- Kostenentwicklung -
Sachverhalt:
Für jedes Gewerk
wurde von den beauftragten Architekten eine Kostenberechnung durchgeführt
("Plankosten"). Die Ergebnisse der Ausschreibungen können je nach Auftragslage,
Anzahl der Bieter, Preisentwicklung von Material etc. von diesen Plankosten
erheblich abweichen. Für viele Gewerke ergaben die Submissionen Preise im
Bereich der Plankosten, für einzelne gab es deutliche Abweichungen nach oben,
für andere nach unten. Im Laufe der Detailplanung kann es zu
Verschiebungen zwischen den Gewerken kommen (z. B. Kosten für ursprünglich
geplante Metallumwehrung wird bei Ausführung in Massivbauweise dem Rohbauer
zugeordnet).
Die Architekten weisen derzeit eine Gesamtbaukostenüberschreitung von 90.000 € auf. Einsparungen in Höhe von 25.000 € ließen sich durch eine Reduzierung der Fläche des den Gebäudekomplex umschließenden Podests erzielen. Ungeachtet dessen sind die Architekten aufgefordert worden, weitere Einsparungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die jedoch nicht zu Lasten der Funktionalität der Einrichtung führen dürfen.
Unter
Berücksichtigung der Ausschreibungsergebnisse aller bereits ausgeführten und
beauftragten Gewerke sowie der
Kostenberechnungen für die noch ausstehenden Gewerke incl. der
Inneneinrichtung wird nach jetziger Kostenverfolgung von einer Kostenerhöhung
des Gesamtvorhabens (Budgetrahmen 4.404.400,- €) um ca. 4,9% bzw. rd. 215.000 €
ausgegangen.
Aktuell steht die
Vergabe des Gewerks Fassadenarbeiten an. Die Submission hat nach Prüfung der
Submissionsergebnisse durch das Planungsbüro Haslob, Kruse und Partner ergeben,
dass das Angebot des günstigsten Bieters rund 97.200 € über der ursprünglichen
Kostenberechnung liegt. Begründet wird das Ergebnis durch planerische
Änderungen bei der Ausführung der Fensterlaibungen, erhöhte brandschutztechnische
Anforderungen sowie die momentane Marktsituation und die hohe Auslastung der Firmen.
Eine Recherche im
Gewerbezentralregister hat ergeben, dass der günstigste Bieter gerade einen
Eintrag bekommen hat, weil er gegen das Arbeitnehmerentsendegesetz verstoßen
hat. Er erfüllt daher nicht das Kriterium der Zuverlässigkeit und sollte vom Vergabeverfahren
ausgeschlossen werden. Der nächst-günstigste Bieter bietet für 42.000 €
viel an und soll den Zuschlag bekommen. Dieses Angebot ist in der o. a.
Zahl von 215.000 € bereits berücksichtigt.
Eine
Auftragsvergabe der Fassadenarbeiten ist noch zu Lasten des Etats für die Inneneinrichtung
möglich, der jedoch bereits aufgrund erhöhter Anforderungen und erforderlicher
Sonderanfertigungen belastet ist.
Ebenso kann nicht
ausgeschlossen werden, dass es für die noch ausstehenden Gewerke aufgrund der
aktuellen Baupreisentwicklung und der Energiepreissteigerungen zu höheren
Ergebnissen kommt, als in der Kostenberechnung zugrunde gelegt wurde. Die
Abrechnungssummen können von den Angeboten der Firmen abweichen, wenn bspw.
Mehrmassen zu Nachträgen führen.
Um die fristgerechte Fertigstellung des Gebäudes in der vom Rat beschlossenen Ausführung und die Inbetriebnahme sicherzustellen, ist die Bereitstellung der zusätzlich benötigten Haushaltsmittel für den Etat für die Inneneinrichtung im Rahmen des Haushalts 2013 erforderlich.
Beschlussvorschlag:
1.
Zur Sicherstellung der fristgerechten
Fertigstellung des Stadthauses und der
Inbetriebnahme der Einrichtung wird der Bürgermeister gebeten, im Rahmen der
zur Verfügung stehenden Budgetmittel alle weiteren notwendigen Schritte
einzuleiten.
2. Es ist beabsichtigt, die für das Stadthaus zusätzlich erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von 215.000 € mit dem Haushaltsplan 2013 bereitzustellen.