Betreff
Wiesendachhaus
Vorlage
2012/229
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Sachverhalt:

 

Das Wiesendachhaus wurde 1983/1984 als „Servicegebäude mit Grillplatz als Ausflugsziel, Informationszentrum für Wandern und Natur und als Anlauf- bzw. Endpunkt für Wanderer und Radfahrer“ errichtet. Für das Haus besteht mittlerweile ein erheblicher Sanierungsbedarf. Das Wiesendachhaus liegt unmittelbar an den Trassen des Leine-Heide-Radweges und der Route 15 der Fahrradregion. Die Region Hannover hat seinerzeit den Bau des Wiesendachhauses gefördert. Sie soll gebeten werden, sich an den Sanierungsmaßnahmen angemessen finanziell zu beteiligen.

 

Die Verwaltung hat gemeinsam mit Vertretern des Fischereivereins das folgende Zielbild für das Luftbad entwickelt:

 

1.    Wiesendachhaus

·         Das Dach des Hauses soll möglichst ein Gründach behalten. Gegebenenfalls könnte ein Dach mit grünen Pfannen in Erwägung gezogen werden.

·         Der Fischereiverein kann weiterhin das Obergeschoss nutzen. Er stellt dieses auch für andere öffentliche Nutzungen oder das gastronomische Angebot zur Verfügung.

·         Das Erdgeschoss muss komplett (Heizung, Fenster, Küche, Toiletten etc.) saniert werden. Der Gastraum sollte unter Einbeziehung der Veranda erweitert werden. Gegebenenfalls kann die Veranda verglast werden.

·         An der Veranda sollte dann ein neuer Bereich für den Biergarten angelegt werden. Der Untergrund sollte aus Kies bestehen. Die Terrasse sollte über bequemes Gestühl in Standardqualität und ausreichenden Sonnenschutz verfügen.

·         Die Gastronomie soll eine Familiengastronomie „für Alle“ bleiben.

·         An der Grundstücksgrenze zum alten Schwimmbecken soll ein Sonnendeck entstehen.

·         Vor dem Wiesendachhaus soll eine Fahrradstellplatzanlage eingerichtet werden.

·         Die Gastronomie soll fahrradfreundlich sein und u.a. Informationen für Wanderer und Radfahrer bereitstellen.

·         Der Spielplatz soll zu einem Naturspielbereich umgestaltet werden. Die Zäune zu den Vogelvolieren und zur Maria-Troll-Hütte sollen abgebaut werden. Die Vogelvolieren sollen besuchergerecht gestaltet werden. Es könnte ein Erlebnisbecken mit Fischen und Pflanzen entstehen.

·         Der Zaun am Wirtschaftsgebäude soll abgebaut werden. Ggf. an anderer Stelle soll ein Außenmateriallager entstehen. Auch der Müllplatz soll verlegt werden.

 

2.    Liegewiese mit Grillstation

·         Die Liegewiese soll weiterhin für Selbstversorger nutzbar bleiben.

·         Die Grillhütte soll nach Osten versetzt werden.

·         Die bestehende Bierbude soll abgebaut bzw. umgestellt werden.

·         Am Rande der Wiese soll weiterhin eine öffentliche Grillstation zur Verfügung stehen. Der geeignete Standort und die Gestaltung der Grillstation soll geprüft werden.

·         Die alte Pumpstation sollte bemalt werden, so dass sie sich in die Umgebung einfügt.

·         Am Rande der Wiese könnte ein Kneippbecken entstehen.

·         Zudem könnte auch ein Barfußweg angelegt werden.

 

3.    Wege

·         Der Leine-Heide-Radweg und die Blaue Route sollen zukünftig über die Straße Am Fugenwinkel geführt werden.

·         An der südlichen Ecke des Langen Teichs könnte eine Brücke über die Alte Leine errichtet werden.

·         Der Weg In der Mühlenbreite soll ein Naturlehrpfad werden, der an den Vogelvolieren vorbeiführt.

·         Südlich des Wiesendachhauses soll an der Alten Leine eine Plattform zur Beobachtung des Bibers entstehen.

·         Der Naturlehrpfad soll an den Wasserlehrpfad in Grasdorf anschließen.

 

4.    Maria-Troll-Hütte

·         Die Maria-Troll-Hütte bleibt erhalten. Die Kindertagesstätten nutzen weiterhin die Wiese und den Spielplatz.

 

Auf Grund einer Begehung durch die Stadt Laatzen im März 2010 wurde eine grobe (nicht substantiierte) Kostenschätzung erstellt. Danach ergeben sich für die durchzuführenden Maßnahmen folgende Werte bezüglich der Gesamt- und Folgekostendarstellung für das gesamte Luftbad und die Aufzuchtstation (ohne Maria-Troll-Hütte):

 

Gesamt- und Folgeaufwand

in Euro

 

 

 

Investitionen

 

            Herstellung

mind. 277.400

            davon

Dachsanierung

ca. 60.000

 

Erneuerung der Heizungsanlage

ca. 60.300

 

Modernisierung der Elektroanlage

ca. 10.000

 

Modernisierung der Küche

ca. 60.000

 

Komplettmodernisierung der Toilettenanlagen im Bestand

ca. 65.500

 

Komplettmodernisierung des Trinkwasseranschlusses (inkl. Nachrüstung Druckerhöhungsanlage)

ca. 10.500

 

Ertüchtigung Schmutzwasseranlage

ca. 1.500

 

Erneuerung der Flüssiggasversorgungsleitungen

ca. 2.100

 

Einebnung der Pflastersteine um den Baum an der Terrasse

ca. 1.500

 

Rückbau des Pflasterwegs um das Hauptgebäude und Anlage eines Kiesweges an Gefahrenstellen oder komplett (je nach Ausführung: teilweise = ca. 2.000 €, komplett = ca. 8.000 €)

zw. 2.000

und 8.000

 

Reparatur mehrerer Pfosten und Latten der Holzzäune

ca. 1.500

(inkl. ca. 500 für Material)

 

Anstrich des Eingangsbereichs und des Nebengebäudes

ca. 2.500

(inkl. ca. 500 für Material)

 

 

Finanzierung

 

            Drittmittel

0

            Eigenanteil

ca. 277.400

 

 

Ordentliche Aufwendungen in 2010

17.674,21

            Laufende bauliche Unterhaltung der Grundstücke und

            baulichen Anlagen

910,87

            Öffentliche Abgaben (Steuern, Gebühren usw.)

1.698,24

            Elt/Stromkosten

743,22

            Heizkosten (Gas, Öl, usw.)

434,14

            Wasser

828,85

            Reinigung

867,78

            Versicherungen

1.398,74

            Sonstige Bewirtschaftungskosten

22,72

            Abschreibungen auf Gebäude

2.083,63

            Aufwendungen durch den Baubetriebshof (aus

            interner Leistungsverrechnung)

2.483,64

            Umlage aus der Kosten- und Leistungsrechnung

3.101,19

 

 

Ordentliche Erträge in 2010

2.032,51

 

 

Um das Zielbild umsetzen zu können, sind zusätzliche Investitionen sowie weitere Sanierungs- und Erhaltungsaufwendungen notwendig.

 

In Vertretung

 

 

 

 

 

Arne Schneider

Beschlussvorschlag:

 

1.    Die Stadt Laatzen soll das Luftbad Am Fugenwinkel mit Wiesendachhaus, Liegewiese, Kinderspielplatz und Maria-Troll-Hütte ihren Einwohnerinnen und Einwohnern als Einrichtung für Familien sowie als Informationszentrum für Wandern und Natur weiterhin zur Verfügung stellen.

 

2.    In den Haushalt 2013 sollen Planungskosten für die bauliche Modernisierung, Sanierung und Erweiterung des Wiesendachhauses in Höhe von 35.000 Euro eingestellt werden.

 

3.    Die Erträge aus der Verpachtung der Gastronomie des Wiesendachhauses sollen grundsätzlich für die Sanierung und Unterhaltung des Luftbades verwendet werden.

 

4.    Auf Basis eines von den derzeitigen Wirtinnen des Wiesendachhauses erstellten Betriebskonzepts – das vom Ausschuss für Wirtschaft und Vermögen zu billigen ist – soll ein Pachtvertrag zwischen der Stadt Laatzen und den Wirtinnen fortgesetzt werden.

 

5.    Der Fischereiverein soll weiterhin das Obergeschoss des Wiesendachhauses sowie das Wirtschaftsgebäude nutzen können. Der Fischereiverein soll auch weiterhin die Liegewiese des Luftbades für Veranstaltungen nutzen können.

 

6.    Der Bürgermeister wird ermächtigt einen Beirat für das Luftbad am Fugenwinkel einzurichten, dem insbesondere zwei Vertreterinnen bzw. Vertreter des Ortsrates, zwei Vertreterinnen bzw. Vertreter des Fischereivereins, der Feld- und Forsthüter, eine Vertreterin bzw. ein Vertreter des Kindertagesstättenbeirats sowie eine in der Gastronomie erfahrene Person angehören.