- Anfrage von Ratsherrn Derabin -
- Stellungnahme der Verwaltung -
Im Rahmen des Gesundheitsmodellprojektes
QuGIS (Qualifizierungsoffensive Gesundheit in Einrichtungen des Sozial- und
Erziehungsdienstes) arbeitet die Stadt Laatzen gemeinsam mit der Gewerkschaft
ver.di und dem Projektträger „Arbeit und Leben Niedersachsen-Mitte“ über ein
EU-finanziertes Projekt mit anderen Kommunen (Stadt Langenhagen, Stadt
Göttingen, Stadt Hessisch-Oldendorf, Landkreis Northeim) zusammen an der
Umsetzung von 2009 eingeführten tariflichen Regelungen.
Die
Tarifvertragsparteien (Gewerkschaften und Arbeitgeber) haben sich 2009 darauf
geeinigt, dass ein strukturiertes Verfahren für die Einführung einer
betrieblichen Gesundheitsförderung für die Beschäftigten des Sozial- und
Erziehungsdienstes ermöglicht wird.
Ziele des bis
30.11.2013 terminierten Projektes sind:
• Erhöhung der Gesundheitskompetenzen durch
Auseinandersetzung mit dem Thema Gesundheit,
• Strukturelle
Einbindung des Themas Gesundheit in den Kommunalverwaltungen,
• Selbstverantwortung
und Partizipation stärken.
Die Anfrage bezieht sich auf
die durchgeführte online-Befragung im Bereich des Sozial- und
Erziehungsdienstes im Rahmen des o.g. Modellprojektes:
Zu 1. Die
Befragung diente vor allem der Ermittlung von Belastungen und Ressourcen, die
wesentlich den Umgang mit psychischen Beanspruchungen bestimmen. Zum Beispiel
wurde nach Handlungsspielräumen, sozialer Rückendeckung oder dem Empfinden
einer Sinnhaftigkeit der Arbeit gefragt.
Zu 2. Die
Ergebnisse der Befragung zeigen, dass gerade im Vergleich zu den anderen beteiligten
Kommunen bei der Stadt Laatzen die Rahmenbedingungen in Bezug auf die
psychische Gesundheit von den Beschäftigten als sehr gut beurteilt wurden. Bei
den Fragen „Ich kann mich auf meine Kollegen und Kolleginnen verlassen, wenn es
bei der Arbeit schwierig wird.“ und „Ich kann mich auf meine direkten
Vorgesetzten verlassen, wenn es bei der Arbeit schwierig wird.“ antworteten
beispielsweise ca. 80% der Befragten mit „trifft immer zu“ oder „trifft
meistens zu“.
Zu 3. Nein. Das bis zum Herbst 2013 angelegte Projekt im Sozial- und Erziehungsdienst gilt als Modellprojekt. Erst wenn die Ergebnisse des Projekts als Ganzes vorliegen, können weitere Schritte in Bezug auf die übrige Verwaltung geplant werden.
Zu 4. Siehe Antwort zu Punkt 3.
Zu 5. Die
Ergebnisse der o.g. Befragung im Sozial- und Erziehungsdienst lassen erkennen,
dass die Rahmenbedingungen hinsichtlich der Ressourcen und Belastungen von den
Beschäftigten als sehr gut bewertet wurden.
Für die übrigen
Teams liegen keine vergleichbaren Daten vor (vgl. Antwort zu Frage 3.),
weswegen die Beantwortung der Frage vor dem Hintergrund von über 600
Beschäftigten sehr vage und damit nicht repräsentativ wäre.
Bei der Stadt
Laatzen existieren feste Teamstrukturen. Delegation von Verantwortung und
zielorientierte Steuerung werden als die wichtigsten Mittel angesehen, um die
Führung im Mitarbeiterverhältnis wirksam werden zu lassen. So wird die
Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesteigert, indem sie
selbstständig ihre Aufgaben erledigen können.
Die bislang bei
einem Dienstleister durchgeführten Führungskräfteschulungen tragen ebenfalls zu
einem verbesserten Miteinander und einem besseren Führungsverhalten bei.
Zu 6. Insgesamt stellt die Stadt Laatzen u.a. mit
·
der Beteiligung
der Beschäftigten an der Erarbeitung der städtischen Ziele,
·
Team- und
Projektarbeit,
·
Delegation von
Verantwortung,
·
Einheit von Fach-
und Ressourcenverantwortung,
·
Teilzeit- und
Telearbeit,
·
frei gewählten
Arbeits- und Urlaubszeiten sowie
·
Unterstützungsangeboten
wie Weiterbildung und Coaching
sehr gute Arbeitsbedingungen.
Allerdings gibt es keine friktionsfreie Organisation. Wie in jeder großen
Verwaltung gibt es auch bei der Stadt Laatzen Konflikte, die zumeist in der
Leidenschaft der Beschäftigten für ihre Arbeit begründet sind. Mit Konflikten geht die Verwaltung der Stadt Laatzen professionell
um. Dies ist u.a. auf die
Führungskräftefortbildungen und die zweimal jährlich stattfindenden
Führungskräfteklausuren zurückzuführen.
Eine Führungskräfteklausur in 2011 hatte das Thema
„Belastungen am Arbeitsplatz und Wertschätzung“ zum Schwerpunkt. Eine Führungskräfteklausur
im nächsten Jahr wird unter dem Thema „Gesund führen“ stehen. Zudem ist für das
Jahr 2013 die Einrichtung einer Projektgruppe zum Betrieblichen
Gesundheitsmanagement vorgesehen.
Es gibt in einigen Organisationseinheiten der Verwaltung wiederkehrende Klagen
über zu hohe Arbeitsbelastungen, denen im Einzelfall nachgegangen wird. Aufschluss darüber und über Wege einer Verbesserung
soll insbesondere auch eine Organisationsuntersuchung liefern, die im nächsten
Jahr für die Kernverwaltung geplant ist.
Zu 7. Da
dem Arbeitgeber gegenüber der Grund einer krankheitsbedingten Fehlzeit nicht mitgeteilt
werden muss, kann diese Frage nicht beantwortet werden.
Zu 8. Siehe Antwort zur Frage 7.
Prinz