Betreff
Sommerakademie 2010
hier: Evaluation der erreichten Schulabschlüsse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Vorlage
255/2010/1
Art
Mitteilung
Referenzvorlage

Im Jahr 2010 wurde in Laatzen erstmalig eine sogenannte Sommerakademie für besonders förderungsbedürftige Schülerinnen und Schüler nach dem Konzept der Leuphana Universität Lüneburg durchgeführt (siehe hierzu Drucksachen 050/2009 ff.). Die Schülerinnen und Schüler haben sich freiwillig zur Teilnahme an dem Projekt gemeldet und waren daher entsprechend motiviert. Das Konzept beinhaltete ein dreiwöchiges Sommerferiencamp außerhalb des gewohnten sozialen Umfelds mit lerntheoretischen Einheiten in Englisch, Mathematik, Deutsch und Lesen sowie praktische Übungen in den Bereichen Selbstpräsentation und Bewerbungsgespräche. Außerdem wurden AGs wie Musical, Handwerk oder Medienkompetenz angeboten und erlebnispädagogische Maßnahmen durchgeführt. Der ganzheitliche pädagogische Ansatz umfasste die Förderung der kognitiven Fähigkeiten und die Optimierung der Sozialkompetenzen. Ziele waren dabei die Steigerung der schulischen Leistungsfähigkeit, die Stärkung des Selbstbewusstseins und Motivation zur aktiven gesellschaftlichen Teilhabe.

 

Im Anschluss an die Sommerferien wurden die Teilnehmenden während des anschließenden Schuljahres begleitet. Im Rahmen von wöchentlichen Treffen standen den Jugendlichen Dozentinnen und Dozenten des Sommercamps zur Verfügung, um Lernhilfen zu geben, mögliche Problemlagen zu klären und die Lernerfolge zu verstetigen.

 

Die Kosten für die Projektdurchführung betrugen rund 102.000,-- Euro. Davon förderte die Klosterkammer Hannover 52.000,-- Euro, die Sparkasse Hannover unterstützte das Projekt mit 25.000 Euro. Die Deckung des Differenzbetrags in Höhe von ebenfalls 25.000 Euro erfolgte aus städtischen Mitteln.

 

Die 32 Teilnehmenden, 16 Mädchen und 16 Jungen, waren ausschließlich Jugendliche aus Abgangs‑ und Vorabgangsklassen von Haupt‑ und Förderschulen. Zum Zeitpunkt der Sommerakademie besuchten 21 Schülerinnen bzw. Schüler eine Hauptschule und 11 eine Förderschule.

 

Eine Abfrage im Juli 2012 an den Herkunftsschulstandorten bezüglich der erzielten Schulabschlüsse der Teilnehmenden ergab folgende Ergebnisse:

 

Acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerakademie 2010 erreichten einen Realschul‑, 16 einen Hauptschul‑ und drei einen Förderschulabschluss. Von drei Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern ist bekannt, dass sie zum Zeitpunkt der Abfrage einen betrieblichen Ausbildungsvertrag geschlossen haben. Zwei Teilnehmende besuchen weiterhin die Schule.

 

Somit haben 50 % der Teilnehmenden einen höheren Abschluss erreicht als es die besuchte Schulform erwarten ließ. Dies stellt einen deutlichen Beleg der Leistungssteigerung dar, sodass der Besuch des Sommercamps und die nachfolgende Betreuung als wesentliches unterstützendes Element gewertet werden darf. Die teils bemerkenswert positiven Veränderungen in den Bereichen Motivation und Sozialverhalten wurden in Gesprächen mit Lehrkräften und Schulleitungen bestätigt.

 

Im Auftrag

 

 

 

Thomas Schrader