- Antrag der Gruppe SPD / Bündnis 90/Die Grünen / GLuP
Begründung:
Mit Jugendberufsagenturen
wollen Region Hannover, Arbeitsagentur und Jobcenter erreichen, dass künftig
mehr Menschen aus der Altersgruppe zwischen 15 und 25 Jahren den Übergang
zwischen Schule und Beruf schaffen. Als erster Standort steht Garbsen fest. Die
Region ist sehr daran interessiert, einen weiteren Standort zu installieren.
Die Stadt Laatzen bringt hervorragende Voraussetzungen für die Einrichtung
einer Jugendberufsagentur mit.
„Es gehen immer
noch zu viele Jugendliche auf dem Weg von der Schule in den Beruf verloren. Das
ist für die Betroffenen nicht gut und volkswirtschaftlich auch nicht“, sagt
Regionspräsident Hauke Jagau und verweist auf den sich abzeichnenden
Fachkräftemangel.
Jugendberufsagenturen
sind keine neuen Behörden, sondern alle Einrichtungen, die Jugendliche in einen
Beruf vermitteln, arbeiten an einer Stelle koordiniert zusammen. In Hamburg hat
eine solche Jugendberufsagentur bereits seit 2012 großen Erfolg.
Weiteres Vorbild
ist ein Projekt in Düsseldorf. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt
ist es gelungen, die Jugendarbeitslosigkeit um mehr als 10 Prozent zu drücken –
im Wesentlichen durch den Abbau bürokratischer Hemmnisse. Mittlerweile gibt es
bundesweit 100 arbeitende Jugendbildungsagenturen.
Die
Jugendarbeitsagenturen schaffen keine neuen Beratungs-, Hilfs- oder
Vermittlungsangebote, sondern versammeln die vorhandenen räumlich und fachlich
unter einem Dach. Nach Einschätzung der Beteiligten ist das bitter nötig, weil
die Rechtslage kompliziert ist: Zuständig sein können je nach Problemstellung
im Einzelfall entweder Arbeitsagentur, Jobcenter oder kommunale Jugendhilfe.
„Das zu durchschauen, erfordert von Jugendlichen einen sehr hohen
Organisations- und Kenntnisgrad“, sagt Bärbel Höltzen-Schoh, Geschäftsführerin
der Arbeitsagentur Hannover. Will heißen: Die Betroffenen laufen Gefahr, sich
im Labyrinth der Behörden zu verirren.
In Hannover und dem
Umland sind 15.000 Männer, Frauen und Jugendliche aus der genannten
Altersgruppe in irgendeiner Form auf Hilfen nach der Hartz-IV-Gesetzgebung
angewiesen. Sozialwissenschaftler warnen seit Langem vor sogenannten
Hartz-IV-Karrieren. Statistiken zeigen, dass Kinder aus hilfebedürftigen
Familien häufig selbst Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben. Derzeit sind
im Raum Hannover rund 4.500 Jugendliche und junge Erwachsene arbeitslos
gemeldet, davon 3.000 beim Jobcenter. „80 Prozent von ihnen haben keinen
Schulabschluss“, sagt Geschäftsführer Michael Stier. Eine weitere Zahl, die den
Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereitet: Mehr als jeder fünfte Auszubildende
in der Region bricht die Lehre ab.
Wir haben in
unserer Begründung zitiert aus einem Bericht, den Bernd Haase am 03.02.2015 in
der HAZ veröffentlicht hat: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Jugendberufsagenturen-in-Hannover-Mehr-Jobs-durch-weniger-Buerokratie
Mit freundlichen
Grüßen
Luisa Oyen
Antrag:
Die
Stadtverwaltung wird beauftragt, mit der Region Hannover, der Arbeitsagentur
und dem Jobcenter die Voraussetzungen für die Einrichtung einer
Jugendberufsagentur in Laatzen zu untersuchen. Hierfür wird eine lokale
Projektgruppe eingerichtet.
Im Rahmen dieses
Projekts sollen insbesondere Fragen untersucht werden
·
zur Integration der beteiligten Institutionen,
·
zu den Schnittstellen zwischen den zuständigen
Maßnahmeträgern (rechtskreisübergreifend)
·
zur Finanzierung der Einrichtung
·
zur benötigten Infrastruktur.
Erwartet
wird ein Vorschlag für die Einrichtung einer Jugendberufsagentur, der einen
realistischen Zeitplan beinhaltet.