Betreff
Sanierung der Hausmeisterwohnung Wülferoder Straße
zur Einrichtung einer Großtagespflegestelle
Vorlage
2012/074
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Zur Sicherstellung eines bedarfsgerechten Platzangebotes und der Gewährleistung des Rechtsanspruches für alle Kinder ab vollendetem 1. Lebensjahr ab 01.08.2013 wurde am 05.03.2009 eine Ausbauplanung zur Schaffung weiterer Krippen‑ und Tagespflegeplätze bis 2013 beschlossen. Angestrebt wird eine Versorgungsquote von 35 % der ein‑ und zweijährigen Kinder. Die Abdeckung eines möglichen Bedarfs für Kinder unter einem Jahr soll vorrangig über Tagespflegeplätze erfolgen.

 

Zurzeit fehlen zur Erreichung dieses Ziels in Laatzen 48 Krippenplätze. Wie in der Drucksache Nr. 2011/233 ‑ Krippen‑ und Tagespflegeausbauplanung ‑ erläutert, werden in 2012 noch 2 Krippengruppen à 15 Plätze eingerichtet. Mit Fertigstellung der Kindertageseinrichtung am Marktplatz entstehen weitere 15 Betreuungsplätze für Kinder ab vollendetem erstem Lebensjahr.

 

Derzeit kann dem Wunsch der Eltern nach einem Krippenplatz nicht in vollem Umfang entsprochen werden, da alle Plätze belegt sind und eine Warteliste besteht. Viele Eltern wählen als Alternative eher eine Großtagespflegestelle als eine allein arbeitende Tagespflegeperson. In Großtagespflegestellen werden, meist in angemieteten Räumen, bis zu 8 Kinder von zwei bis drei Tagespflegepersonen betreut. So ist eine Großtagespflegestelle einer Krippe ähnlich.

 

Zur kurzfristigen Verbesserung der Situation in Laatzen ist vorgesehen, die ehemalige Hausmeisterwohnung an der Albert‑Einstein‑Schule in Stand zu setzen und an Tagespflegepersonen zu vermieten, die dort eine Großtagespflegestelle mit acht und eine weitere Tagespflegestelle mit fünf Plätzen anbieten könnten. Entsprechende Interessentinnen sind vorhanden. So können 13 weitere krippenähnliche Betreuungsplätze geschaffen werden.

 

Das aus den 70er Jahren stammende frei stehende Gebäude mit eigenem Garten hat eine Wohnfläche von ca. 95 m² und ist wegen des geschützten Gartens sehr gut für den o. g. Zweck geeignet. Allerdings muss es vor einer weiteren Vermietung saniert werden. Für die dringend erforderlichen Arbeiten wurden Kosten von 38.500 € ermittelt. Es wird davon ausgegangen, dass der städtische Baubetriebshof die Maler‑ und Fußbodenarbeiten durchführt.

 

Allerdings entspricht das Gebäude auch unter energetischen Gesichtspunkten längst nicht mehr dem Standard moderner Wohnungen oder Einfamilienhäuser. Unabhängig von der Nutzung als Wohnraum für eine Familie oder durch eine Großtagespflegestelle wird aus fachlicher Sicht insbesondere der Komplettaustausch der Terrassenfront, die aus einer einfachen Holzverschalung besteht, und die Dämmung der Kellerdecke zur Vermeidung von aufsteigender Kälte, gerade bei kleinen Kindern, die häufig auf dem Fußboden spielen, dringend empfohlen. Die ebenfalls empfohlene Erneuerung der Außenfenster incl. Rollläden (7.200 €) kann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

 

Insgesamt ergibt sich folgender Aufwand:

 

Dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen                                38.500 €

Dämmung der Kellerdecke                                                                       7.200 €

Erneuerung der Terrassenfassade im Wohnzimmer                        24.000 €

Unvorhergesehenes                                                                                  3.600 €

Zusammen                                                                                                73.300 €

 

Eine Kostendeckung ist nur teilweise möglich. Im Haushalt 2011 waren bereits Mittel für die Sanierung der Hausmeisterwohnung in Höhe von 28.800 € eingestellt. Diese wurden aufgrund des späten Auszugstermins des Vormieters nicht mehr verausgabt und sind in den Haushalt 2012 übertragen worden. Der Mehraufwand von 44.500 € müsste in die Veränderungsliste des Haushaltes 2012 aufgenommen werden.

 

Folgekosten:

 

Die Betriebskosten für Wasser/Abwasser, Wartung der Heizanlage, Straßenreinigung, Winterdienst, Müllabfuhr, Grundsteuer, Schornsteinreinigung belaufen sich zurzeit jährlich auf rund 1200 €. Diese sind, wie die verbrauchsabhängigen Kosten, von den Mietern zu tragen. Daneben sind jährliche Nettomieteinnahmen in Höhe von derzeit rund 5.500 € zu veranschlagen.

 

Für laufende bauliche Unterhaltungsmaßnahmen (Reparaturen, die Sache des Vermieters sind) wird derzeit ein Betrag von 300 € jährlich veranschlagt.

 

Im Auftrag

 

 

 

Thomas Schrader

Beschlussvorschlag:

 

Der Sanierung der ehemaligen Hausmeisterwohnung zur Einrichtung einer Großtagespflegestelle wird zugestimmt. Die dafür notwendigen zusätzlichen Mittel in Höhe von 44.500 € werden im Rahmen des Haushalts 2012 bereit gestellt.