Betreff
Einsatz von Laubblas- und -Sauggeräten in Laatzen
- Antrag der SPD-Ortsratsfraktion
Vorlage
094/2010
Art
Antrag
Untergeordnete Vorlage(n)

Herrn Ortsbürgermeister

Heinz Krüwel

Marktplatz 13

 

30880 Laatzen

05.05.2008

 

 

 

Sehr geehrter Herr Ortsbürgermeister Krüwel,

 

namens und im Auftrag der SPD-Ortsratsfraktion Laatzen stelle ich folgenden Antrag zur Beratung und Beschlussfassung im Ortsrat am 27.05.2010:

 

1. die Verwaltung möge ein Konzept entwickeln, wie der stadtseitige Einsatz von Laubblas- und Sauggeräten schrittweise mit dem mittelfristigen Ziel des völligen Verzichts reduziert werden kann.

 

2. Weiterhin möge die Verwaltung zusätzliche Planungen anstellen, die mittelfristig einen laatzenweiten kompletten Verzicht auf diese Geräte zum Ziel haben.

 

Begründung:

 

Der Einsatz von Laubblas- und Sauggeräten ist mittlerweile weit verbreitet. Nicht nur in großen Parkanlagen, sondern oftmals auch in kleinen Gärten kommen die Geräte zum Einsatz.  Doch des einen Freud ist auch hier des anderen Leid. Während der eine sich freut seine Arbeit in kurzer Zeit erledigt zu haben, fühlt sich sein Nachbar oft durch einen unzumutbaren Lärm bis zu teilweise 110 Dezibel erheblich gestört. „Durch den Einsatz dieser Geräte werden Zeit und Geld gespart“ ist ein oft genanntes Argument wenn man über das „Für“ und „Wider“ diskutiert. Das ist nach unserer Auffassung jedoch zu kurz gedacht. Auch hier zeigen sich erst zeitverzögert die Folgen der Verwendung. Da die Geräte einen großen Wirkungskreis haben, wird Kleinstlebewesen jegliche Rückzugsmöglichkeit genommen. Sie sind in keinem Winkel des Gartens, sei er auch noch klein, mehr sicher.

 

Überwiegend kommen Laubsauger mit Häckselwerk zum Einsatz, da diese den Platzbedarf des Laubs auf ein Zehntel der regulären Menge reduzieren. Die Folge ist allerdings, dass aufgrund des hohen Luftstroms (bis zu 10 m3/min bei einer Geschwindigkeit von ca. 270 km/h) auch Kleinstlebewesen eingesaugt werden, die sich der enormen Kraft der Geräte nicht widersetzen können. Insekten, teilweise sogar Molche und Frösche werden durch den Luftstrom angesaugt und zerstückelt. Aber auch sogenannte Laubbläser sind nicht besser. Diese Geräte, die dieselben Leistungsdaten haben, blasen das Laub zwar „nur“ weg, aber auch hier wird der Lebensraum nachhaltig beeinträchtigt, wenn nicht sogar zerstört.

Ein weiterer Nachteil ist der Betrieb von Geräten mit Verbrennungsmotor, die neben viel Lärm auch weitere CO2 Emissionen erzeugen und bei einem wie oben beschriebenen Durchsatz von 10 m3/min, auch eine Menge Staub aufwirbeln. Städte und Kommunen machen sich Gedanken zur Vermeidung von Feinstaub, führen Umweltzonen ein, lassen dann aber inkonsequenterweise den Betrieb von Laubsaugern zu, oder verwenden sie gar selber.

Hier kann die Stadt Laatzen mit gutem Beispiel vorangehen indem sie ein Konzept erarbeitet das es mittelfristig ermöglicht auf den Einsatz dieser Geräte zu verzichten, oder zumindest stark einzuschränken. Die Verwaltung kann so allen Laatzenern als Vorbild dienen es ihr gleichzutun und alternative Möglichkeiten der Laubbeseitigung anzuwenden. Das Laub könnte beispielsweise, wie früher auch, unter Bäume und Sträucher gefegt werden. Hier stört es den Menschen nicht und bietet den Tieren genügend Lebensraum.

 

 

 

Alexander Muschal

Vorsitzender der SPD-Ortsratsfraktion Laatzen