und der "Frühen Hilfen"
Das Land
Niedersachsen fördert im Rahmen der Familienförderung Projekte der örtlichen
Träger zur Durchführung von Maßnahmen für die Verbesserung von Angeboten für
Eltern- und Familien zur Förderung der Bildung und Erziehung von Kindern. Schwerpunkt
ist die Förderung der Erziehungsverantwortung und die Stärkung benachteiligter
Kinder. Zielgruppen sind insbesondere
sozial benachteiligte Familien mit Zuwanderungsbiografie. Eine vernetzte,
aufeinander abgestimmte Angebotsstruktur ist anzustreben.
Die örtlichen
Familienservicebüros nehmen hierbei die Funktion der Koordinationsstelle ein und
initiieren ergänzend zusammen mit Kooperationspartnern Angebote. Die Angebote
sind niedrigschwellig und auf die spezifischen Wert- und
Erziehungsvorstellungen der Familien mit und ohne Migrationshintergrund
zugeschnitten.
Im Rahmen der Familienförderung finden in Laatzen seit
2011 folgende Angebote und Veranstaltungen statt:
1.
Elternforum
und Elterncafé
Im Rahmen des Elternforums werden jährlich bis zum 10 Vorträge zum Thema
Frühkindliche Bildung und Erziehung und 4 Bastelaktionen angeboten. Bei Bedarf
wird eine begleitende Kinderbetreuung organisiert. Das Elterncafé findet in der
Quatschkiste statt. Es wird zurzeit von 16 Frauen mit Migrationshintergrund mit
Babys und kleinen Kindern genutzt.
2.
Eltern-Kind-Gruppe
im Stadthaus.
Seit 2011 treffen sich bis zu 15 Frauen mit Babys und Kleinkind bis zum dritten
Lebensjahr einmal wöchentlich unter pädagogischer Anleitung. 80 % der Frauen haben
einen Migrationshintergrund.
3.
Projekt
„Gesunde Ernährung“.
Das Angebot zur Stärkung benachteiligter Kinder mit begleitender Elternarbeit
findet seit 2013 zweimal in der Woche in der Schule Am Kiefernweg statt.
4.
„Griffbereit“
Das Sprach- und Bildungsprojekt „Griffbereit“ besteht seit 2013 und findet im
Kindergarten der Thomasgemeinde statt. Zielgruppe sind Mütter mit
Migrationshintergrund und Kindern im Krippenalter. Das Projekt wird regelmäßig
von 8 Frauen besucht. Weitere 4 - 6 Frauen kommen gelegentlich. Die Familien
kommen aus Syrien, Iran und Irak.
5.
ErWin –
„Lernen, Wissen, Können für Mütter“
Dieses Sprach- und Bildungsprojekt für Eltern und Kinder ist 2014 als Nachfolgemaßnahme
für das Rucksackprojekt initiiert worden. Die neue Konzeption wurde in Kooperation mit den Grundschulen und Kindertagesstätten
modifiziert und qualitativ verbessert. Das Projekt findet an drei Vormittagen
in der Woche statt. Zielgruppe sind Mütter mit Migrationshintergrund und
Kindern im Kindergarten-und Grundschulalter. 22 der insgesamt 37 Frauen kommen
aus Syrien, die anderen stammen aus dem Irak, Iran, Polen, Ägypten und Kasachstan.
6.
Musikgarten
Im Rahmen des Musikgartens treffen sich Eltern und Kinder bis zum 1. Lebensjahr
mit einer Pädagogin der Musikschule Laatzen. Das Angebot besteht seit 2015 und
wird von vier Familien mit und ohne Migrationshintergrund besucht.
7.
Familie
mit Herz
Über das Projekt „Familien mit Herz“ werden besonders Familien mit
Migra-tionshintergrund erreicht. Das Angebot wurde Mitte 2015 begonnen. Bislang
werden acht Familien begleitet. In den letzten Monaten wurden ausschließlich
Familien aus Syrien individuell durch die beiden sog. Stadtteilmütter (zwei Frauen syrischer Herkunft) aufgesucht und
bedarfsorientierend, zeitlich befristet bzw. punktuell (z. B. zur
Anbahnung sozialer Kontakte oder Behördengängen) unterstützt.
Alle Projekte der
Familienförderung werden zu 50 % durch das Land Niedersachsen bezuschusst.
Das Projekt „Frühe Hilfen“ wurde 2014 in Laatzen initiiert. Frühe Hilfen sind präventive Angebote und
zielgerichtete Fördermaßnahmen in der Eltern- und Familienbildung, der Beratung
und Betreuung, der medizinischen Versorgung und der Gesundheitsvorsorge. Es
sind lokal und regional koordinierte Hilfsangebote für Eltern und Kinder,
welche ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes
in Anspruch genommen werden können. Frühe Hilfen fördern die Beziehungs- und
Erziehungskompetenzen von Schwangeren, Müttern und Vätern und koordinieren den Einsatz von Familienhebammen.
Die Frühe Hilfen
bieten u. a:
-
Informationen
über örtliche Angebote, die passgenau den Bedürfnissen der Zielgruppe
entsprechen
-
Entwicklungspsychologische
Beratung zur Unterstützung der Bindung zwischen Eltern und Kind
-
Vermittlung
von Hilfsangeboten zur Entlastung der Familie
-
Vermittlung
der Familienhebammen
Es finden folgende offene Angebote statt:
1.
Babyclub
Strampelwunder mit integrierter Familienhebammen-Sprechstunde. Das Angebot
findet zweimal im Monat statt. Es wird regelmäßig von acht Frauen mit und ohne
Migrationshintergrund und ihren Babys besucht.
2.
Im 2.
Halbjahr 2016 findet in Kooperation mit den ortsansässigen gynäkologischen
Praxen ein Schwangerschaftsvorbereitungskurs und Rückbildungsgymnastik für
Frauen mit Migrationshintergrund statt. Erfahrungen aus den gynäkologischen
Praxen und Familienhebammensprechstunden haben gezeigt, dass für viele Frauen
eine Schwangerschaft und Entbindung mit sehr vielen Ängsten und Ungewissheiten
verbunden ist. Die Frauen lernen in dem Kurs spezielle Übungen kennen, die
ihnen helfen sollen, die alltäglichen Spannungen zu lösen, Stress
abzubauen und Ängste zu reduzieren.
Das Netzwerk für
Frühe Hilfen tagt zweimal im Jahr. Folgende Partner sind an dem Netzwerk
beteiligt: Schwangerschaftsberatungsstelle, Polizei, Kinderärzte, Frauenärzte,
Geburtskliniken, Jobcenter,
Familienservicebüro, Kindertagesstätten, Pädagogische Frühförderung,
Familienberatungsstellen, Sozialpädiatrisches Zentrum, Gesundheitsamt,
Leine-VHS, Kinderklinik auf der Bult, Hebammen, Familienhebamme, Kinder und
Jugendhilfe, Schulärztin, Sozialer Dienst, Familienhebammenzentrum Hannover und
Hildesheim, „Frühe Hilfen-Frühe Chancen“ der Region Hannover, MHH, Familienzentrum
und Frauenzentrum.
Im Rahmen der
Netzwerktreffen wurden ein Einleger für den Mutterpass und eine Broschüre „Rund
um die Geburt und danach“ mit wichtigen Informationen aus den Bereichen
Prävention & Gesundheit, Finanzen und Arbeit, entwickelt. Die Publikationen
befinden sich derzeit im Druck.
Für das Jahr 2016
wurden der Stadt Laatzen für das Projekt „Frühe Hilfen“ Personal- und
Honorarkosten, Sach- und Projektmittel in Höhe von 40. 222,00 € bewilligt. Es
handelt sich um eine 100 %-Finanzierung aus Bundesmitteln.
Eine Übersicht
aller Projekte kann der Anlage entnommen werden.
Weitere Projekte
für Familien werden derzeit in Kooperation mit den Flüchtlingssozialarbeiterinnen
der Stadt Latzen z. T. in Zusammenarbeit mit der Leine-VHS entwickelt. Der Fokus
liegt dabei auf Flüchtlingsfamilien. Die Angebote sollen z. B. durch die Verbindung
mit Bewegungsangeboten oder gemeinsamem Tun (Nähkurs) insbesondere den Frauen
den Erwerb der deutschen Sprache erleichtern und gleichzeitig soziale Kontakte
ermöglichen. Speziell für junge Frauen im Alter von 18 - 25 Jahren mit Fluchtgeschichte
soll ein regelmäßiger Treff eingerichtet werden. Im Rahmen der Treffen sollen
Informationen beispielsweise zu Themen der beruflichen Bildung, Partnerschaft
und Gesundheitlichen Fragen gegeben werden Die Anträge werden noch im 1.
Halbjahr 2016 gestellt. Die Förderung durch Landesmittel beträgt 80 % der
Gesamtkosten. Geplant ist ein Antrag über rund 10.000 €.
Im Auftrag
Thomas Schrader
Anlage