegt direkt neben der Grundschule, so dass es für die Kinder nur kurze Wege gibt und die Spielgeräte auf dem Schulhof gemeinsam mit den Hortkindern des Hortes in der Grundschule (Träger DRK) genutzt werden können. Überdies entspricht der Standort der seit einigen Jahren verfolgten städt. Strategie, die Horte nach Möglichkeit räumlich in oder an den Grundschulstandorten anzubinden.

 

Da die Herrichtungskosten der TSV–Räumlichkeiten im Verhältnis zur Herrichtung der Alten Schule Ingeln höher sind, wurde zur Sicherung der Standortvorteile noch eine Containerlösung neben der GS geprüft.

 

Hier würden Herrichtungs– und mit eingerechnete Abbaukosten von insgesamt 48.300 € entstehen. Hinzu kommen allerdings bei Anmietung von mind. 3 Jahren insgesamt 150.000 € Mietkosten, so dass diese Alternative unwirtschaftlicher wäre.

 

Die Mehrkosten für den Umbau der TSV–Räumlichkeiten in Höhe von rund 74.000 € können durch Einsparungen bei den kalkulierten Zuschüssen für die Einrichtungen in freier Trägerschaft im Teilhaushalt gedeckt werden.

 

Vor dem Hintergrund der o. g. beschriebenen Situation ist der gegenüber der Nutzung der Alten Schule Ingeln höhere Investitionsaufwand für die Anpassung der Räume im Vereinsheim des TSV Ingeln–Oesselse unter fachlichen Gesichtspunkten zu rechtfertigen, so dass die Umsetzung der Maßnahme erfolgen soll. Es ist daher beabsichtigt, mit dem TSV Ingeln–Oesselse kurzfristig die erforderlichen vertraglichen Regelungen zu treffen.

 

Da der Investitionsaufwand für eine Nutzung im Rahmen eines betreuten Mittagstisches identisch wäre, wird der Betrieb als Hort angestrebt. Der bestehende Mittagstisch für die älteren Grundschulkinder kann bedarfsorientiert weiterhin in der Alten Penne angeboten werden.

 

Angestrebt ist eine Eröffnung der neuen Hortgruppe Anfang 2017.

 

Im Auftrag

 

 

 

Thomas Schrader