Betreff
Bericht der Jugendpflege 2007
Vorlage
042/2008
Art
Mitteilung

 

Die Kinder- und Jugendarbeit soll junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen. Die Angebote sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement anregen und hinführen. (KJHG §1, §11)

 

Zu den Schwerpunkten der Arbeit in Laatzen gehören die Offene-Tür-Arbeit in den Einrichtungen, Bildungs- und Freizeitangebote, besondere Präventions- und Beteiligungsprojekte, Jugendschutzmaßnahmen sowie die Zusammenarbeit mit und die Förderung von Laatzener Vereinen und Verbänden bezüglich der Kinder- und Jugendarbeit.

                                                                                                                                                            

Offene Tür Arbeit in den Einrichtungen

 

Im Jahr 2007 waren die fünf städtischen Jugendeinrichtungen im Schnitt 103 Stunden in der Woche (2006: 100 Stunden) geöffnet. Durchschnittlich 161 Jugendliche (2006: 121 Jugendliche) besuchten die Einrichtungen pro Tag. Anfang 2007 prägten personelle Veränderungen die Arbeit in den Einrichtungen. Der bisherige Jugendraumbetreuer für den Jugendraum Rethen wechselte in das Team des Kinder- und Jugendzentrums, aus dessen Reihen ein Mitarbeiter die Betreuung des Jugendraumes Rethen übernahm. Zum Jahreswechsel 2007/2008 übernahm der bisherige Betreuer des Jugendraumes Gleidingen Aufgaben im Projekt „Soziale Stadt“ und wurde durch die Betreuerin des Jugendraumes Ingeln-Oesselse ersetzt. Im Jugendzentrum reduzierte ein Sozialarbeiter seine wöchentliche Arbeitszeit auf 5 Stunden, so dass zu Beginn 2008 zwei neue Sozialarbeiter (30 Stunden Kinder- und Jugendzentrum, 35 Stunden Jugendraum Ingeln-Oesselse) eingestellt wurden.

 

Im Jahr 2008 werden die Öffnungszeiten probehalber für die Dauer eines Jahres für das Kinder- und Jugendzentrum (freitags bis 22 Uhr und samstags von 15 bis 20 Uhr), den Jugendraum Rethen (zwei Wochenendtage im Monat) und für den Jugendraum Ingeln-Oesselse (mittwochs und freitags bis 22 Uhr, an zwei Samstagen von 15 bis 22 Uhr) verlängert (Ds. Nr. 132/07/2).

Kinder- und Jugendzentrum

 

Die Räumlichkeiten, vor allem im Bereich des Bistros, bieten den Kindern und Jugendlichen viele Möglichkeiten, ihre Freizeit in entspannter und anregender Atmosphäre zu verbringen. Ein Billardtisch, Tischfußballgeräte sowie Tischtennisplatten laden jederzeit zum Spiel ein. Es besteht die Möglichkeit, sich in ruhiger Atmosphäre im Wohnzimmer aufzuhalten oder auf der Bühne Playstation zu spielen.

 

Anfang 2007 hat es neben den personellen auch mehrere räumliche Umstrukturierungen gegeben. So wurde der bisherige PC-Raum zum Zirkuslager umfunktioniert, um dem steigenden Lagerbedarf Rechnung zu tragen. Zudem war es Ziel, den Aufenthaltsschwerpunkt durch die Internet-Computer mehr ins Bistro zu verlegen. Das Bistro wurde durch diverse Lichtquellen und Sofaecken wohnlicher gestaltet. Dadurch ist eine bessere Aufsicht und Betreuung durch die Pädagoginnen und Pädagogen gegeben.

 

Hauptsächlich wird die Offene Tür von zwei Gruppen Jugendlicher im Alter von 12 bis 17 Jahren mit Migrationshintergrund besucht. Nach anfänglichen Problemen, der jüngeren Besuchergruppe verbindliche Regeln verständlich zu machen, lassen sich diese immer besser einbinden. Mit den älteren Besuchern war es den Mitarbeitern 2007 bereits möglich, eine 3-tägige Freizeit im Weserbergland durchzuführen.

 

Der Donnerstag stand im Zeichen zweier Hip-Hop-Mädchentanzgruppen. Unter Anleitung einer erfahrenen Tanzlehrerin arbeiteten ca. 16 Mädchen im Alter von 13 bis 17 Jahren an eigenen Choreographien. 2007 konnten sie ihre ersten Erfolge verbuchen. So gewannen sie gleich zwei Tanzwettbewerbe und hatten Auftritte im Leine-Center und auf dem Schützenfest Rethen. Im Herbst wurden die beiden Gruppen zusammengelegt; eine Anfänger-Gruppe befindet sich im Aufbau. Seit September 2007 leitet ein Trainer montags eine Breakdance-Gruppe für Jungen. Es ist geplant, die Gruppe so zu festigen, dass im nächsten Jahr Auftrittsmöglichkeiten wahrgenommen werden können.

 

Durch die Einrichtung eines Multimedia-Raumes im ehemaligen Bandproberaum wurde eine neue Nutzergruppe erschlossen. Die Gruppe betreut mittlerweile die

Homepage des Jugendzentrums und führt unter Anleitung LAN-Partys durch.

 

Auch 2007 wurde zu zahlreichen Veranstaltungen ins Kinder- und Jugendzentrum eingeladen. Rockkonzerte, LAN-Partys und verschiedene Turnierveranstaltungen gehören u.a. zu den regelmäßig erfolgreich laufenden Veranstaltungen.

 

Nach wie vor wurde das generationsübergreifende  - zweimal die Woche stattfindende - Töpferangebot aufrecht erhalten. Ebenfalls wie bisher fährt alle 14 Tage das Rockmobil vor. Unter Anleitung eines erfahrenen Musikpädagogen werden junge Laatzener Musikerinnen und Musiker gefördert. Des weiteren betreut das Kinder- und Jugendzentrum zwei Musikübungsräume. Davon wurde einer in das Gebäude des ehemaligen Spielkreises verlegt, so dass die Multimediagruppe einen eigenen Raum beziehen konnte. Die Mitarbeiter des Jugendzentrums haben verschiedene AGen an der benachbarten Grundschule Pestalozzistraße und an der Albert-Einstein-Schule angeboten. Dazu gehörten eine Theater-AG, eine Koch-AG, eine Kunst-AG, eine Schach-AG und eine Internet-AG.

 

Der Kinder- und Jugendzirkus Johnass traf sich weiterhin einmal wöchentlich und besteht zur Zeit aus über 15 Artistinnen und Artisten. Der Zirkus hatte in diesem Jahr wiederum zahlreiche Auftritte in Laatzen (z.B. Stadtfest)  und Umgebung. Höhepunkt war die 7. Tournee im Sommer nach Bonn und Luxemburg. Die bereits erwähnte Stundenreduzierung eines Sozialarbeiters des Kinder- und Jugendzentrums wird zu keiner Beeinträchtigung der Zirkusarbeit führen.

 

Vereine und Verbände hatten wie in der Vergangenheit die Gelegenheit, über das Kinder- und Jugendzentrum die städtische Hüpfburg und weitere Großspielgeräte zu entleihen (55 Ausleihen). Jugendliche und junge Erwachsene konnten im Mehrzweckraum der Stadt Laatzen in der Grundschule Pestalozzistraße ihre Feste feiern (47 Vermietungen). Die Raumvergabe erfolgt über die Jugendpflege im Rathaus, die Raumübergaben über das Kinder- und Jugendzentrum.

 

Am 21.03.2007 besuchte Frau Dr. Maria Flachsbarth (MdB) das Kinder- und Jugendzentrum.

 

Quatschkiste Laatzen

 

2007 besuchten täglich ca. 25 Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren die Quatschkiste. Die Offene Tür erfreute sich weiterhin großer Beliebtheit. Gruppenangebote wie Koch- und Bastelkurse sowie die regelmäßigen Angebote im Ferienpass sind nach wie vor meistens schnell ausgebucht. Das Sommerfest fand am 13.07. statt. Die monatlich stattfindenden Einzelveranstaltungen werden besonders gut angenommen. Dazu gehörten Aktionen wie Kinderdiscos, Faschingsfete und Weihnachtsfeier.

 

Kinder und Eltern haben nach wie vor die Möglichkeit, kostenlos Gesellschaftsspiele in der Quatschkiste auszuleihen. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten werden die Räume der Quatschkiste durch den Freizeittreff geistig behinderter Jugendlicher und für Einzelveranstaltungen der Jugendpflege genutzt.

 

Jugendraum Rethen

 

Das Jahr war maßgeblich von den Veränderungen durch den Ende 2006 erfolgten Mitarbeiterwechsel geprägt. Standen vorher noch sehr stark Computerangebote im Vordergrund, lag der Schwerpunkt 2007 vor allem im Bereich der Offenen Tür sowie in der Hausaufgabenhilfe und der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Die Besucherzahlen nahm im ersten Quartal ebenso wie die Anzahl unterschiedlicher Gruppen und Cliquen stetig zu.

 

Die Besuchergruppe der Einrichtung setzt sich aus ca. 20 Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren, ca. 25 Teenies im Alter von 12 bis 15 Jahren, rund 15 Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren und ca. 10 jungen Erwachsenen zusammen. Dabei setzen sich die verschiedenen Nationalitäten wie folgt zusammen: 35% kurdische, 40% deutsche, 10% osteuropäische und 15% andere Kinder und Jugendliche. Im Schnitt besuchten ca. 42 Kinder und Jugendliche täglich die Einrichtung.

 

Der Jugendraum ist für Kinder von 6 bis 11 Jahren an 4 Wochentagen bis 18.00 Uhr geöffnet. Eine Verdrängung durch ältere Besucher konnte bis Anfang November nicht festgestellt werden, die diversen Besuchergruppen respektierten sich im Großen und Ganzen. Leider nutzte eine Gruppe von jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 20 Jahren ihre körperliche Überlegenheit dazu, sich Vorteile insbesondere bei der PC-Nutzung zu verschaffen. Hieraus resultiert eine besondere Öffnungszeit für Besucher ab 18 Jahren, die die Einrichtung nun erst ab 18 Uhr nutzen können.

 

Durch den Umzug 2005 verbesserten sich die Möglichkeiten während der Offenen Tür. Nun kann es unterschiedlichen Gruppen ermöglicht werden, zeitgleich verschiedenen Interessen nachzugehen. Dazu zählten 2007 vor allem die Internetnutzung, Billard, Musik, Filme, Gesellschaftsspiele, Kochen und die Nutzung des Ende 2006 installierten Fitnessraumes.

 

Neben dem neu gestalteten Medienraum rückten Sportprojekte, kinderspezifische Angebote, Hausaufgabenhilfe und gezielte Nachhilfe in den Mittelpunkt der Arbeit. Als gemeinsames Projekt der Grundschule Rethen, des TSV Rethen und des Jugendraumes wurde im Sommer ein Beachvolleyballfeld auf dem Außengelände angelegt. Ein traditioneller Kooperationspartner des Jugendraumes ist die AG Rethener Vereine, mit der gemeinsam die Stadtteilfeste am 1. Mai und der Abschied vom Sommer durchgeführt wurden.

 

Jugendraum Gleidingen

 

Durch die intensive Vorstandsarbeit konnten im Jugendraum die Öffnungszeiten von montags bis freitags jeweils bis 22 Uhr garantiert werden konnten. Auf Vorschlag der Jugendlichen wurde im Laufe des Jahres der vorhandene Beachvolleyballplatz auf Turniermaße vergrößert und am Tag der Offenen Tür am 05.10. eingeweiht. Aus den Jugendraumbesuchern heraus bildete sich eine Gruppe von ca. 15 Volleyballern und Volleyballerinnen, die sich regelmäßig zum Training trafen und am Sporttag der Stadt Laatzen am 30.06. mit zwei Teams am Volleyballturnier teilnahmen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            

Nach den Sommerferien wurde mit den Jugendlichen die Renovierung des Jugendraumes geplant und durchgeführt. Seit Oktober etablierte sich ein im zweiwöchentlichen Rhythmus stattfindender Mädchentag, der anfänglich von einem Vorstandsmitglied organisiert und später mit der Unterstützung der Jugendraumbetreuerin aus Ingeln-Oesselse weitergeführt wurde. Parallel dazu entstand im Jugendraum Ingeln-Oesselse ein Jungentag, der vom Jugendraumbetreuer des Jugendraumes Gleidingen betreut wurde.

 

Das ganze Jahr über fanden in regelmäßigen Abständen diverse Turniere statt, die durch die  jüngeren Jugendraumbesucher im Alter von 10 bis 14 Jahren gut angenommen wurden. Außerdem etablierte sich die an jedem zweiten Freitag stattfindende Koch-AG und die PC-Ecke mit zwei Computern zum Surfen und Chatten. Die Fahrradwerkstatt wurde von den Jugendlichen zur Instandhaltung eigener Fahrräder genutzt.

 

Anfang Dezember führte ein Wasserschaden in der Einliegerwohnung dazu, dass der Jugendraumbetrieb vom 05.12. bis zum Jahresende eingestellt werden musste.

 

Jugendraum Ingeln-Oesselse

 

Im vergangenen Jahr haben verstärkt jüngere Besucherinnen und Besucher die Einrichtung besucht. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Jungen im Alter von

12 bis 14 Jahren. Diese Altersgruppe war bisher gar nicht im Jugendraum vertreten. Diese Entwicklung ist ein Resultat des Rückzugs der älteren Jugendlichen. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren besuchen die Einrichtung nicht mehr regelmäßig. Weibliche Besucher sind stark unterrepräsentiert. Augenblicklich besuchen nur zwei Mädchen täglich die Einrichtung. Andere schauen nur sporadisch vorbei.

 

Angebote für Kinder von 5 bis 11 Jahren finden zweimal die Woche statt. Den Wünschen der Kinder wird seit dem Herbst 2007 Rechnung getragen, indem einmal monatlich eine Kindervollversammlung stattfindet. Hier können Wünsche geäußert, Anschaffungen besprochen und Regeln aufgestellt und diskutiert werden. Bisher haben 2007 zwei Kinderversammlungen stattgefunden. 2007 fanden zahlreiche interessante Angebote für Kinder statt. Neben Kreativ- und Kochangeboten standen u.a. Besuche des Stadtteilbauernhofes in Vahrenheide und Außenaktivitäten, wie Schwimmbadbesuche und gemeinsames Schlittschuhlaufen, auf dem Programm.

 

Im September 2007 wurde in Zusammenarbeit mit dem TSV Ingeln-Oesselse und weiteren ortsansässigen Vereinen und Verbänden wieder ein Dorfgemeinschaftsfest organisiert.

 

Das bereits erwähnte jugendraumübergreifende geschlechtsspezifische Angebot für Mädchen im Jugendraum Gleidingen und für Jungen im Jugendraum Ingeln-Oesselse wurde vom Jugendraum Ingeln-Oesselse mitorganisiert und durchgeführt.

 

Freizeittreff geistig behinderter Jugendlicher

 

Regelmäßig jeden Dienstagabend von 18.30 bis 20.30 Uhr treffen sich ca. 12 Besucherinnen und Besucher in der Quatschkiste. Betreut wird das Angebot von zwei Honorarmitarbeiterinnen der Jugendpflege. Höhepunkte des Angebots waren das Sommerfest sowie die Besuche im aquaLaatzium.

 

Bildungs- und Freizeitangebote

 

19 Jugendliche und Erwachsene wurden in 50 Unterrichtsstunden zu Jugendleitern ausgebildet. Für ehrenamtliche Jugendleiter wurden insgesamt 18 Jugendleitercards (Juleica) beantragt bzw. neu ausgestellt. Die Region Hannover lud am 12.10.2007 alle in 2006 und 2007 ausgebildeten Jugendleiterinnen und Jugendleiter zum Juleica-Fest ein. Das aquaLaatzium spendete zu diesem Zweck 1.000 Freikarten.

 

Auch 2007 bot die Jugendpflege zahlreiche regelmäßig stattfindende AGen (Kunst-AG, Zirkus-AG und Sport-AG an der Grundschule Pestalozzistraße, zwei Koch-AGen, Fußball-AG und Theater-AG an der Albert-Einstein-Schule) für die Schulen an.

 

Besonders Klassen des Erich Kästner-Schulzentrums und der Hauptschule Rathausstraße nahmen die Angebote der Gruppenfindungs-Seminare im Kinder- und Jugendzentrum an und beschäftigten sich an jeweils zwei Vormittagen mit  Strukturen und Verbesserung des sozialen Klimas in der Klasse. In spielerischer Atmosphäre ging es um Gewaltprävention und Kooperation.

 

Die Jugendpflege hat sechs ausgebuchte Freizeiten mit 104 Teilnehmerplätzen durchgeführt.

 

 

 

Freizeit

Termin

TN

Auslastung

Alter

Preis

Reiterinnenfreizeit

31.03. - 07.04.

15

100%

8 - 15 Jahre

280 €

Jungen-Aktionscamp (Wohldenberg)

22.06. - 24.06.

7

100%

10 - 13 Jahre

25 €

Kinderfreizeit Sylt

30.07. - 06.08.

15

100%

9 - 13 Jahre

180 €

Mädchen-Aktionscamp

14.08. - 17.08.

7

100%

10 - 13 Jahre

45 €

Reiterinnen-Wochenende

21.09 - 23.09.

15

100%

8 - 15 Jahre

80 €

Reiterhof-Wochenende

09.11. - 11.11.

15

100%

8 - 15 Jahre

80 €

Gesamt:

39 Tage

74

100 %

 

 

 

Mangels Anmeldungen mussten zwei Freizeiten, eine Jugendfreizeit auf Sylt und eine Jungen/Väterfreizeit abgesagt werden. Im Sommer-Ferienpass wurden 51 Veranstaltungen von der Jugendpflege und 48 Aktionen von den Vereinen, Verbänden, den Kindertagesstätten, der Stadtbücherei sowie dem Team Umwelt angeboten. Von den 94 anmeldepflichtigen Veranstaltungen mit 1.737 Teilnehmerplätzen waren 44 ausgebucht, insgesamt betrug die Auslastung 60% (2006: 71%). Den Einnahmen in Höhe von 5.600 € standen Ausgaben in Höhe von 8.800 € entgegen. An Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien wird der Ferienpass kostenlos ausgegeben, bei den Teilnehmerbeiträgen erhalten sie 50% Ermäßigung.

 

In den Oster-, Sommer- und Herbstferien wurde die Ferienbetreuung für Schulkinder bis 12 Jahren montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr in der Quatschkiste angeboten. 11 Kinder in den Osterferien, 47 Kinder in den Sommerferien und 11 Kinder in den Herbstferien wurden betreut. Das Projekt, das für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 35 € pro Woche kostet, konnte kostendeckend angeboten werden.

 

Die Jugendpflege organisierte in Zusammenarbeit mit dem Drachenclub an der Leine am 30.09. das Drachenfest im Park der Sinne. Bei der Organisation des Sporttages „Laatzen bewegt sich“ am 30.06., bei den Präsentationen der Stadt in der TUI-Arena am 04.03. und beim Rugby-Länderspiel in Hannover am 28.04., beim Sommerfest des Copthorne-Hotels am 08.07. und beim Stadtfest im Park der Sinne war die Jugendpflege eingebunden.

 

Prävention- und Beteiligungsprojekte

 

Die Niedersächsische Landesregierung fördert seit 2007 Projekte zur Stärkung von Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitskompetenzen in Kooperation zwischen Jugendhilfe, Schule und Familie an schulischen Standorten (NiKo).

 

Ziel ist es, durch lokale Konzepte eine konsistente Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule und Familie zu erreichen, um die Bildung, Förderung, Erziehung, gesundheitliche Entwicklung und gesellschaftliche Integration von gefährdeten jungen Menschen, insbesondere in sozialen Brennpunkten, zu verbessern. Die Projekte sollen durch Maßnahmen der außerschulischen Bildung Kompetenzen in der Erziehung stärken, die gesundheitliche Entwicklung unterstützen sowie zur Integration in Schule, Beruf und Gesellschaft beitragen. Die Richtlinien unterstützen insbesondere Gesamtmaßnahmen, die im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ gefördert werden.

 

Die Stadt Laatzen hatte am 04.06. einen positiven Zuwendungsbescheid erhalten, so dass die neue Fachkraft zum 01.09. ihre Arbeit aufnehmen konnte. Beteiligt am Projekt ist die Grundschule Pestalozzistraße und die Förderschule am Kiefernweg. Ein wesentlicher Aspekt der Projektarbeit ist die Vernetzung und Kooperation vorhandener Akteure. Zusätzlich werden eigene Projekte und Schul-AGs angeboten. Nach ersten Gesprächen mit den beteiligten Schulen erfolgte eine kurze Bestandaufnahme von Bestehendem und Benötigtem.

 

Parallel zur Erstellung des Feinkonzeptes erfolgte der Einstieg in die Planung und Organisation von einzelnen Projektbausteinen. Im Rahmen der Suche nach möglichen Kooperationspartnern erfolgten Anschreiben u.a. an die Laatzener Sportvereine und Kinderärzte. Das Adipositas-Projekt „Besser essen, täglich bewegen“ der Region Hannover endete zum Jahresende. Hier war die NiKo-Fachkraft unterstützend tätig.

 

Für beide Schulen wurden Honorarkräfte für das „Gesunde Frühstück“ eingestellt, das in erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Laatzener Verein GiG initiiert werden konnte. In der Förderschule wurden ebenfalls Honorarkräfte für die Hausaufgabenhilfe eingesetzt. Die Kapazitäten der Sprachförderkraft in der Förderschule wurden um zwei Stunden die Woche erweitert, um den Austausch mit den Lehr- und anderen Fachkräften zu unterstützen.

 

Das seit mehreren Jahren erfolgreiche Angebot der Nachhilfe für versetzungsgefährdete Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien konnte durch mehrere großzügige Spenden erheblich ausgebaut werden. Zum Jahresende wurden 10 Kinder und Jugendliche von Honorarkräften der Jugendpflege regelmäßig betreut.

 

Die zur Zeit 8 Jugendplätze werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendpflege regelmäßig betreut. Der bisher in der Wendeschleife der Talstraße platzierte Jugendplatz wurde zum Spielplatz an der Leinerandstraße versetzt. Größere Probleme mit Nachbarn und Anwohnern waren nicht zu verzeichnen. Der im Rahmen der Baumaßnahme „neue Sporthalle Albert-Einstein-Schule“ abgebaute Jugendplatz an der Albert-Einstein-Schule wird im Frühjahr 2008 wieder hergestellt.

 

Der Jugendplatz am Abenteuerspielplatz in Laatzen-Mitte ist am 15.06. einer Brandstiftung zum Opfer gefallen. Da der Gesamtplatz überplant werden soll, ist bisher kein Ersatz-Jugendplatz errichtet worden. Auf Einladung des Jugendhilfeausschusses der Stadt Lehrte wurde während der Sitzung am 04.07. das Laatzener Konzept der Jugendplätze vorgestellt.

 

Schwierigkeiten bereiteten die Situationen rund um das Leine-Center, am Wehrbusch sowie an den Bolzplätzen am Mozartweg, Bruchriede Rethen und am Kreuzweg. Zu sämtlichen Konfliktorten wurden zahlreiche Konflikt- und Vermittlungsgespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern sowie den jungen Menschen geführt.

 

Beispielhaft sei in diesem Zusammenhang ein Gespräch am 21.11. erwähnt, das die problematische Situation am westlichen Eingang des Leine-Centers betraf, wenn das Kinder- und Jugendzentrum aus unterschiedlichen Gründen nicht öffnen konnte. Zwecks Klärung des Konflikts wurden die Managerin des Leine-Centers und der Geschäftsführer eines Kaufhauses von der Jugendpflege ins Kinder- und Jugendzentrum eingeladen. Gemeinsam mit ca. 50 Jugendlichen diskutierten sie die verschiedenen Sichtweisen der Situation. Beide Seiten - Jugendliche und Geschäftsleute - lobten im Anschluss die positive Gesprächsatmosphäre.

 

Jeden dritten Freitag im Monat (außer Juni, Juli und August) waren Jugendliche aus Laatzen zu Mitternachtssportveranstaltungen in der Sporthalle des Erich Kästner Schulzentrums eingeladen. Durchschnittlich 30 bis 70 Jugendliche und junge Erwachsene nutzten die Möglichkeit, sich zu ungewöhnlicher Stunde bei Spiel und Sport auszutoben. Jeweils ein Mitarbeiter der Jugendpflege und des Polizeikommissariats Laatzen begleiteten die Veranstaltungen.

 

Seit 2006 bietet die Jugendpflege das Elternkursprogramm des Deutschen Kinderschutzbundes „Starke Eltern – Starke Kinder“ an. Ziele der Elternkurse sind die Stärkung und Unterstützung der Eltern in ihrer Erziehungsfähigkeit und die Wahrung der Kinderrechte, insbesondere dem Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung. In vier Kursen nahmen 2007 insgesamt 47 Eltern an jeweils 10 Abenden teil.

 

Die Jugendpflege ist in der Lenkungsgruppe des Präventionsrates aktiv und nimmt regelmäßig an den Sitzungen des Präventionsrates teil. Federführend wird der Präventionsrat seit 2007 vom Projekt „Soziale Stadt“ betreut.

 

Jugendparlament

 

Die beiden Anträge „Minderung Eintrittspreise aquaLaatzium für Kinder und Jugendliche“ und „Kostenloser Vereinssport für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien“ standen im Mittelpunkt der politischen Arbeit des Jugendparlamentes. Am 08.06. organisierten die Jugendlichen die mittlerweile traditionelle Erichfete für ca. 300 Schülerinnen Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren. Im Jugendausschuss der Stadt Sehnde präsentierte das Jugendparlament am 21.02. seine Arbeit.

 

Am 07.09.2007 lud Herr Dr. Matthias Miersch (MdB) alle Jugendparlamente der Region Hannover ins Laatzener Jugendzentrum zum gemeinsamen Austausch ein. Neben dem Jugendparlament Laatzen waren vier weitere Jugendvertretungen der Einladung gefolgt.

 

Die Wahl zum mittlerweile 6. Jugendparlament fand in der Woche vor den Herbstferien vom 15.10. bis zum 19.10. in den Laatzener Schulen statt. 33 Kandidatinnen und Kandidaten standen zur Wahl. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,40 % (2.800 Wahlberechtigte) und war um knapp 10% höher als im Jahre 2005. Zur Wahlparty am 19.10. waren anlässlich des 10jährigen Bestehens des Jugendparlamentes alle bisherigen Jugendparlamentarierinnen und -parlamentarier eingeladen.

 

Zum Jahresende nahmen 13 der 17 Jugendparlamentarier am Vorbereitungs- und Arbeitswochenende in Marienrode teil. Neben der Einführung in die Kommunalpolitik und -verwaltung standen das gegenseitige Kennenlernen und die Erarbeitung künftiger Themen auf dem Programm. Die konstituierende Sitzung mit der Wahl der beiden Jugendbürgermeister fand am 11.12. statt.

 

Jugendschutz

 

Die Maßnahmen des erzieherischen und präventiven Jugendschutzes finden sich in den unterschiedlichen Bildungs-, Präventions- und Freizeitmaßnahmen wieder. Mit den gesetzlichen Änderungen im Bereich des Nichtraucherschutzes mussten 2007 zahlreiche Fragen zu den neuen Regelungen beantwortet werden. Im Bereich des gesetzlichen Jugendschutzes fanden mehrere Kontrollen bzw. Beratungsgespräche mit Gewerbetreibenden statt. Gemeinsam mit der Polizei wurden am 19.02. sämtliche Spielhallen im Stadtgebiet Laatzen überprüft. Wegen der Abgabe von alkoholischen Getränke an Jugendliche unter 16 Jahren wurde 2007 ein Bußgeldbescheid versandt.

 

Förderung und Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden

 

2007 förderte die Stadt Laatzen die Stelle des Betreuers der CVJM-Teestube mit 18.400 €, die Kinderkantine der Immanuelgemeinde mit 27.800 € und den Treffpunkt Kids der Thomas-Kirchengemeinde mit 36.100 €. Für die Sanierung der T-Stube der St. Petri-Gemeinde Rethen wurden 2.000 € und für die Sanierung der CVJM-Teestube 5.000 € bereitgestellt.

 

Nach den Richtlinien zur Förderung von Freizeitmaßnahmen, Einzelveranstaltungen und Jugendbildungsmaßnahmen der Laatzener Jugend wurden 22 Jugendmaßnahmen (532 Teilnehmer und 51 Helfer) von 13 Vereinen und Verbänden mit insgesamt 7.600 € (2006: 9.400 €) gefördert.

 

Nach den Richtlinien für die Gewährung von Entschädigungen der ehrenamtlichen Helfer im Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Laatzen wurden vier Ehrenamtliche (158 Arbeitsstunden) mit insgesamt 400 € unterstützt.

 

Die Jugendpflege stellte den Vereinen und Verbänden zu zahlreichen Veranstaltungen Großspielgeräte wie z.B. Zelte, Torwände oder den heißen Draht kostenlos (außer Hüpfburg, Miete: 50 €) zur Verfügung. Die Hüpfburg wurde 2007 insgesamt 15 mal an die Vereine und Verbände ausgeliehen.

 

Arbeitsaufwand des Teams Jugendpflege:

 

 

2007

2006

2005

Offene-Tür

68%

61%

61 %

Mobile Jugendarbeit

1%

1%

1 %

Freizeitangebote

14%

12%

14 %

Jugendbildung

7%

4%

6 %

Präventionsangebote

1%

4%

5 %

Beteiligungsprojekte

3%

5%

8 %

Jugendschutz

1%

4%

2 %

Beratung & Einzelfallhilfe

2%

1%

1 %

Förderung Vereine & Verbände

1%

1%

1 %

Service-Leistungen

2%

2%

1 %

 

 

 

In Vertretung:

 

 

 

 

Arne Schneider