Betreff
Erweiterung der Grundschule Rethen und Einrichtung eines Jugendtreffs
- Vorstellung und Beschluss über die Baupläne -
Vorlage
2013/099
Aktenzeichen
40 Tl
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Mit dem Ratsbeschluss vom 02.02.2012 zur Einführung des Ganztagsbetriebs an der Grundschule Rethen (Drucksache 2011/262) wurde die Verwaltung auch gebeten, die Planungen für notwendige Investitionsmaßnahmen zu konkretisieren und zur weiteren Beratung vorzulegen.

 

Zwischenzeitlich hatte sich diese Aufgabenstellung um Folgendes erweitert:

 

·         Gemeinsam mit dem TSV Rethen und dem FC Rethen sollte geprüft werden, ob und unter welchen Voraussetzungen die für den Ganztagsbetrieb zu planenden Räumlichkeiten für eine vereinssportliche Mitbenutzung in Frage kommen.

 

·         Untersucht werden sollte die Verlegung des Jugendtreffs „Buchte“ vom jetzigen Standort an der Hildesheimer Straße an den Grundschulstandort. Zum Einen vor dem Hintergrund der Überlegungen „Schule als Ort des Lernens und des Lebens“ (wie die JUKA an der GHS Rathausstraße) und zum Anderen unter städtebaulichen Gesichtspunkten in Bezug auf das jetzige „Buchte“-Grundstück.

 

·         Das vom Niedersächsischen Landtag verabschiedete Gesetz zur Einführung der inklusiven Schule verpflichtet die kommunalen Schulträger, allen Schülerinnen und Schülern einen barrierefreien Zugang zu den Schulen zu ermöglichen.

 

Die dieser Drucksache beigefügte Planung berücksichtigt überwiegend die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Grundschule, des TSV Rethen, dem Architekten und der Verwaltung. Der FC Rethen hatte in der 1. AG-Sitzung auf seine weitere Teilnahme verzichtet, weil die Anforderungen des Fußballübungsbetriebs das Maß der zu planenden Räumlichkeiten deutlich überschreiten würden. Mit dem TSV Rethen bestand nach ausführlichen Diskussionen anhand verschiedener Architekten-Entwürfe letztlich Einvernehmen, dass ein eigenes Bauvorhaben des Vereins insbesondere wegen der Nutzungszeiten im Vormittagsbereich sowohl für den Bedarf des Vereinssports als auch für den des Schulbetriebs praxisgerechter ist.

 

Die Vorschläge dieser Arbeitsgruppe beinhalteten neben den unten dargestellten Maßnahmen unter Berücksichtigung der gestiegenen Schülerzahlen auch den Bau einer größeren Aula und den Umbau der jetzigen Aula in Ganztagsräume. Eine anschließende erste Kostenermittlung des Architekten ergab allerdings einen um rd. 1,9 Mio. € höheren Aufwand für das Gesamtprojekt. Aus Sicht der Verwaltung sollte auf diese lediglich wünschenswerte Teilmaßnahme verzichtet werden, auch weil nach Prüfung – wie oben erwähnt – keine Doppelnutzung mit Sportvereinen in Betracht kommt.  

 

Aus diesem Sachverhalt hat sich die anliegende Planung ergeben, die nunmehr wie folgt erläutert wird:

 

Allgemeine Unterrichtsräume

 

Die Grundschule Rethen wird ab Sommer 2013 über 13 Klassenverbände und ab Sommer 2014 ff voraussichtlich über mindestens 14 Klassenverbände verfügen. Von den derzeit vorhandenen 14 Allgemeinen Unterrichtsräumen werden 2 für die Ganztagsangebote genutzt. Der 13. Klassenverband soll im jetzigen Musikraum im Altbau unter vorübergehender Aufgabe dieser Funktion untergebracht werden. Im Sommer 2014 müsste dann einer der beiden jetzigen Ganztagsräume wieder als AUR genutzt werden. Der Planentwurf sieht den Bau zweier neuer, von der Größe den heutigen Anforderungen gerecht werdender Allgemeiner Unterrichtsräume vor, um die oben dargestellten akuten Raumprobleme zu beheben.

 

Ganztagsräume

 

Das Konzept der Schule sieht je einen Bewegungsraum, einen Kreativraum und einen Entspannungsraum („Snoezelen-Raum“) vor. Alle diese Räume sollen auch im Rahmen des Schulbetriebs genutzt werden.

 

Für den Bewegungsraum mit einer Mindestgröße von ca. 120 m² ist ein Anbau an der Nordseite der jetzigen Aula vorgesehen. Die beiden anderen Räume können in einem neu zu erstellenden Anbau auf der Schulerweiterungsfläche entstehen, der durch einen verglasten Flur vom Gebäude II erreichbar ist. Die dafür im Plan als Mehrzweckraum bezeichnete Fläche könnte grundsätzlich beide Funktionen aufnehmen, durch eine mobile Trennwand bei Bedarf aber auch für andere Nutzungen zur Verfügung stehen.

 

Die Schule favorisiert die Anordnung der Ganztagsräume in diesem Bereich des Schulkomplexes, weil die Räume dann zentral liegen, die Aufsicht erleichtet wird und eine Sichtbeziehung sowie ein kurzer Weg zum Altbau gegeben sind. Dort sollen Räume des künftigen Jugendtreffs zusätzlich mit genutzt werden; eine Kooperation zwischen Schule und Jugendpflege wird angestrebt.

 

Musikraum/Bibliothek

 

Durch die Verlagerung des Jugendtreffs „Buchte“ bedingt, werden Ersatzräume für den im Altbau derzeit untergebrachten Musikraum und die Bibliothek benötigt. Weil die Bibliothek auch für den Ganztagsbereich interessant ist, sieht der Entwurf vor, diese im Bereich der o. g. Ganztagsräume unterzubringen, während der Musikraum im hinteren Bereich des neuen Anbaus angeordnet ist.  

 

Mensa

 

Die echte Mensa soll durch eine Erweiterung des derzeitigen Provisoriums am jetzigen Standort geschaffen werden. Die Erweiterung erfolgt in südlicher und östlicher Richtung und erhöht die Sitzplatzkapazität von aktuell 48 auf bis zu rd. 90 Plätze. Positive Nebeneffekte der Maßnahme an diesem Standort sind eine damit automatisch verbundene energetische Teil-Sanierung des Gebäudes II sowie eine optische Aufwertung der zur Hildesheimer Straße liegenden Gebäudeseite.

 

Die bisherige Entwicklung des Mensabetriebs lässt allerdings den Rückschluss zu, dass der Bau der echten Mensa derzeit noch nicht so dringlich ist, wie der Bau der o. g. Unterrichts- und Ganztagsräume.

 

Jugendtreff

 

Der Jugendtreff „Buchte“ soll im Erdgeschoss des Altbaus untergebracht werden. Zusätzlich zu den dort ohnehin vorhandenen Räumen, die an den Bedarf eines Jugendtreffs anzupassen wären, müsste allerdings auch eine bisher nicht vorhandene WC-Anlage installiert werden. Im Rahmen dieser Umbaumaßnahme könnte gegebenenfalls auch der bisher ungenutzte Scheunenbereich z. B. in eine „Jugendwerkstatt“ umfunktioniert werden. Der kleine Schulhof der Grundschule soll künftig als Außenfläche des Jugendtreffs genutzt werden.

 

 

Bauabschnitte

 

Folgende Bauabschnitte sind beabsichtigt, für die nach einer derzeitigen Kostenschätzung des Architekten mit nachstehendem Investitionsaufwand zu rechnen ist (inklusive Nebenkosten und 19 % Mehrwertsteuer):

 

I. BA 2014/15

 

Abriss der Scheune, Umsetzen der Garagen, Neubau Musikraum,

Allgemeine Unterrichtsräume, Mehrzweckraum, alles im

Passivhausstandard, An- und Umbau Hauptgebäude mit

Passivhauskomponenten inklusive energetischer

„Sowieso-Sanierung“ der berührten Außenwandflächen,

anteilige Außenanlagen, Bibliothek, Bewegungsraum,

Behinderten-WC, WC-Sanierung, Fahrstuhlschacht                                       3.591.200 €

 

II. BA 2016

 

Umbau des Altbaus in einen Jugendtreff, energetische

Teilsanierung des Altbaus, anteilige Außenanlagen                                          664.500 €

 

III. BA 2017

 

Neu/Umbau Mensa mit Passivhauskomponenten, inklusive

energetischer „Sowieso-Sanierung“ der berührenden

Außenwandflächen, anteilige Außenanlagen                                                     618.000 €

 

                                               

 

Summe:                                                                                                                     4.873.700 €

 

Dazu kommen noch Kosten für Mobiliar, Erweiterung der Mensaausstattung, usw. in Höhe von insgesamt rd. 40.000 €.

 

Im Haushalt 2013 stehen für die Baumaßnahmen 1,5 Mio. € zur Verfügung. Für Planungskosten sind unter Berücksichtigung bereits erbrachter bzw. bereits beauftragter Architektenleistungen aus einem Haushaltsrest aktuell noch rd. 45.200 € verfügbar. 

 

Die darüber hinaus benötigten Mittel müssten in den kommenden Haushaltsjahren bereitgestellt werden.

 

Folgekostenberechnungen:

 

Gesamt- und Folgeaufwand I. BA 2014/15

 

Investition

 3.616.600€

Planungskosten

741.100 €

Hochbaukosten

2.493.100 €

Herstellung Außenanlagen

 357.000 €

Ersteinrichtung

25.400 €

 

 

Finanzierung*

 

Eigenanteil

3.616.600 €

 

 

Ordentliche Aufwendungen (jährlich)

313.500 €

Sach- und Dienstleistungen

42.100 €

Abschreibungen

90.400 €

Zinsen

  181.000 €

 

 

Ordentliche Erträge (jährlich)

 

          Auflösung Sonderposten*

0 €

 

 

Jährlicher Zuschussbedarf

313.500 €

 

* Im Zeitpunkt der Erstellung dieser Drucksache war noch nicht geklärt, ob und inwieweit Zuschüsse, z. B. von proKlima, zur Finanzierung herangezogen werden können.

 

 

Gesamt- und Folgeaufwand II. BA 2016

 

Investition

 664.500 €

Planungskosten

137.200 €

Hochbaukosten

527.300 €

 

 

Finanzierung*

 

Eigenanteil

664.500 €

 

 

Ordentliche Aufwendungen (jährlich)

94.600 €

Sach- und Dienstleistungen

5.900 €

Abschreibungen

55.400 €

Zinsen

  33.300 €

 

 

Ordentliche Erträge (jährlich)

 

          Auflösung Sonderposten*

0 €

 

 

Jährlicher Zuschussbedarf

94.600 €

 

Beim II. BA wurden noch nicht die Einsparungen durch den Wegfall der alten Buchte berücksichtigt.

 

 

Gesamt- und Folgeaufwand III. BA 2017

 

Investition

  632.200 €

Planungskosten

127.600 €

Hochbaukosten

441.400 €

Herstellung Außenanlagen

 49.000 €

Ersteinrichtung (Erweiterung Mensaeinrichtung)

14.200 €

 

 

Finanzierung*

 

Eigenanteil

632.200 €

 

 

Ordentliche Aufwendungen (jährlich)

67.900 €

Sach- und Dienstleistungen

7.000 €

Abschreibungen

29.200 €

Zinsen

  31.700 €

 

 

Ordentliche Erträge (jährlich)

 

          Auflösung Sonderposten*

0 

 

 

Jährlicher Zuschussbedarf

67.900 €

 

 

 

 

 

 

Prinz

 

 

 

Anlage

 

Beschlussvorschlag:

 

Den vorgestellten Baumaßnahmen zur Errichtung der Infrastruktur für den Ganztagsbetrieb an der Grundschule Rethen, den erforderlichen Anpassungen für die inklusionsgerechte Nutzbarkeit des Schulstandortes und der Einrichtung eines Jugendtreffs wird zugestimmt.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, auf dieser Basis die weitere Planung durchführen zu lassen. Die daraus resultierenden Kostenschätzungen sollen zu den Haushaltsplanberatungen 2014 vorgelegt werden.